Die europäische Wasserrahmenrichtlinie ist im Jahr 2003 in Kraft getreten und endet im Jahr 2027. Bis dahin sollen unter anderem Flüsse und Bäche in einem „guten ökologischen Zustand“ sowie in einem „guten chemischen Zustand“ sein. Die Stadt Worms liegt mit den bisher getätigten Renaturierungsmaßnahmen sehr gut im Zeitplan.
„Bereits vor Inkrafttreten der Richtlinie im Jahr 2003 haben wir verschiedene Maßnahmen vorbereitet, geplant und umgesetzt“, berichtet Baudezernent Uwe Franz. So konnten zwischen 1989 und 2003 bereits sechs Fischtreppen an der Pfrimm gebaut werden. Diese stellen die biologische Durchgängigkeit für Fische und andere Gewässerorganismen her. Die Teilabschnitte der Pfrimm im Bereich Holzhof sowie auf der Strecke zwischen B9 und der Mündung in den Rhein sind bereits vollständig renaturiert. Auch an dieser Mündung gibt es eine Fischtreppe, um die Wanderung der Fische vom Rhein in die Pfrimm zu ermöglichen. „In den kommenden beiden Jahren erfolgt die Entsiegelung der Pfrimm zwischen der Binger Straße in Hochheim und der B9 auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern. Hierfür wurden für eine Machbarkeitsstudie an verschiedenen Stellen bereits Probeschürfungen vorgenommen, um festzustellen, wie weit die Pflastersteine an den Seiten verlegt sind – etwa im Bereich am Bildungszentrum“, so Uwe Franz.
Auch an anderen Gewässern war die Stadt Worms in der Vergangenheit bereits tätig: So konnte bereits im Jahr 2000 die Renaturierung des Eisbachs im Abschnitt von der B9 bis zum Friedrichsweg im Rahmen der Rückverlegung des Rheinhauptdeiches abgeschlossen werden. 2017 hat die Stadt den Eisbach außerdem auf einer Länge von zwei Kilometern in Horchheim renaturiert. Durch die Renaturierung des Seebachs in Rheindürkheim und Ibersheim entstand zudem eine 50 Hektar große Auenlandschaft mit landesweiter Bedeutung. Denn hier haben sich mittlerweile rund 200 verschiedene Vogelarten niedergelassen.
Im Rahmen der europäischen Wasserahmenrichtlinie konnten noch andere wichtige Projekte angegangen werden. So ist das Thema Hochwasserschutz an der Pfrimm in vier Ortsteilen bereits umgesetzt worden. Auch die Dämme zwischen Karl-Marx-Siedlung und B9 wurden saniert. Weitere Maßnahmen der Stadt, darunter die Anpflanzung von Gehölzen an den Flussufern, sorgen für eine kontinuierliche Verbesserung der Wasserqualität.
Im nächsten Jahr steht als weitere wichtige Maßnahme die Renaturierung des Lachgrabens auf einer Länge von fünf Kilometern an.