Die sozialdemokratischen Ortsvorsteher aus Heppenheim, Horchheim, Hochheim, Neuhausen, Pfeddersheim, Pfiffligheim und Weinsheim wollen stärker zusammenarbeiten. Dies ist der Tenor einer Klausurtagung bei der verschiedene Themen, die für die Vororte wichtig sind, bearbeitet wurden. Insbesondere wenden sich die Ortschefs gegen die vom Landesrechnungshof vorgeschlagene Kürzung der Stellen und der damit verbundenen Reduzierung der Öffnungszeiten der Ortsverwaltungen. Diese lehnen die Sozialdemokraten nicht nur ab, sondern fordern eine Verstärkung des Bürgerservice vor Ort, so Klaus-Peter Fuhrmann aus Weinsheim. Obwohl immer mehr städtische Dienstleistung auch online verfügbar seien, dürfe nicht der persönliche Kontakt zu den Menschen fehlen, ergänzt Uwe Merz aus Neuhausen. Außerdem sei es Kernaufgabe der Ortsverwaltung individuelle Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern zu bearbeiten, diese könne man auch im 21. Jahrhundert kaum automatisieren. „Gleichsam erreichen viele Anliegen die Ortsverwaltungen bereits jetzt auf dem digitalen Weg, die dann auch von Mitarbeitern vor Ort bearbeitet werden.“, erläutert Jens Thill aus Pfeddersheim. Auch das Ausstellen von Personalausweisen und Reisepässen in vier Ortsverwaltungen sei ebenfalls ein wichtiges Element der Dienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger, so Volker Janson. Der Horchheimer Ortsvorsteher bekräftigte, dass man so schnell wie möglich diesen Service wieder anbieten möchte. Dazu gebe es intensive Gespräche mit der Stadt. Außerdem fordern die Ortsvorsteher, dass den Anträgen aus den Ortbeiräten mehr Gewicht zugebilligt wird. Dazu hatte der Stadtrat bereits den Beschluss gefasst, dass auf Wunsch des Ortsbeirats Themen in die städtischen Ausschüsse kommen, erinnert Timo Horst. Der Hochheimer Ortsvorsteher und SPD-Fraktionsvorsitzende möchte zeitnah den Sachstand ansprechen und fragen, wann die Themen in den Ausschüssen behandelt werden, denn „hinter jedem Antrag im Ortsbeirat versteckt sich auch ein Bürgeranliegen.“ Außerdem wünschen sich die Ortsvorsteher mehr Tempo bei der Erstellung von Gestaltungssatzungen und Bebauungsplänen. Momentan stünden in Hochheim, Neuhausen und Weinsheim Bauvorhaben an, die nicht unbedingt mit der vorhandenen Bebauung kompatibel seien.
Um kleinere Bürgeranliegen effektiver und schneller erledigen zu können, verlangen wir ein festes Budget für jede Ortsverwaltung, so Alexandros Stefikos aus Heppenheim. Gerade kleinere Maßnahmen, wie Markierungen oder Instandsetzungsarbeiten könnten so schneller erfolgen. Außerdem gebe man den Stadtteilen damit auch ein Stück Souveränität und Eigenständigkeit zurück, so Stefikos abschließend.