Neue Wege der Lichtsteuerung beschreitet die Stadt erstmals am Schlittweg hinter der Diesterwegschule/Pfrimmtal Realschule plus: Seit letztem Jahr befasst sich die Abteilung 6.6 – Verkehrsinfrastruktur und Mobilität im Bereich der Straßenbeleuchtung mit dem Thema „Smart Lighting“. Dieser Begriff umschreibt das große Gebiet der Lichttechnik, das sich mit der sogenannten „intelligenten Beleuchtung“ beschäftigt. Sie soll auf Veränderungen der Umgebung oder der Nutzerwünsche – eben „smart“ – reagieren. Die digitale Lichttechnologie ist auf Energieeffizienz und Mehrwerte für den Nutzer ausgelegt. „Wir beschäftigen uns generell mit solchen neuen Technologien, müssen jedoch immer zunächst prüfen, ob sie für unsere Bedarfe und in der Praxis geeignet sind“, erklärt Baudezernent Uwe Franz.

Seit November 2019 ist die Stadtverwaltung dabei, ein Pilotprojekt im Bereich der intelligenten Lichtsteuerung zu realisieren. Dabei kommen auf einer Teststrecke verschiedene Beleuchtungsarten zum Einsatz, die im Folgenden näher beschrieben werden.

Bei der Umsetzung des Projektes auf der ausgewählten Strecke auf dem Schlittweg zwischen Leiselheim und Nievergoltstraße steht die Verbesserung der Umweltverträglichkeit im Vordergrund. Des Weiteren sollen Informationen und Erkenntnisse zum Kosten-Nutzen-Faktor und zur Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber einer solchen Beleuchtung erlangt werden.

Auf der Teststrecke wurden Anfang Januar 2020 drei verschiedene Beleuchtungsarten installiert:

  1. Im ersten Abschnitt, von Leiselheim kommend, wurde eine neue Beleuchtungsart in Form einer modernen LED-Leuchte in der Lichtfarbe Amber (bernsteinfarben) eingesetzt. Dank dieser neuen Technologie werden weniger nachtaktive Insekten angelockt als bei den bislang genutzten Leuchten. Nach 22 Uhr wird die Helligkeit der Leuchten um 80 Prozent gesenkt. Neben einem verstärkten Schutz nachtaktiver Insekten führt dies zusätzlich zu einer Energieeinsparung.
  2. Im zweiten Abschnitt, ab dem Abzweig zur Pfrimmtal Realschule plus, bleibt die bisherige Beleuchtung mit Natriumdampf-Hochdrucklampen bestehen. Sie wird ganznächtig betrieben. So besteht die Möglichkeit, beide Beleuchtungsarten direkt zu vergleichen.
  3. Der wohl interessanteste und letzte Abschnitt wurde ebenfalls mit  amberfarbenen Leuchten ausgestattet, allerdings mit dem Unterschied, dass es sich hier um eine adaptive Beleuchtung (bedarfsgerechte Beleuchtung) handelt. In diesem Bereich besteht eine Grundhelligkeit von 20 Prozent, die auf Anforderung, z.B. durch ankommende Fußgänger oder Radfahrer, mittels eines Bewegungssensors erhöht wird. Heißt: Die Leuchten reagieren auf die Bewegung und schalten automatisch auf eine höhere Helligkeit. Sobald die Fußgänger oder Radfahrer die Leuchten passiert haben, schalten die Leuchten wieder ihre Beleuchtungsstärke herunter.

„Nach einer einjährigen Testphase wird sich zeigen, ob diese Formen der umweltschonenden und energiesparenden Lichtsteuerung auch in anderen Bereichen im Stadtgebiet eingesetzt werden können“, so der Baudezernent. Gerne können zudem Bürger ihre Anregungen und Erfahrungen zum Pilotprojekt über die E-Mail-Adresse smartlighting@worms.de mitteilen.

 

Foto: Abteilungsleiterin Annett Böttner, Baudezernent Uwe Franz und Projektverantwortlicher Witold Lauer auf der Smart-Lighting-Teststrecke, dem Schlittweg.