…und keiner interessiert sich dafür…

Bereits am 11. Juni wird die im letzten Jahr wegen der Corona Pandemie verschobene „EM 2020“ mit dem Eröffnungsspiel in Rom zwischen Italien und der Türkei starten. 24 Teams treten an, um bis 11. Juli in elf verschiedenen Ländern / Städten den Fußball Europameister 2021 zu ermitteln. Das Interesse der deutschen Fans an diesem Großereignis hält sich derweil noch in Grenzen. Aber das kann sich, je nach Erfolg, schnell ändern…

Dass die Deutschen dem Turnier nur wenig entgegenfiebern, mag sicherlich auch mit den dürftigen Leistungen der Nationalmannschaft in den letzten Jahren zusammenhängen. Wirkliche Euphorie kam da selten auf, nicht zuletzt ist das blamable Abschneiden bei der WM 2018 noch in bester Erinnerung. Als Topfavoriten auf den Titel gelten bei den Buchmachern diesmal andere Nationen, wie Frankreich, England oder Belgien. Deutschland dagegen gehört zusammen mit Spanien, Europameister Portugal, Italien und den Niederlanden zum erweiterten Favoritenkreis. Auf jeden Fall wird es das letzte große Turnier unter dem Bundestrainer Jogi Löw. Nach der EM wird Bayern Münchens scheidender Erfolgscoach Hansi Flick die deutsche Mannschaft übernehmen. Und da Löw zum Abschied möglichst erfolgreich abschneiden will, musste der groß angekündigte Neuanfang mit entsprechender Verjüngung des Teams hintenanstehen, weshalb mit Mats Hummels und Thomas Müller zwei bereits aussortierte Profis doch noch mit zur EM fahren. Damit hat Löw dem Fanwillen Rechnung getragen, zählen doch Beide fußballerisch noch immer zum Besten, was dieses Land zu bieten hat. Dagegen wird Dortmunds Marco Reus, der eine überragende Saison absolviert hat, auf eigenen Wunsch nicht mit zur EM fahren. Ansonsten kann man mit dem von Löw zusammengestellten Kader durchaus leben. Zwar sind mit Robin Koch, Jonas Hofmann, Jamal Musiala oder Florian Neuhaus wieder Spieler dabei, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war, allerdings dürften diese auch keine echte Option für die Startelf sein. Wer am 15.06. im ersten Spiel für Deutschland auflaufen wird, bleibt bis dahin spannend. Im Tor wird wohl Manuel Neuer stehen, in der Abwehr dürften die beiden Innenverteidiger Antonio Rüdiger und Rückkehrer Mats Hummels gesetzt sein. Interessant dürfte die Frage werden, auf welche Außenverteidiger Jogi Löw setzt. Im Mittelfeld haben Kimmich, Gündogan, Müller und Kroos (?) die besten Karten, während das Trainerteam im Sturm mit Gnabry, Sane, Werner und Volland aus dem Vollen schöpfen kann. Aber egal, wer letztendlich in der Startelf steht, dürfte klar sein, dass sich Deutschland diesmal keine lange Anlaufzeit leisten kann, sonst könnte das Turnier nach zwei Spielen schon vorbei sein. Zum Auftakt geht es gegen Weltmeister Frankreich, im zweiten Gruppenspiel wartet der amtierende Europameister Portugal mit seinem Weltstar Christian Ronaldo, ehe mit den Ungarn ein „leichter“ Gegner wartet. Zwar kommen aus den sechs Gruppen auch die vier punktbesten Drittplatzierten weiter, aber selbst wenn Deutschland Gruppenzweiter wird, könnte schon im Achtelfinale Schluss sein, da man dann in London auf den Ersten aus der Gruppe D, vermutlich England, treffen würde. Der Startschuss für die EM 2021 fällt am 11. Juni und findet anlässlich des 60-jährigen Jubiläums in elf Ländern statt. Deutschland ist eines von elf Austragungsländern, weshalb die Gruppenspiele der deutschen Mannschaft sowie eine Halbfinalpartie in München stattfinden. Am 11. Juli 2021 findet das Finale, ebenso wie die beiden Halbfinalpartien, in London statt. Im Übrigen sollen die EM-Spiele vor Zuschauern ausgetragen werden. Wie viele Fans bei der EM 2021 ins Stadion dürfen, hängt von den Kapazitäten der Stadien und den Corona-Auflagen der jeweiligen Austragungsorte ab. Für München sind zunächst 14.500 Zuschauer eingeplant. Ob am Ende auch tatsächlich so viele Fans zugelassen werden, bleibt jedoch abzuwarten.