Wetter und Ambiente hätten die perfekte Kulisse geboten für eine würdige Gedenkstunde anlässlich des Volkstrauertags – Corona-bedingt musste die Gedenkveranstaltung in diesem Jahr jedoch ausfallen. Oberbürgermeister Adolf Kessel ließ es sich jedoch nicht nehmen, am Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof in aller Stille an die Kriegstoten zu erinnern.

Friedhofsleiterin Christina Jung und ihr Team hatten das stille Gedenken genauso vorbereitet wie in „normalen“ Jahren, zahlreiche Kränze schmückten das Ehrenmal, darunter natürlich von der Stadt, der Landesregierung und des VdK.

Der Volkstrauertag ist ein Gedenktag für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. „Wir zählen die Opfer, doch die Summen übersteigen unser Vorstellungsvermögen. Und dabei künden doch die Zahlen von Menschen, die alle unverwechselbar waren, ihre Stimme, ihr Lachen, ihr Angesicht: Söhne und Töchter, Brüder, Schwestern, Väter und Mütter“, hatte Oberbürgermeister Kessel im vergangenen Jahr versucht, die persönlichen Tragödien hinter jedem Kriegstoten in Worte zu fassen.

In diesem Jahr erinnerte der OB an die Gründe für Gräueltaten: „Wir gedenken derjenigen, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, weil sie Teil einer Minderheit waren, weil sie an ihrer Überzeugung festhielten“, nannte der Stadtchef einige Beispiele. Auch erinnerte er an die Opfer von Kriegen in der heutigen Zeit, an Opfer von Terrorismus und politischer Überzeugung, aber auch an die Bundeswehrsoldaten, die im Einsatz ihr Leben verloren haben.

Foto: Stilles Gedenken am Volkstrauertag: OB Adolf Kessel legt am Ehrenmal einen Kranz nieder.