Deutlich ist der Übergang zu erkennen: Im unteren Bereich der Stadtmauer im Willy-Brandt-Ring, die einst mit Erde bedeckt war, sind die Steine deutlich heller. Am oberen Plateau vor der Mauer wurden ca. 700m³ Erde abgetragen und so die Höhenlage für die künftige Grünanlage hergestellt. Freigelegt wurden dabei ca. 140 m2 Stadtmauer; diese Fläche wird zukünftig zum sichtbaren Mauerwerk gehören.

Die historischen Mörtel- und Putzfragmente würden restauratorisch untersucht, die Bauforschung beginne dann im nächsten Jahr, um die Bauphasenzeiten dieses Mauerabschnittes zu dokumentieren und möglicherweise zu datieren, erläutert Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek. Die freigelegte Bruchsteinfläche ist in keinem guten Zustand, weshalb die Mauer mittels Natursteinarbeiten instandgesetzt werden muss. Zudem wird im Zuge dieser Baumaßnahme eine statische Untersuchung erforderlich sein. Historische Mörtel- und Putzfragmente, die erhalten werden können, sollen gesichert und in die neue Oberfläche integriert werden.

Geplant ist, dass die Stadtmauer-Instandsetzung im Frühsommer 2021 abgeschlossen ist, die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf ca. 120.000 Euro. Bei den Erdaushubarbeiten wurden nicht nur Teile der Stadtmauer freigelegt, auch Mauerwerksfundamente wurden ausgegraben, die an die Stadtmauer anschließen. Diese werden aktuell von der Landesarchäologie untersucht. Nach der Dokumentation und der bauzeitlichen Einordnung wird der Umgang mit den Funden in enger Absprache mit allen an dem Projekt Beteiligten abgestimmt.

„Alle Arbeiten erfolgen parallel und verzögern die Bauphasen für die landschaftsgärtnerischen Arbeiten nicht. Durch die enge und zielorientierte Zusammenarbeit zwischen der Unteren Denkmalschutzbehörde, Abteilung 6.7 – Grünflächen und Gewässer und 6.5 – Hochbau liegt das Projekt bislang im Zeit- und Kostenplan“, berichtet Baudezernent Uwe Franz.

Foto: Aquilante de Filippo von der Unteren Denkmalschutzbehörde und Hannah Lunemann von der Abteilung Hochbau erläutern Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek und Baudezernent Uwe Franz die Maßnahmen an der historischen Stadtmauer.