Nibelungen-Tickets waren heiß begehrt
Ohne Frage leistet die Presseabteilung der Nibelungen Festspiel GmbH seit Jahren großartige Arbeit im Vorfeld. Das war aber nicht der einzige Grund, warum 2013 plötzlich ein wahrer Run auf die Karten für die aktuelle Aufführung „Born to die“ einsetzte. Vielleicht lag es daran, dass erstmals seit vier Jahren mal wieder die Nibelungengeschichte aufgeführt wurde. Als dann Regiezampano und Intendant Dieter Wedel bei den ersten Presseterminen von Fantasy-Anleihen sprach und kurz danach unsere Mai-Ausgabe mit einem an „Herr der Ringe“ angelehnten Titelbild erschien, löste dies einen seit elf Jahren nicht mehr erlebten Ansturm auf Karten für die Nibelungen Festspiele aus. Mit einer Auslastung von 97% verzeichnete die diesjährige Fassung den besten Kartenverkauf seit 2002, als im ersten Jahr alle Vorstellungen schon Monate im Voraus ausverkauft waren. Aus künstlerischer Sicht erfüllten Wedels fantastische Nibelungen, die eher an Quentin Tarantinos „Django Unchained“ erinnerten, nicht ganz die Erwartungen, die viele an das Fantasy-Spektakel hatten, das im Vorfeld versprochen wurde. Nach diesem Etikettenschwindel fragte später keiner mehr, denn der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel: Wedels Säbelrasseln im Vorfeld hatte im Jahr 2013 die Kassen bei den Nibelungen klingeln lassen…
Das Comeback der Wormser Rocknacht
Seit 1989 war die Wormser Rocknacht ein fester Bestandteil der hiesigen Kulturszene, ehe diese Institution ab 2010 wegen Personalmangel sang- und klanglos eingestellt wurde. Zugegeben: Die besten Zeiten schien die Rocknacht ohnehin hinter sich zu haben. Nach den Glanzzeiten in den 90ern im Mozartsaal konnte man zuletzt in ständig wechselnden Locations froh sein, wenn wenigstens 200 Leute kamen. Von daher hielt sich der Aufschrei in Grenzen, als nach 21 Jahren plötzlich Schluss war. Lediglich ein penetrantes Stadtmagazin namens WO! fragte so lange nach einer Fortführung der Rocknacht, bis die Kultur und Veranstaltungs GmbH der Stadt reagierte und für 2013 das Comeback der Wormser Rocknacht ankündigte. Im dazugehörigen Booklet wünschte sich unser Redakteur und Döftels-Frontmann Jim Walker jr., dass sich „in einer 80.000 Einwohnerstadt mehr als 200 Menschen auf ein Livekonzert trauen“. Wie der 7. Dezember eindrucksvoll unter Beweis stellte, waren alle Bedenken im Vorfeld umsonst, denn mehr als 500 Leute aller Altersklassen füllten den Mozartsaal und feierten mit 12 lokalen Bands eine der besten Partys des Jahres. Zur Band des Abends avancierte eine Ska-Band, die man so gar nicht mit „Rock“ in Verbindung bringt – gerockt wie die Sau haben THE OFFBEAT SERVICE trotzdem.