10. Februar 2019 | Lincoln Theater Worms:
Eine Leiche, ein Raum und jede Menge Verdächtige, das sind die Hauptzutaten, mit denen die britische Schriftstellerin Agatha Christie zahlreiche Perlen der Kriminalliteratur schuf und die auch Alexander Rehn ausreichten, um ein unterhaltsames Stück zu schreiben und zu inszenieren, das sich als Hommage an die große Engländerin verstand.
Am Anfang des Stückes setzte gleich das Opfer höchstpersönlich die Zuschauer über sein Ableben in Kenntnis. Theaterwerkstatt Urgestein Werner Schlösser verlieh dem unfreiwillig verblichenen Lord Arthur Winter die entsprechende Verschrobenheit eines Familienoberhaupts, das offenbar so niemand mochte. Angefangen beim skurrilen Personal, bis hin zu den habgierigen Familienangehörigen, die sich noch vor dem Erkalten der Leiche über das Erbe streiten, mangelte es in diesem Anwesen nicht an Verdächtigen. Eine Hellseherin und zufällig anwesende ältere Damen komplettierten den bunten Reigen. Als es zum zweiten überraschenden Todesfall kommt, ruft das die beiden Inspektoren Wood und Smith auf den Plan, die zunächst allerhand Mühe haben, in diesem Tohuwabohu an Anschuldigungen und Motiven die richtige Fährte zu finden. Bis es soweit war, unterhielt das Stück mit einem Ensemble in großartiger Spiellaune, überraschte mit morbiden Ideen, die dem britischen Humor ausreichend Respekt zollten, ehe am Ende das ungleiche Inspektorenduo die richtigen Schlüsse zog, um die wahren Täter zu entlarven.
Fazit: Die Auflösung deutete sich zwar schon ziemlich früh an, schmälerte allerdings den Unterhaltungswert dieses jüngsten Saisonstückes der VHS Werkstatt nicht wirklich.