In unserer WO! Ausgabe JUNI 2019 berichteten wir über das Vorhaben einer Gruppe von Freunden, in Worms den ersten „Unverpacktladen“ zu eröffnen (Tante Klara). Bereits in den Gesprächen zu dem Artikel sprachen wir gemeinsam über eine Liaison mit dem Regionalladen „Lotte“. Aus den Gesprächen wurde zwischenzeitlich Ernst und „Lotte“ und „Klara“ haben beschlossen zu heiraten.

Selbstverständlich kostet so eine Hochzeit Geld und im Gegensatz zu den großen Handelsketten ist das hier natürlich nicht in Überfluss vorhanden, weshalb man eine Crowdfunding Aktion gestartet hat. Ziel ist es, bis zum 18. August 10.000 Euro zu sammeln. Mit dem Geld möchte man die Renovierung und den Ausbau der Verkaufsräume des bisherigen Regionalladens in der Rotkreuzgassen finanzieren. Die bestehende Ladenausstattung wird um ein Unverpacktsystem erweitert, was die Anschaffung von Kasse und Waage beinhaltet. Eröffnen möchte man im September. Dort wird es dann alles, was für den täglichen Bedarf benötigt wird (unverpackte Lebensmittel zum Selbstabfüllen, Brot, Eier, Obst & Gemüse aus der Region und Hygieneartikel) zu kaufen geben. Wer kein Geld spenden kann oder will, aber trotzdem das Vorhaben unterstützen möchte, kann dies mit Sachleistungen tun. So hat sich beispielsweise ein Wormser Unternehmen dazu bereit erklärt, für den zukünftigen Laden kostenlos die Internetpräsenz zu gestalten. Wer sich an dem Projekt beteiligen möchte, hat auf der Seite https://www.startnext.com/lotteundklara die Möglichkeit, zwischen mehreren Summen zu wählen. Das beginnt mit 5,- Euro und endet bei 100,- Euro. Selbstverständlich bekommt der Unterstützer auch eine Gegenleistung, zumeist in Form eines Gutscheins. Das Geld wird erst gebucht, wenn das Fundingziel erreicht ist, wenn nicht, wird nichts abgebucht.

Warum ein Unverpacktladen?

Laut dem Statistischen Bundesamt produziert im Landkreis Alzey-Worms jeder Bürger die unglaubliche Summe von 565 kg Hausmüll, davon entfallen durchschnittlich ungefähr 220 kg auf Plastikmüll. Auch in Worms fallen natürlich beträchtliche Mengen an Plastikmüll an. Egal ob beim Einkauf, beim Eis essen oder wenn wir unseren geliebten Coffee to go trinken. Nahezu täglich produzieren wir weiteren Müll, der unsere Umwelt nach und nach vergiftet. Kunststoffe verbrauchen bei ihrer Herstellung zwischen 10 und 13 Prozent der gesamten Kohlenstoffmenge, die die Weltbevölkerung einsparen muss, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Natürlich werden wir Wormser nicht die Welt retten, aber wir können ein klein wenig dazu beitragen, dass sich zukünftig die riesigen Müllberge ein wenig verkleinern. Große Dinge fangen im Kleinen an!