Der Kreisel Alzeyer Straße – Kirschgartenweg ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte im Stadtbereich. Um im Zuge einer anderen Großbaustelle im Jahre 2011 den Verkehrsfluss zu erleichtern, schaffte man die Ampelanlage ab und installierte dort ein Provisorium, das seitdem auch als Mahnmal für die leeren Stadtkassen verstanden werden kann. Denn für einen richtigen Kreisel fehlte bisher das Geld.

2022 soll es endlich soweit sein und das Provisorium aus rot-weißen Plastikklötzen ein für alle Mal verschwinden und durch einen richtigen Kreisel ersetzt werden. Dem Knotenpunkt kommt im Straßennetz der Stadt eine enorm wichtige Funktion und Bedeutung zu, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung. Dort erklärt man weiter, dass sowohl die Alzeyer Straße, als auch der Kirschgartenweg im Stadtgebiet stark belastet sind. Zusätzlich räumt man ein, dass man seit Jahren eine Unfallhäufung an dieser Stelle registriere. In unserer Februar-Ausgabe machten wir bereits darauf aufmerksam, dass die Kreisel in ihren bisherigen Planungen insbesondere für Radfahrer einen Gefahrenpunkt darstellen. Das soll sich nun ändern. Wie die Verwaltung erklärt, soll der Innenkreisel so angelegt werden, dass ein „Durchschießen“ der Fahrzeuge nicht mehr möglich ist. „Die Ablenkung der Fahrzeuge wirkt geschwindigkeitsreduzierend, wodurch Unfälle vermieden werden“, so die Hoffnung der Stadt. Auch der holprige Übergang für Radfahrer von der Gewerbeschulstraße kommend, soll ein Ende haben. Wie es in der Planung heißt, ist ein Anschluss der Gewerbeschulstraße an den Kirschgartenweg angedacht. Für den Radfahrer soll es zukünftig möglich sein, gesichert in die Kreuzung bzw. den Kirschgartenweg einzufahren. Im südlichen Bereich des Kreisverkehrsplatzes werden die Radfahrrampen überarbeitet und angepasst.

Nicht nur an die Radfahrer wurde bei der Planung gedacht, sondern auch an die Natur. So möchte man beim Ausbau den Baumbestand erhalten und dem Bewuchs im Einzelfall sogar mehr Raum zur Entfaltung geben. Natürlich hat das alles seinen Preis. Derzeit plant man mit Ausgaben in Höhe von 810.000 Euro. Eine ordentliche Summe, weswegen man beim Land Fördermittel beantragen möchte. Nachdem der Stadtrat mit großer Mehrheit für die Pläne stimmte, können entsprechende Gelder nun beantragt werden. Da der Ausbau einer Kreisverkehrsanlage natürlich eine längere Zeit in Anspruch nimmt, wird der Verkehr für diesen Zeitraum umgelenkt werden. Insofern ist damit zu rechnen, dass es an manchen Ecken zu einer erhöhten Verkehrsbelastung kommen wird. Man braucht hier kein Wahrsager zu sein, um zu erahnen, dass insbesondere die Anwohner in der Monsheimer Straße unter einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu leiden haben. Auch kann man davon ausgehen, dass viele Autofahrer illegaler Weise das Brauereiviertel als Abkürzung nutzen werden. Obwohl der Durchgangsverkehr nicht gestattet ist, es handelt sich um eine Anliegerstraße, wird bereits jetzt regelmäßig diese Regelung missachtet. Von der Bebelstraße kommend, dürften in dieser Zeit einige Autofahrer hinzukommen, die diesen Weg als Abkürzung zu dem Autobahnzubringer nutzen möchten. Hier ist die Stadt gefragt, zeitig Lösungen aufzuzeigen. Wenn diese Zeit erst mal vorüber ist, dürfte womöglich der neu geschaffene Kreisverkehr das neue Prunkstück unter den zahlreichen Wormser Kreiseln sein.