Eine Pressemitteilung der Stadt Worms:
Aus dem Jahre 1606 stammt er, ist aus Silber, 29 cm hoch und einem Frankenthaler Goldschmiedemeister zu verdanken. Die Rede ist von einem so genannten „Kultgerät“, dem Pokal der Beerdigungsbruderschaft der Wormser Jüdischen Gemeinde, einem der der ältesten erhaltenen „Judaica“ in Deutschland überhaupt. Nun stellt ihn das Jüdische Museum im Raschi-Haus dem „Kolumba“, Kunstmuseum des Erzbistums Köln, für seine Sonderausstellung „In die Weite – Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland“ als Leihgabe bis zum April nächsten Jahres zur Verfügung.
Beerdigungsbruderschaften, „Chewra Kadischa“, waren aus angesehenen jüdischen Gemeindemitgliedern bestehende, wichtige Gemeinschaften. Sie kümmerten sich um die würdige Bestattung von Verstorbenen und verfolgten weitere wohltätige Zwecke. Der aufwendige und kostbare Pokal ist Ausdruck der Zusammengehörigkeit dieser Bruderschaft und hat im Gegensatz zu den meisten Objekten des Museums der Wormser Jüdischen Gemeinde die Jahre der NS-Barbarei überstanden.
Die Ausstellung „In die Weite – Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland“ ist eine Kooperation im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Nähere Informationen unter Kolumba.de.