Baustelle Kirschgartenweg/Monsheimer Straße sorg für viel Ärger
Stellen Sie sich vor, Sie sind morgens auf dem Weg zur Arbeit und plötzlich stoßen Sie auf eine Baustelle, die am Vorabend Ihres Feierabends dort noch nicht war. Sie denken, dass das wohl kaum sein kann. Schließlich wird die Stadt bei der Schließung eines wichtigen Knotenpunktes die Bürger/innen rechtzeitig über die Medien informieren. Aber nicht so in Worms! Seit Mittwochmorgen (23.11.) ist der Kreisel Kirschgartenweg/Monsheimer Straße komplett geschlossen. Lediglich Radfahrer/innen oder Fußgänger/innen haben die Möglichkeit, die Stelle zu überqueren.
Für zahlreiche KfZ Lenker, die immer noch in Unkenntnis der Baustelle sind, bedeutet das erstmal wenden und schließlich ein ratloser Blick, da die Verkehrssituation an dieser Stelle ohnehin seit dem 5. September durch eine Baustelle zwischen dem Kreisel und der Alzeyer Straße erschwert ist. Diese Baustelle war wiederum rechtzeitig angemeldet. In der Pressemitteilung gab es allerdings keinen Hinweis darauf, dass es irgendwann zu einer zusätzlichen Vollsperrung des Kreisels kommt. Dauern soll die Sperrung noch bis zum 23. Dezember.
Das EWR, das die Baustelle betreut, ist sich keiner Schuld bewusst und erklärt der Wormser Zeitung gegenüber, dass dies in der ursprünglichen Pressemitteilung erwähnt worden wäre. Ein Blick in die Mitteilung verrät jedoch, dass dies schlicht und ergreifend nicht stimmt (siehe Link). Den Autofahrern nützt dies ohnehin nichts mehr. Sie müssen nun neue Wege finden, um zu ihrem Ziel zu bekommen. Geschäfte wie Jacques Weindepot oder Gastronomien wie die Piano Bar können sich schon mal über ein erschwertes Weihnachtsgeschäft freuen.
Nebenbei ist diese Baustelle schon mal ein Vorgeschmack auf den Ausbau des Kreisels Alzeyer Straße/Kirschgartenweg, der Ende 2023 erfolgen soll und ebenfalls eine Vollsperrung erfordert.
Link zur Pressemitteilung des EWR: https://wo-magazin.de/vollsperrung-worms-kirschgartenweg-ab-5-9/
UPDATE 24.11.- 17:30: Zwischenzeitlich hat sich auch das EWR zu Wort gemeldet und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten:
Seit Anfang September arbeitet die EWR Netz GmbH im Kirschgartenweg im Wormser Westen zwischen der Monsheimer und Alzeyer Straße; der Abschnitt ist voll gesperrt. Seit Mittwoch musste auch der komplette Kreisverkehr und damit die Zufahrt in bzw. aus der Monsheimer Straße gesperrt werden: „Wir entschuldigen uns ausdrücklich dafür, dass die Verkehrssituation aktuell so schwierig ist“, sagt EWR-Pressesprecher Dominik Nagel.
Für die Arbeiten an den Strom-, Gas und Wasserleitungen sowie neuen Glasfaserkabeln wird die Sperrung des kompletten Kreisverkehrs noch bis 23. Dezember 2022 andauern. Eine Umleitung ist vor Ort ausgeschildert. Die EWR Netz GmbH hat zusammen mit der Baufirma Schmidt im ersten Schritt eine bis zu 60 Zentimeter dicke Asphaltdecke abgetragen. „Für das neue Mittelspannungskabel wird nun ein längerer Graben nötig, da dies nur in einem Stück verlegt werden kann“, erklärt EWR-Netz-Projektleiter Alexander Platt und ergänzt: „Die Infrastrukturleitungen werden nach einem hohen Qualitätsstandard verlegt, der bedauerlicherweise mit einem entsprechenden Zeitaufwand einhergeht“.
Dass sich dieser Aufwand lohnt, bestätigt auch die Statistik der Bundesnetzagentur: „Mit einer durchschnittlichen Versorgungsunterbrechung von maximal 5,89 Minuten pro Jahr zählt das Netzgebiet der EWR Netz GmbH zu den sichersten in Deutschland“, betont Nagel.
Im Vorfeld des Kreiselausbaus durch die Stadt Worms werden die bestehenden Versorgungsleitungen und Kabel im Interesse der Kunden erneuert. Denn bevor der Straßenausbau und die Deckensanierung 2023 stattfinden können, soll im „Untergrund“ alles auf dem neuesten Stand sein, um danach eine möglichst lange Baupause für die Anwohner und Anlieger zu erreichen. EWR hatte sich dafür intensiv mit der Stadt Worms beraten, Baumaßnahmen und Beschilderungen abgestimmt.
Projektplaner Alexander Platt versichert, dass mit Hochdruck gearbeitet werde. Er hofft darauf, dass keine Frostperiode einsetzt, die den Abschluss der Arbeiten mit einer Asphaltdecke verzögern könnte: „In diesem Fall müssten wir im Januar noch einmal aktiv werden und sperren.“ Für Fragen rund um die Baustelle ist er unter der Telefonnummer 06241/848-543 erreichbar.
Text und Foto: Dennis dirigo