Freitag, 11. November 2016 | Das Wormser Theater:

Im Rahmen der Jubiläumswoche gastierte auch der durch TV-Formate wie „The next Uri Geller“ bekannt gewordene Magier „Farid“ im Wormser Theater und hinterließ vor knapp 500 überwiegend jungen Besuchern einen eher zwiespältigen Eindruck.

Etwas schüchtern betrat der Magier die Bühne und sprach leise davon, dass er sein „altes Programm“ schon länger nicht mehr gespielt habe, aber sich zur Fünfjahresfeier von „Das Wormser“ nochmal dazu habe überreden lassen. Vielmehr arbeite er derzeit an einem neuen Bühnenprogramm, das weitaus spektakulärer sei. Danach erklärte er dem Publikum, dass sich Magie oder Zauberei in erster Linie aus drei Komponenten zusammensetze: „Ablenkung“, „Tricks“ und „Fingerfertigkeit“. Auch wenn Farid damit vom Prinzip nichts Neues verriet, war es für die Besucher in der Folgezeit mitunter zu offensichtlich, womit man es diesmal zu tun hatte. Bereits die erste größere Nummer geriet wenig überzeugend, als eine durchs Publikum gereichte Tafel mit Zahlen von den Besuchern beschriftet wurde. Anschließend strich Farid wahllos irgendwelche Zahlen weg und ließ die „übrig gebliebene Nummer“ auf dem Handy eines Besuchers anrufen, an dessen Ende sich derart klischeehaft eine vermeintlich überraschte Mutti mit schreiendem Kind im Hintergrund meldete, so dass es wenig verwunderte, dass diese Fremde nun auch die auf der Bühne dargestellten Zahlen „erriet“. Auch seine vermeintliche Schocknummer mit einer Bohrmaschine war bereits seit „The next Uri Geller Show“ längst entlarvt – dem Internet sei Dank! Die größte Stärke zeigte Farid hingegen, wenn es darum ging, Tricks mit Hilfe seiner Fingerfertigkeit vorzuführen, z.B. wenn er Kartentricks oder „kleine Zaubereien“ mitten im Publikum vollführte.

FAZIT: Der Magier Farid sollte in erster Linie an der Präsentation seiner „Zaubertricks“ feilen. Derart dargeboten hielt sich das Erstaunen des Publikums über die dargebotenen Taschenspielertricks eher in Grenzen.