Im Jahr 2020 feiert „Worms: Jazz & Joy“ seinen 30. Geburtstag. Im Hintergrund laufen die Planungen für das Jubiläumsprogramm bereits auf Hochtouren, mit dem Rapper CRO steht auch bereits fest, wer das diesjährige Sonderkonzert bestreitet. Schließlich sollen möglichst viele Zuschauer das Jubiläumsfestival besuchen. Wieviele Zuschauer in der Vergangenheit kamen, das wollte die FWG Bürgerforum im Jahr 2019 ganz genau wissen.
Nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, dass unser Ex-OB Kissel vor der alljährlichen Abschlusspressekonferenz zu „Worms: Jazz & Joy“ eigenständig die Besucherzahlen nach oben frisiert habe, um wieder einmal von einem gelungenen Festival sprechen zu können. Tatsächlich war die genannte Zuschauerzahl die Summe aus Mehrtageskarten (multipliziert mit drei), Tageskarten, Karten für das Sonderkonzert, Freikarten, sowie Schätzungen, wieviele Besucher die kostenlosen Konzerte an der Jugendherberge besucht haben oder einfach nur über das Festivalgelände flaniert sind. Und so bewegten sich die Zuschauerzahlen des Wochenendes zumeist um die 20.000 (so wie 2019), in guten Jahren wurden auch mal 25.000 genannt. Von dem um Transparenz bemühten neuen OB Adolf Kessel wollte die FWG Bürgerforum im letzten Jahr wissen, wieviele Karten tatsächlich in der Vergangenheit für „Jazz & Joy“ verkauft wurden. So wurden für das Drei-Tages-Festival im Jahr 2018 insgesamt 5.484 Tickets verkauft (davon 2.746 Mehrtageskarten und 2.738 Tageskarten), während man alleine für das Sonderkonzert (Sarah Conner) 2.639 Karten absetzte. Auch anhand der Zahlen der Vorjahre wird die Abhängigkeit von dem Erfolg des Sonderkonzertes deutlich. Mit einem erfolgreichen Sonderkonzert kann man mitunter mehr Einnahmen durch Ticketverkäufe generieren als an den restlichen drei Tagen. Bei „Boss Hoss“ (2016) kamen 4.462 Besucher und spülten mehr als 200.000 Euro in die Kasse. Andererseits ist natürlich auch das Risiko größer, denn wird das Sonderkonzert ein Misserfolg, wirkt sich das auch sehr stark auf die Gesamtbilanz aus. Ein wenig ernüchternd ist vor allem die Anzahl der verkauften Mehrtageskarten, die mit 40 Euro (im Vorverkauf) für ein komplettes Wochenende nun wahrlich nicht zu teuer sind. Dafür bekommt man sonst allenfalls ein „normales Konzert“ geboten, bei Jazz Joy kann man fast 40 Bands sehen. Vielleicht sollte man sich nach dem Jubiläumsfestival 2020 Gedanken machen, wie man „Jazz & Joy“ konzeptionell in eine erfolgreiche Zukunft führt. Warum beispielsweise nicht ein zweites Sonderkonzert?