„Fassungslos machen die Schäden, die Unbekannte in der Ringanlage und im Kreuzgang des Domes angerichtet haben. Ist das Ausdruck einer gelangweilten Wohlstandsgeneration, die keine Achtung vor dem Eigentum anderer und null Respekt vor unserem – ihrem – Staat und seinen Gesetzen hat?“, fasst Dr. Klaus Karlin, Fraktionsvorsitzender der CDU, seinen Ärger über die kürzlich angerichteten Schäden an den Rosen im Kreuzgang des Doms sowie dem Vandalismus im Pfrimmpark zusammen.
Gemeinsam mit Stephanie Lohr, CDU Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete, verschaffte sich Karlin einen persönlichen Eindruck von den aktuellen Spuren des Vandalismus in Worms.
Neben den mutwilligen Beschädigungen im Kreuzgang, den Graffitis im Pfrimmpark und den Schmierereien auf dem Heiligen Sand sind beide Lokalpolitiker aber auch insgesamt besorgt und verärgert über die zunehmende Vermüllung in der Stadt, aber auch am Rheinufer oder an den Radwegen in den Vororten.
„Das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich ehrenamtlich für die Verschönerung unserer Stadt einsetzen, Parks, Wegekreuze und andere Anlagen und Gebäude liebevoll pflegen. Aber auch ein Affront gegenüber den städtischen Mitarbeitern und dem ebwo, die herrliche Beete anlegen, diese mühevoll pflegen und Tag für Tag mit Besen und Kehrwagen unterwegs sind,“ beschreibt Stephanie Lohr ihr Unverständnis für den im Stadtbild unübersehbaren Vandalismus und den Müll.
„Das ist nicht nur teuer, sondern auch kontraproduktiv in Bezug auf unsere Bemühungen, Worms als attraktives und liebenswertes Sommerziel zu bewerben, wenn Besucher über vermüllte Wege und durch beschmierte Parks laufen“, mahnt Lohr.
Die Angst erwischt und anschließend bestraft zu werden, ist offenkundig zu gering. Vielmehr scheine sinnlose Zerstörung in manchen Kreisen als Mutprobe zu gelten und das Wegwerfen von Müll gängiges Handeln zu sein, so erklären sich die beiden Lokalpolitiker den aktuellen Zustand vieler Wege und Parks.
Beide sind sich einig, dass der Staat auch hier klare Kante zeigen müsse. So wie beispielsweise der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani, der gegen alle Unkenrufe zwischen 1994 und 2001 bewiesen hat, dass der Staat nicht machtlos gegenüber Vandalismus ist. Er nannte seine Strategie „Zero Tolerance“. Diese umfasste, dass Schmierereien umgehend überpinselt, eingeworfene Scheiben unmittelbar repariert, Schäden sofort beseitigt, und Täter postwendend abgeurteilt und zur Schadensbeseitigung herangezogen werden.
„Es ist bedauerlich, dass es uns derzeit noch nicht gelingt, die offenen Stellen im kommunalen Vollzugsdienst zu besetzen und damit die Forderung aus dem Worms-Plan, einen 24/7 Ordnungsdienst zu installieren, umsetzen können“, so Karlin.
Die CDU Fraktion hat dieses Ziel aber weiter fest im Blick und hofft, dass es der Personalabteilung bald gelingt, das erforderliche Personal einzustellen. Umso wichtiger ist couragiertes und mutiges Handeln aller Bürgerinnen und Bürger.
Täter findet man auch durch Zivilcourage. Zerstört wird das Eigentum aller Bürgerinnen und Bürger; alle müssen es auch schützen. Jeder ist daher aufgefordert, Anzeige zu erstatten, wenn er Straftaten beobachtet und achtloses Wegwerfen von Müll nicht einfach kommentarlos hinzunehmen.
Es gelte auch nochmals intensiv darüber nachzudenken, ob nicht doch eine Ausweitung der Kameraüberwachung notwendig und zielführend ist; wenigstens an wichtigen Punkten. Selbst wenn dies nicht hinlänglich vor Straftaten schützt, so hilft es wenigstens dabei, diejenigen zu ermitteln, die diese begehen.
Die CDU-Fraktion wird diesbezüglich jedenfalls einen erneuten Anlauf unternehmen und kündigt dazu einen Antrag für die kommende Ratssitzung an.
„Solidarität und die Aufforderung zur Vernunft haben uns in den letzten Monaten während Corona begleitet. Aber nicht nur im Zusammenhang mit der Bekämpfung einer Pandemie appellieren wir an das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für Ihre Stadt, sondern auch bei der strikten Bekämpfung von Vandalismus“, fassen Lohr und Karlin ihren Aufruf an die Wormserinnen und Wormser zusammen.
Foto: Dr. Klaus Karlin, Vorsitzender der CDU Stadtratsfraktion, Stephanie Lohr, MdL
Fotograf: Iris Muth