Eine Pressemitteilung der CDU Worms:

Carsten Linnemann, Stephanie Lohr, Professor Karl-Rudolf Korte und Björn Krämer (v.li.) können viele interessierte Gäste in der Kapelle begrüßen. Foto: Maribelle Arts

Auf Einladung der CDU Worms und der Mittelstands- und Wirtschaftsunion haben der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU, Carsten Linnemann, und der Politikwissenschaftler Professor Karl-Rudolf Korte über Bürokratieabbau und Mut zur Veränderung diskutiert.

Mit dem Veranstaltungstitel „Einfach mal machen“ hatten die Veranstalter einen Nerv getroffen. Über 160 Personen weit über die Partei- und Stadtgrenzen zog es in die Kapelle in Worms. Die Kreisvorsitzende Stephanie Lohr betonte , es gehe darum, überparteilich und kontrovers gesellschaftspolitische Themen miteinander zu diskutieren. Der Vorsitzende der Mittelstand- und Wirtschaftsunion, Björn Krämer, sagte: „Es gibt viele Menschen im Land, etwa in der Kommunalpolitik, in den Unternehmen, in den Vereinen, die so gerne einfach mal machen würden, aber von der Bürokratie und den Regularien ausgebremst werden. Wie wir das ändern können, das wollen wir heute Abend erfahren.“

Carsten Linnemann, stellvertretender CDU Bundesvorsitzender und seit 2009 Mitglied im Bundestag, ging auf sein Buch „‚Die ticken doch nicht richtig!‘ – Warum Politik neu denken muss“ ein. Er stellte sich den akzentuierten und kritischen Fragen des Professors. Linnemann verdeutlichte, wie er Deutschland wieder ins Machen bringen will und warum dies in seinen Augen in den vergangenen Jahren nicht gelungen ist. Seine Vorschläge, wie beispielsweise die Beschränkung der Amtszeit von hohen Regierungsämtern auf zwei Perioden oder die Reduzierung der Anzahl von 42 Regierungsbeauftragten, fanden Anklang im Publikum.

Ebenso sprach Linnemann sich für eine Reduzierung der Anzahl der Bundestagsabgeordneten aus. Ein Bundestag mit derzeit 736 Mitgliedern sei zu teuer und ineffizient. Eine Vergrößerung der Wahlkreise und damit der Reduzierung an Direktmandaten sieht Linnemann in Zeiten digitaler Kommunikationsmedien als zumutbar an.

Pilotregionen als Test

Mehr Mut forderte Linnemann bei Innovation und Technologieoffenheit. „Wir sollten der Wissenschaft nicht vorschreiben, an was sie forscht.“ Das betreffe die Motorisierung von PKWs ebenso wie die Kernkraft. Nur dann habe Deutschland die Chance, bei den Zukunftsthemen voranzugehen und damit auch den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. Eine weitere Idee Linnemanns zum Abbau der Bürokratie ist die Einrichtung von Pilotregionen, in denen Bürokratie bewusst ausgesetzt werden soll, um zu testen, wie viel Bürokratie tatsächlich notwendig ist. „Lassen Sie uns das doch einfach mal machen und schauen, was passiert“, erklärte Linnemann. „Ist die Idee gut, dann machen wir es überall.“ In der offenen Fragerunde zeigten sich beide Gäste meinungsstark. Stephanie Lohr freute sich sehr über den großen Zuspruch. „Der Erfolg einer politischen Veranstaltung bemisst sich auch daran, wie lange im Anschluss noch über die Themen untereinander diskutiert wird.“ Auch Professor Korte fasste zusammen: „Die Menschen haben offenkundig eine Sehnsucht nach Formaten, um sich politisch zu informieren und auch parteiübergreifend auszutauschen. Es sollte mehr solcher Veranstaltungen in Worms geben.“