Der Kaufhof macht zu, dafür macht die Bahnhofstoilette bald wieder auf. Das Parkhaus am Dom ist geöffnet, aber macht weiterhin Probleme. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, können Sie uns nicht erzählen, was hinter den Kulissen der Stadt Worms abgeht?“
Die wichtigste Meldung vorab: Schon bald werden die Wormser Kloprobleme gelöst sein. Nicht nur, dass man im Rathaus endlich diesen neumodischen Kram bekommt, nämlich eine behindertengerechte Toilette. Auch die von irgendwelchen asozialen Halbhirnen zerstörte Bahnhofstoilette wird wieder auf Vordermann gebracht. Für die Wormser und all die Bahnreisenden, die hier Station machen, heißt das also, dass sie schon bald wieder im Wormser Hauptbahnhof kacken dürfen. Zur Erklärung sollte ich vielleicht anfügen, dass damit nicht das Bahnhofsgebäude gemeint ist (das soll auch schon vorgekommen sein…), sondern eine richtige Toilette mit Spülung, Klopapier und fließendem Wasser, sofern man nach dem Toilettengang – Stichwort Corona! – noch eine Handwäsche vornehmen möchte. Das nenn ich Luxus. Demnächst auch hier in Worms!
DER SELBSTTEST AM TICKETSCHALTER
VOM PARKHAUS AM DOM
Ein weiterer Luxus, den wir uns in Worms geleistet haben, ist das neue Parkhaus am Dom. Aber kaum eröffnet, gibt’s schon wieder Probleme, diesmal mit dem Ticketschalter. Wenn man von Richtung Dom kommt, ist der Winkel derart ungünstig, dass man austeigen muss, um ein Parkticket zu ziehen. Die Aktion der FWG Bürgerforum, mit der man auf diesen Missstand hingewiesen hat, ist übrigens im Rathaus nicht besonders gut angekommen. Auch dafür muss man Verständnis haben. Jetzt haben die zehn Jahre lang an einem schnöden Parkhaus rumgebaut, die Kosten sind geradezu explodiert, aber kaum ist das Ding eröffnet, haben die Wormser schon wieder was, worüber sie sich aufregen.
Also habe ich mit meinem Drittwagen, einem Range Rover Sport P 400e Plug-in-Hybrid HSE, einen Selbstversuch gewagt und musste folgende Feststellungen machen:
Mein Range Rover Sport P 400e Plug-in-Hybrid HSE ist ungefähr einen Meter zu hoch oder wahlweise das Kartenhäuschen einen Meter zu niedrig. Um von meiner Luxuskarosse aus ein Parkticket ziehen zu können, sind meine Arme exakt 78,5 Zentimeter zu kurz.
QUO VADIS INNENSTADT?
Mit dem Mahnmal des seit Jahren leerstehenden C&A Gebäudes im Hinterkopf, laufen derweil hinter den Kulissen die Gespräche, was mit dem riesigen Kaufhof-Gebäude zukünftig geschehen soll. Leider hat es mein Vorschlag, dort ein gigantisches Laufhaus einzurichten, quasi den größten Eros-Center Europas (neben der längsten Eis Theke Europas beim Vannini), nicht in die Endauswahl geschafft. Die Folge wird sein, dass die Wormser nicht nur zum Shoppen, sondern auch zum Poppen in andere Städte fahren. Das kann doch wohl nicht sein!! Ohne Kaufhof wird die Innenstadt aussterben, das hat auch die Wormser Politik erkannt und für die Innenstadtentwicklung kürzlich 100.000 Euro per Stadtratsbeschluss bereitgestellt. Allerdings nicht für Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt, sondern zur Bezahlung einer Agentur, die sich den Innenstadtproblemen der Stadt Worms annimmt. Dabei sind die Probleme schon seit Jahren hinlänglich bekannt. Von daher ist es schön, dass man jemanden dafür bezahlt, damit er das alles mal übersichtlich zusammenfasst. Während aber die Bürger darauf warten, dass die Politik endlich den Finger im Bobbes rumgehen lässt, wirft man das Geld einer Agentur in den Rachen, die der Stadt vermutlich das gleiche 08/15 Konzept erstellt, wie anderen Innenstädten zuvor auch schon. Aber die Stadt Worms hat’s ja. So wie bei dem Auftrag, eine Konzeption für „Summer in the City“ zu erstellen, die daraus bestand, die wenigen noch vorhandenen Veranstaltungen des Corona Sommers auf einer eigenen Homepage zusammenzufassen. Dass ausgerechnet die Werbeagentur eines CDU-Stadtratsmitglieds mit dieser Mammutaufgabe betreut wurde, macht die Sache nicht besser.
DIE ZUKUNFT DES ANDREASQUARTIERS
Apropos CDU-Mitglied. Aktuell inszeniert die Stadt gerade einen Wettbewerb zur Konzeptvergabe für die Entwicklung des Andreasquartiers. Wichtig hierbei: Es gewinnt nicht der Investor, der am meisten bietet für das Grundstück, sondern wer das beste Konzept vorlegt. Deshalb habe ich nur für Sie, liebe Leser/innen, in meine Glaskugel geschaut und möchte Ihnen vorab bereits das Ergebnis mitteilen. Der reichste Wormser, nennen wir ihn einfach Tim B., wird mit Unterstützung des einzigen Wormser Architekten, nennen wir ihn einfach Jörg D., seine Pläne fürs Andreasquartier vorlegen. Dort soll hochwertige Gastronomie am Weckerlingplatz entstehen, der Umzug des Landratsamtes erfolgen, auch für eine neue Filiale der Bäckerei Görtz ist noch genug Platz vorhanden. Sogar fürs Rathaus 2 hat man, mit Unterstützung des Investors, bereits eine Lösung gefunden (Hochstift!!). Böse Zungen behaupten sogar, dass man das Gebäude rechts vom Gesundheitsamt, aktuell noch im Besitz einer bekannten Wormser Immobilienfamilie, am liebsten abreißen und durch „Luxuswohnungen“ ersetzen würde. Aber Moment, da würde doch sicherlich die SPD aufbegehren (Stichwort: Sozialer Wohnungsbau), so wie man das in der heißen Phase des Kommunalwahlkampfs auch getan hat. Aber was soll ich sagen? Laut meiner Glaskugel gewinnt – ÜBERRASCHUNG – Tim B. den Ideenwettbewerb, Jörg D. plant das Ganze und die SPD nickt brav mit dem Kopf dazu. Die Frage ist nur, warum inszeniert man vorab noch einen Wettbewerb für Investoren, wenn der Sieger sowieso bereits feststeht?
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Bert Bims