In der Stadt Worms gibt es (Stand: 6. Oktober 2020) insgesamt 63 Lehrkräfte mit befristeten Verträgen – davon einige sogar mehrfach hintereinander. Gemessen an der für das Schuljahr 2019/20 erfassten Anzahl von 863 hauptamtlich beschäftigten Lehrkräften in der Stadt Worms sind das mehr als 7 Prozent Lehrkräfte ohne dauerhafte Lehrstelle. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Stephanie Lohr (CDU) hervor. Davon sind 24 Lehrkräfte bis zu einem Jahr, 19 Lehrkräfte bis zu zwei Jahren, 17 Lehrkräfte bis zu drei Jahren, zwei Lehrkräfte bis zu vier Jahren und eine Lehrkraft länger als sechs Jahre mit befristeten Verträgen beschäftigt.
»63 Lehrkräfte mit befristeten Verträgen, das sind 63 zu viel«, kommentiert die Unionspolitikerin diesen in ihren Augen unhaltbaren Zustand und die gänzlich unbefriedigende Situation für junge Pädagogen. Diese haben dadurch nicht nur keine Sicherheit bezüglich ihrer weiteren Lebensplanung, über vielen Lehrerinnen und Lehrern mit befristeten Verträgen schwebt auch das Damoklesschwert eines Weiterbeschäftigungsverbots, wie die zunehmenden Hilferufe von Betroffenen bestätigen.
»Statt junge Lehrkräfte im Land zu halten, wandern gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer in andere Bundesländer ab, weil sie dort Planstellen und bessere Gehälter erwarten«, moniert Lohr. Die CDU-Landtagsfraktion fordert seit Jahren, die befristeten Stellen für junge Lehrkräfte in Planstellen umzuwandeln. Gerade jetzt, wo an vielen Schulen angesichts steigender Corona-Zahlen die Sorge wächst, dass das Lehrpersonal für den Präsenzunterricht ausgehen könnte, wäre die Entfristung von Verträgen ein weiterer wichtiger Schritt zur Sicherung der Unterrichtsversorgung. Wenn die Landesregierung wirklich mehr Lehrer haben will, so muss sie diesen dauerhafte Stellen schaffen. »Nachhaltige Bildung kann nur gelingen, wenn die Lehrer motiviert sein können und nicht durch befristete Kettenarbeitsverträge abgespeist werden«, so die Wormser Landtagsabgeordnete.