Die Initialzündung gegen Trier
Manchmal kann ein einziges Spiel den Spirit einer Mannschaft und ihres Umfelds massiv verändern. Im Falle der Wormatia war es die zweite Halbzeit im Spitzenspiel gegen Eintracht Trier. Wie die Mannschaft in Unterzahl gefightet und dabei auch die eigenen Anhänger mitgerissen hat, könnte die entscheidende Initialzündung für den Rest der Saison gewesen sein. Seit dem ersten Spieltag der Meisterrunde ist die Wormatia, knapp vor Eintracht Trier, Tabellenführer der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und das soll auch bis zum Ende der Saison so bleiben.
Als die Wormatia in die Meisterschafts- runde der Oberliga Rheinland-Pfalz/ Saar gestartet ist, waren die Vorzeichen denkbar schlecht. Nicht nur, dass man in den vier Nachholspielen nach der Winterpause nur fünf Punkte einheimsen konnte und der Vorsprung vor dem Tabellenführer der Nordgruppe, Eintracht Trier, auf nur noch einen Punkt und das um drei Tore bessere Torverhältnis geschrumpft war. Im Anschluss an die 2:3-Heimniederlage gegen den FV Dudenhofen hatte der Verein bekanntgegeben, dass Erfolgstrainer Kristjan Glibo die Wormatia zum Saisonende verlassen wird und die Fans damit in einen kollektiven Schockzustand versetzt. Aufgrund dessen hielt sich die Euphorie der Anhängerschaft vor dem ersten Spieltag der Endrunde eher in Grenzen. Trotzdem glückte der Start in die Meisterrunde mit zwei 2:1-Auswärtssiegen bei der TuS KOBLENZ und bei Angstgegner ALEMANNIA WALDALGESHEIM. Auch wenn in bei- den Partien spielerisch noch nicht alles rund lief, so stimmte doch zumindest die Moral der Mannschaft, schaffte sie es doch in beiden Spielen, einen Rückstand in einen Sieg umzuwandeln. Dann kam das Heimspiel gegen den FV ENGERS 07, in dem man ein bisschen Werbung für das Spitzenspiel gegen Trier betreiben wollte, das aber mit einem enttäuschenden 0:0 endete. Da die Gäste aus Engers von Anfang an nur auf Schadensbegrenzung aus waren und der VfR in der Offensive nicht zwingend genug agierte, stand am Ende ein torloses Unentschieden, das die Erwartungen vor dem Spitzenspiel zusätzlich dämpfte. Aber dann kam am 10.4. das Spitzenspiel gegen Eintracht Trier und seit der zweiten Halbzeit dieses denkwürdigen Spiels ist plötzlich wieder Euphorie an der Alzeyer Straße zu spüren. Zudem ist in den beiden folgenden Spielen auch wieder die vor der Winterpause gezeigte Leichtfüßigkeit der Wormatia zurückgekehrt. Aber der Reihe nach
Ein Spitzenspiel, das die Erwartungen erfüllte
Vor 2.211 Zuschauern, die in der EWR Arena den passenden Rahmen für ein echtes Spitzenspiel gegen den direkten Verfolger SV EINTRACHT TRIER 05 lieferten, entwickelte sich von Beginn an eine emotionsgeladene Partie, in der ordentlich Feuer war. Die von locker 500 Gästefans lautstark unterstützten Trierer gingen schon nach zwei Minuten nach einer Kette von Fehlern in der Wormser Defensive durch Maurer in Führung. Erneut musste man also einem Rückstand hinterherrennen, raum der Trierer gesehen hatte, ließ sich an der Mittelinie zu einem Revanchefoul hinreißen, das Schiedsrichter Patrick Alt konsequent mit der gelbroten Karte ahndete (44.). Nicht nur, dass einer ihrer wichtigsten Spieler vom Platz musste, galt es für den VfR nun, die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl zu bestreiten. Wie zu erwarten schnürte die Eintracht die Wormser in der ersten Viertelstunde in ihrer eigenen Hälfte ein, aber die nun auf Fünferkette umgestellte Defensive des VfR überstand die Anfangsoffensive der Gäste schadlos. Danach verflachten die einfallslosen Trierer Angriffsbemühungen zusehends und zur Überraschung auch des eigenen Anhangs, der nun wie eine Eins hinter der Mannschaft stand, waren es die in Unterzahl agierenden Wormaten, die in der Schlussphase mehr zuzusetzen hatten und dem Sieg näher waren. Mit Daniel Kaspers Direktabnahme, die der Trierer Schlussmann Wieszolek mit einem sensationellen Reflex noch über die Latte lenken konnte, besaß der VfR die größte Chance des Spiels (79.). So blieb als Fazit, dass die Wormatia zwar einen Big Point verpasst hatte, aber trotzdem den gewonnenen Punkt und das Behalten der Tabellenführung aufgrund der besonderen Umstände des Spiels wie einen Sieg feiern konnte. Das tat man nach dem Schlusspfiff auch ausgiebig und tatsächlich hatte man zum ersten täuschenden 0:0 endete.
Ein Spitzenspiel, das die Erwartungen erfüllte
Vor 2.211 Zuschauern, die in der EWR Arena den passenden Rahmen für ein echtes Spitzenspiel gegen den direkten Verfolger SV EINTRACHT TRIER 05 lieferten, entwickelte sich von Beginn an eine emotionsgeladene Partie, in der ordentlich Feuer war. Die von locker 500 Gästefans lautstark unterstützten Trierer gingen schon nach zwei Minuten nach einer Kette von Fehlern in der Wormser Defensive durch Maurer in Führung. Erneut musste man also einem Rückstand hinterherrennen, jedoch ließ die Antwort der Wormatia nicht lange auf sich warten, denn Simon Joachims markierte schon wenig später den Ausgleich (13.). In der Folge entwickelte sich eine Oberligapartie auf hohem Niveau, in der beide Mannschaften Möglichkeiten zur Führung besaßen, ehe es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Halbzeit ging. Gab die bisherige Leistung des VfR eigentlich Grund zu Optimismus, erhielten die Hoffnungen der Wormser kurz vor dem Pausenpfiff einen herben Dämpfer. Wormatia-Kapitän Sandro Loechelt, der 12 Minuten zuvor eine zumindest zweifelhafte gelbe Karte wegen einer angeblichen Schwalbe im Strafraum der Trierer gesehen hatte, ließ sich an der Mittelinie zu einem Revanchefoul hinreißen, das Schiedsrichter Patrick Alt konsequent mit der gelb- roten Karte ahndete (44.). Nicht nur, dass einer ihrer wichtigsten Spieler vom Platz musste, galt es für den VfR nun, die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl zu bestreiten. Wie zu erwarten schnürte die Eintracht die Wormser in der ersten Viertelstunde in ihrer eigenen Hälfte ein, aber die nun auf Fünferkette umgestellte Defensive des VfR überstand die Anfangsoffensive der Gäste schadlos. Danach verflachten die einfallslosen Trierer Angriffsbemühungen zusehends und zur Überraschung auch des eigenen Anhangs, der nun wie eine Eins hinter der Mannschaft stand, waren es die in Unterzahl agierenden Wormaten, die in der Schlussphase mehr zuzusetzen hatten und dem Sieg näher waren. Mit Daniel Kaspers Direktabnahme, die der Trierer Schlussmann Wieszolek mit einem sensationellen Reflex noch über die Latte lenken konnte, besaß der VfR die größte Chance des Spiels (79.). So blieb als Fazit, dass die Wormatia zwar einen Big Point verpasst hatte, aber trotzdem den gewonnenen Punkt und das Behalten der Tabellenführung aufgrund der besonderen Umstände des Spiels wie einen Sieg feiern konnte. Das tat man nach dem Schlusspfiff auch ausgiebig und tatsächlich hatte man zum ersten Mal nach der Winterpause das Gefühl, dass Mannschaft und Fans eine geschlossene Einheit waren, die sich gemeinsam den Punkt erkämpft hatte.
Der Knoten scheint geplatzt zu sein
Wieviel Auftrieb der moralisch wertvolle Punktgewinn gegen Trier gab, zeigte sich in der folgenden Auswärtspartie beim FC BLAU-WEISS KARBACH. Wer auch immer ein zähes Spiel auf dem unbequemen Platz in Karbach befürchtet hatte, war schon nach 45 Minuten eines Besseren belehrt. Durch die Tore von Kasper (14.), Grimmer (36.) und Eichinger (45.) ließ die Mannschaft von Kristjan Glibo schon früh- zeitig keinen Zweifel daran, dass man mit einem Dreier aus Karbach zurückkehren will. Als sich die Gastgeber kurz nach der Pause durch eine gelb-rote Karte selbst dezimierten (56.), war der Drops vom Prinzip schon gelutscht. Nachdem Karbach den späten Anschlusstreffer erzielte (Jakobs /81.), stellte Graciotti in der Nachspielzeit per Foulelfmeter den souveränen 4:1-Auswärtssieg sicher (90.+1). Dementsprechend gingen die Wormaten mit breiter Brust in das folgende Heimspiel gegen den SV GONSENHEIM, der nach der Winterpause mit 16 von 21 möglichen Punkten glänzend ins neue Jahr gestartet war. Mit den Gonsenheimern verbindet den VfR eine besondere Geschichte, hatte doch der SVG im letzten Jahr eine von den Wormsern coronabedingt gewünschte Verlegung des Pokalspiel-Achtelfinalspiels abgelehnt und so dafür gesorgt, dass der nicht angetretene VfR nach einem Rechtsstreit vorzeitig aus dem Pokal flog. Da zudem die Spiele gegen Gonsenheim in der jüngsten Vergangenheit stets enge Duelle waren, stellten sich die 825 Zuschauer auf eine schwierige Partie ein. Aber auch hier waren alle Bedenken schnell verflogen, als Grimmer (9.) und Darkoui per Hacke (25.) mit zwei sehenswert herausgespielten Toren die Weichen früh- zeitig auf Sieg stellten. In der Folge versäumte man es zwar, die Führung weiter aus- zubauen, holte dies aber in der ersten Viertelstunde nach der Halbzeit nach, als Joachims (49.), Kireski (55.) und Eichinger (58.) für den auch in der Höhe verdienten 5:0-Heimsieg sorgten. Das Einzige, was man der Mannschaft an einem von der Leistung auf dem Platz und der Stimmung im Stadion nahezu perfekten Tag vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass man es versäumt hat, noch mehr fürs Torverhältnis zu tun, obwohl die Chancen dazu da waren. Das obligatorische „Spitzenreiter, Spitzenreiter – hey hey“ schallte anschließend natürlich trotzdem von den Rängen. Und das kann auch gerne noch ein bisschen so weitergehen…
Der Mai wird zum Monat der Wahrheit
Mit den ersten sechs Spielen in der Endrunde ist auch bereits die Vorrunde beendet. Zeit für ein erstes (positives) Zwischenfazit. Ungeachtet der äußeren Umstände hat sich der VfR rechtzeitig zur Meisterrunde wieder gefangen. 14 von 18 möglichen Punkten sind ein starkes Ergebnis, wobei die erzielten drei Auswärtssiege einem Sieg und zwei Unentschieden vor heimischem Anhang gegenüberstehen. Da aber Eintracht Trier bisher im Gleichschritt zur Wormatia marschiert und ebenfalls erst zwei Mal Punkte lassen musste (1:1 bei Arminia Ludwigshafen und 1:1 bei der Wormatia), ist das Meisterrennen noch absolut offen. Zwar führt die Wormatia aktuell mit vier Punkten vor Trier, die allerdings noch ein Nachholspiel gegen Mechtersheim zu absolvieren haben. Einen Sieg der Trierer gegen derzeit formschwache Mechtersheimer vor- ausgesetzt, beträgt der Abstand zwischen den beiden Rivalen also „eigentlich“ nur einen Punkt – wie schon zu Beginn der Meisterrunde. Deshalb dürfte mehr denn je klar sein, dass in der Rückrunde noch sechs echte Endspiele folgen, in denen jeder Punktverlust und jedes zu wenig erzielte Tor den Verlust der Tabellenführung bedeuten können. In den beiden folgenden Heimspielen gegen TuS Koblenz (das Spiel am 30.04. fand nach dem Redaktionsschluss dieser Ausgabe statt) und Alemannia Waldalgesheim darf man sich keine Punktverluste erlauben. Dann geht es nach Engers und nach Trier, gegen die man beide in der Vorrunde nicht gewinnen konnte, ehe die Saison für den VfR zuhause gegen Karbach und beim SV Gonsenheim endet. Jetzt zählts: Auf geht’s Wormser, kämpfen und siegen!!
PS: Ende April wurde auch der neue Trainer für die kommende Saison vorgestellt. Mit dem ehemaligen Wormatiaspieler Max Mehring (zuletzt Co-Trainer bei Waldhof Mannheim) wird ein alter Bekannter das Zepter übernehmen.
Text: Frank Fischer, Foto: Christine Dirigo