Eröffnung der Ringanlage zwischen Werger's Eck und Andreastor
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Sie ist die grüne Oase inmitten der Innenstadt, die Wormser und Touristen gleichermaßen begeistert – die Ringanlage, die sich von der Herta-Mansbacher-Anlage bis hin zur Kreuzung Valckenbergstraße/Willy-Brandt-Ring erstreckt. Nachdem bereits weite Teile des ehemaligen Stadtmauergrabens saniert wurden, begannen im Herbst 2020 die Arbeiten am letzten Abschnitt zwischen Werger’s Eck und Andreastor. Die Arbeiten konnten im Oktober dieses Jahres abgeschlossen werden. Nun wird das Wetter den Rest erledigen, bis der Rasen sowie die alten Reben die entlang des neu angelegten Weges eingepflanzt wurden, mit sattem Grün das Auge erfreuen.
Unter reger Teilnahme Wormser Bürger/innen wurde am Donnerstag der fertiggestellte Stadtmauerweg der Öffentlichkeit übergeben. Der aufwendig angelegte, barrierearme Weg soll nicht einfach nur die Stadtmauer erlebbar machen und das Auge der Bürger erfreuen, sondern auch die geschichtsträchtige Stadt Worms für den Tourismus attraktiver machen. Schließlich erhofft man sich, mit dem Tourismusmarkt ein wirtschaftlich erfolgreiches Standbein zu etablieren. Mit Blick auf die historische Bedeutung orakelte Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst lächelnd: „Wenn diese Steine reden könnten…“.
Betreut wurden die Arbeiten durch das Grünflächenamt. Ein Teil der Arbeit betraf auch die jahrhundertealte Stadtmauer. Da nicht mehr alle Steine vorhanden waren, mussten diese ersetzt werden. Allerdings nahm hierfür nicht irgendwelche Steine, sondern entnahm diese der Pfrimm, die im Zuge der Renaturierung nicht mehr benötigt wurden. In Anbetracht der mehr als ordentlichen Arbeit, die das Amt erledigte, war es dementsprechend kein Wunder, dass unter den Gästen auch ein glücklicher Amtsleiter stand, nämlich Dieter Rauh (Abteilungsleiter Grünflächen und Gewässer). Der wurde durch den Stadtentwicklungsdezernent mit entsprechend lobenden Worten gewürdigt. Mit einem leichten Augenzwinkern merkte Horst an, dass Herr Rauh zwischenzeitlich jeden Stein persönlich kenne.
Selbstverständlich darf an der Stelle gegenüber des „Luginsland“ auch nicht das Thema Wein fehlen. Rheinhessens Weinprinzessin Anna Glöckner lenkte zusammen mit dem Wormser Winzer Christoph Lösch vom Weingut Klosterhof den Blick der Gäste auf die historischen Weinreben. Dazu gehören längst vergessene Sorten wie der „Blaue Muskateller“, die einst sogar von Kleopatra persönlich genossen wurde, so die Weinprinzessin, oder „Fränkischer Burgunder“. Solange die fruchtigen Traube nicht von den erwarteten Flaneuren weggenascht werden, soll der Wein im Anschluss in der Wormser Vinothek verköstigt werden.
Text und Fotos: Dennis Dirigo