Es ist das vorläufige Ende eines Franchise, das 1992 erfolgreich mit dem Klassiker „Jurassic Park“ begann, auch wenn der deutsche Titel etwas Anderes suggeriert. Der bezieht sich wiederum auf die Welt, wie sie am Ende des Vorgängers angekündigt wurde. Von der jungen Masie befreit, bahnten sich die Dinosaurier ihren Weg durch das weite Amerika. Sozusagen der Beginn einer neuen Ära. In der spielt nun der dritte Teil. Einige Jahre sind vergangen. Die Dinos haben es nicht einfach. Statt Menschen in Städten zu terrorisieren, werden sie von selbigen in der Prärie gejagt und meistbietend verhökert. Dinoflüsterer Owen Grady lebt zwischenzeitlich mit Claire und Masie in einer Blockhütte im Wald. Eines Tages wird Masie von dem allmächtigen Unternehmen Biosyn entführt, da sie in Wahrheit geklont ist und somit den Schlüssel für eine neue Spezies in sich tragen könnte. Owen und Claire machen sich natürlich auf die Suche nach ihrer Ziehtochter und schlittern unversehens in ein James Bond Abenteuer. Derweil treffen in der Biosyn Zentrale in den Dolomiten die alten Jurassic Park Helden Dr. Alan Grant, Dr. Elen Sadler und Dr. Ian Malcolm ein, werden in ein kleines Indiana Jones Abenteuer verwickelt und dürfen Sympathiepunkte sammeln. Das gilt für das Drehbuch leider nicht. Statt eine Geschichte nachvollziehbar aus sich heraus zu entwickeln, folgt der Film der Logik, die großen Setpieces irgendwie miteinander zu verbinden. Figuren zu entwickeln, ist hierbei ein Fremdwort. Die dienen aus- schließlich dazu, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Das mag zwar unterhaltsam sein, gutes Geschichtenerzählen ist das aber nicht. So stellt sich zu keiner Zeit Spannung ein. Was bleibt, ist der ein oder andere optische Wow Effekt und zumindest ein hohes Erzähltempo.
FAZIT: Ungereimtheiten oder übertriebenes Spektakel gab es in Hollywood Filmen schon immer. Wenn allerdings das zum Prinzip erhoben wird und die Geschichte nur noch der Kit zwischen den Actionsequenzen ist, dann untergräbt das schlichtweg den Anspruch des Publikums auf gute Unterhaltung.
Text: Dennis Dirigo
Jurassic World: Dominion
Regie: Colin Trevorrov
Darsteller: Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Sam Neill, Laura Dern
Laufzeit: 158 Minuten
Freigegeben ab 12 Jahren
Bewertung: zwiespältig