„Zu argumentieren, Dir sei Deine Privatsphäre egal,
weil du nichts zu verbergen hast, ist genau so,
als ob Dir die Meinungsfreiheit egal wäre, weil du nichts zu sagen hast.
Edward Snowden.
JA, nun ist es soweit. Mein persönlicher Gerard Depardieu der deutschen Politik, Monsieur Gabriel, hat es mit seinen Vasallen dann doch geschafft. Ab dem kommenden Jahr wird die Vorratsdatenspeicherung – trotz erheblichen Widerstands – zum Fakt. Dank Gabriels Zustimmung wird ab 2016 „zu Recht“ mit jedem deutschen Bürger genau das gemacht, was die NSA eh schon seit ein paar Jahren ungefragt durchzieht.
Auf facebook äußerte sich Sigmar Gabriel wie folgt: „Beim Thema Höchstspeicherfristen für Verbindungsdaten hatten wir intensive und gleichzeitig sehr faire Diskussionen. Das ist nicht selbstverständlich, weil das Thema für viele SPD-Mitglieder sehr emotional ist. Schließlich geht es darum, wie wir die ganz grundlegenden Werte Freiheit und Sicherheit miteinander in Einklang bringen. Denn es gibt keine Freiheit ohne Sicherheit. Und es gibt keine Sicherheit ohne Freiheit. Beides ist untrennbar.“ Die ganz grundlegenden Werte, Freiheit und Sicherheit. Das klingt in meinen Ohren wie Hohn! Denn genau aus diesen beiden Gründen ist Edward Snowden noch nicht nach Deutschland eingereist, right?! Weil er hier nicht sicher wäre und seine Freiheit auf dem Spiel stünde. Weil dann genau was ans Licht kommen könnte? Alles blabla… auch die vermeintliche Terroranschlag-Sorge. Ich glaube Monsieur Gabriel kein Wort! Aber wen interessiert es, ob ein Großteil unserer Gesellschaft die Vorratsdatenspeicherung will oder nicht? Keinen! Was Frau Merkel bereits hinter sich hat, das sollten ihre Untertanen doch locker abkönnen?! Das bringt der Bundesregierung ein Gefühl der Einigkeit, nur ohne Recht und ohne Freiheit! Bestbuddy Barack Obama hatte sie offensichtlich auch heimlich abgehört und trotzdem sah man die beiden Machtmenschen innig und zünftig auf dem Berg beim G7-Gipfeltreffen. Wie ziemlich beste Freunde, inmitten einer ausgewählten eigenartigen Crowd von bayrischen Tuba blasenden Lederhosenträgern mit VIP-Bändchen am Arm. Also, was stellen wir uns alle so an?! Whats App verwendet unsere Daten und Fotos doch eh schon längst. Auch Facebook teilt gerne Bilder. Angeblich haben so viele nichts zu verbergen. So what?! Sollte sich der ein oder andere jetzt doch bitte ganz einfach mal fragen, weshalb Edward Snowden nicht in seiner Heimat, sondern im russischen Exil fest hängt!? Finde den Fehler! Anyway, wer es heute immer noch nicht verstanden hat, dem ist einfach nicht zu helfen.
Neues aus dem Neuland gibt es täglich. Beispielsweise die IT-Sicherheitstipps für Politiker, die gerade von der Verwaltung des Bundestages per E-Mail an alle Abgeordneten und Mitarbeiter verschickt wurden und die – ooops – direkt von der Presse veröffentlicht wurden. Respekt! Da lob ich mir die gute, alte Post. Wer noch in der Lage ist, einen Stift in der Hand zu halten und auf einem feinen Blatt handgeschöpftem Büttenpapier Texte selbst (!) zu verfassen, ist definitiv auf der sichereren Seite! Obwohl, die Deutsche Post streikt immer noch. Will heißen, auf dem einen Weg lesen zu viele mit und auf dem anderen kommt erst gar nichts an. Hm. Man liest in den Tageszeitungen über Paket- und Brieflager der Post, die aus allen Nähten platzen sollen. Es ist die Rede von Containern und ehemaligen Zustellbasen, die wieder aufgeschlossen werden und als Zwischenlager dienen. Die Zeiten für Hallen- und Garagenbesitzer sind bestens. Ist wie mit Benzin kurz vor den Ferien. Die Preise steigen in schwindelerregende Höhen. Und das nur, weil die Post sich nicht eingestehen will, dass ihre Angestellten andere Gehälter verdient hätten. Wäre die Kohle nicht besser bei den Streikenden aufgehoben? Indes werden verbleibende Mitarbeiter aufgerufen, auch am Sonntag zu arbeiten, damit zugestellt werden kann. Weitere Beamte kommen als Streikbrecher zur Arbeit, damit sich zumindest etwas bewegt. Gut, ich versteh den Druck einerseits, zumindest was Briefe mit gewisser Brisanz betrifft. Doch in Zeiten der Kurierfahrer, des elektronischen Austauschs und von innovativen Unternehmen, die es neben der Post noch gibt – so what?! Der gelbe Riese dürfte bereits längst gemerkt haben, dass es auch anders geht. Da sehe ich bildlich einen alten Freund aus vergangenen Tagen von hier nach Monaco und zurück grinsen. Daniel war schon vor vielen Jahren so frei und stürzte das deutsche Postmonopol. Ein junger Wilder, ein First Mover. Einer der sich nix sagen ließ, wenn er sich im Recht fühlte und entsprechend blitzschnell und gescheit handelte. Mit 19 gründete er den ersten Fahrradkurierdienst Deutschlands und setzte sich gegen den Monopolisten Deutsche Post AG durch. Anfangs fuhr er noch selbst mit dem Bike durch eine Stadt in der Nähe Hamburgs und verteilte Briefe für Unternehmen. Seine Businessidee: Er stellte Briefe am selben Tag zu und rechnete erst Ende des Monats ab. Der Post hat das schon damals nicht gefallen und zahlreiche Klagen gingen nebst Justitia ihren Gang. Daniel hat viele davon gewonnen, verkaufte seinen Kurierdienst und ging weitere Wege. Seine neuen Unternehmen wie Quabb und Apps wie Blipcard sind ein Renner. Selbst mit Google hat er sich angelegt, um seine Marke Gmail zu schützen und gewann! Ihr seht, es gibt sie noch, die Menschen, die das scheinbar Unmögliche möglich machen können. Durch Fleiß, Disziplin, Revolution, ein wenig Mischievous und natürlich Love and Light 😀
Euch, meinen Lieben wünsche ich einen traumhaften Sommermonat, Eure Na, Eve?!