So ratlos wie diesen Monat waren wir selten, wie unser Titelbild im Oktober aussehen soll. Und dann erreichte uns wahrlich in allerletzter Sekunde vor Redaktionsschluss die Nachricht, dass Wormatia-Trainer Sascha Eller nach nur zehn Spielen der neuen Saison seinen Rücktritt erklärt hat. Auch wenn Eller damit nur knapp eineinhalb Jahre auf der Trainerbank der Wormatia gesessen hat, ist ihm etwas geglückt, was noch keinem seiner Vorgänger vergönnt war: Sascha Eller ist zum dritten Mal auf dem Titel unseres WO! Magazins gelandet. Über die wahren Hintergründe des überraschenden Rücktritts kann dagegen aktuell nur spekuliert werden…
Sascha Eller wirft die Brocken hin. Endlich hatte man einen Trainer, der langfristig etwas hätte aufbauen können. Einer, der beliebt war im Verein und der zu allen Abteilungen sowie den Fans ein gutes Verhältnis gepflegt hat. Der gleiche Trainer, der die Mannschaft in der Vorsaison auf Platz 5 geführt hat, soll nach 10 Spielen bereits mit seinem Latein am Ende sein? Man mag es kaum glauben, sind doch viele Rücktritte zumeist der letzte Schritt, um einer drohenden Entlassung vorzubeugen. Schon seit Wochen wurde hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass das Standing des Trainers intern längst nicht so gut war, wie man das aufgrund der Ergebnisse in der Vergangenheit hätte vermuten können. Dass man nun auf eine ganz schwere Saison (ohne echte Heimspiele in der Hinrunde) zusteuern würde, war allen Beteiligten klar. Warum dann aber der Trainer alleine für die sportliche Krise verantwortlich sein soll, bleibt unklar. Fakt ist, dass der sympathische Eller die Schuld auf sich geladen hat und der Mannschaft mit neuem Trainer auch neue Impulse wünscht. Egal, ob Eller selbst die Erkenntnis gekommen ist, dass er in dieser festgefahrenen Situation nicht mehr weiter kommt, oder ob ihm von Seiten der sportlichen Leitung ein Rücktritt nahegelegt wurde, spielt in der Außenwirkung keine Rolle. Denn es wirft zweifelsohne ein ganz schlechtes Bild auf den Verein, dass der gleiche Trainer, der ein paar Monate zuvor noch als Heilsbringer gefeiert wurde, nun nach gerade einmal zehn Spielen seinen Kredit verspielt haben soll. Mit der entsprechen Rückendeckung des Vereins hätte Eller diesen Schritt niemals gehen müssen. Man darf gespannt sein, ob der Verein wenigstens einen Plan B in der Tasche hatte oder ob uns in den nächsten Monaten Stückwerk mit vermeintlichen Rettern wie Boysen oder Emmerling im Abstiegskampf erwartet.
Sascha Eller wünschen wir für die Zukunft nur das Beste. Danke für eine schöne, aber zu kurze Zeit.