Fünf Siege, fünf Niederlagen und ein Unentschieden – das reicht momentan für Platz 8 für Wormatia Worms nach dem 11. Spieltag in der Regionalliga Südwest. Trotzdem ist der Blick eher nach unten als nach oben gerichtet, denn wenn eines beständig war im bisherigen Saisonverlauf, dann ist das Unbeständigkeit der Wormatia. Zudem wartet ein hartes Programm im Oktober auf die Mannschaft von Trainer Steven Jones.

In der letzten Ausgabe hatten wir der Wormatia neun Punkte aus den letzten fünf Spielen prophezeit, sieben Punkte sind es dann letztendlich geworden. Es hätten aber mehr sein können. Zunächst gab es einen standesgemäßen und auch hochverdienten 1:0-Heimsieg gegen den Letzten, SG Hessen Dreieich, der im Laufe der Saison noch mehrfach auf dem Transfermarkt zugeschlagen hat und besser als sein derzeitiger Tabellenplatz war. Aber auch die Wormatia hatte sich kurz zuvor mit Ünal Altintas (eig. Jugend), Dino Bajric (TuS Koblenz) und Niko Dobros (F91 Düdelingen/Luxemburg) noch einmal in allen Mannschaftsteilen verstärkt. Bajric, als klassischer Sechser verpflichtet, wurde gegen Hessen-Dreieich nach 62 Minuten für Glockner eingewechselt und erzielte 12 Minuten nach seiner Einwechslung das goldene Tor des Spiels (74.). Eine Woche später bei der 1:2-Auswärtsniederlage beim FSV Frankfurt wäre mehr drin gewesen. Aber nach Burgios frühen Führungstreffer kippte das Spiel noch in der ersten Halbzeit zugunsten des FSV. Dabei blieb es, weil sich die Wormser Offensive in der zweiten Halbzeit im Auslassen hochkarätiger Chancen überbot. Auch im folgenden Heimspiel gegen die U23 des SC Freiburg wäre mehr als ein Punkt drin gewesen. Erneut ließ man beste Chancen aus und traf zudem noch auf einen Schiedsrichter, der in entscheidenden Situationen eine eklatante Sehschwäche offenbarte. So blieb es für die Breisgauer, die zuvor vier Mal in Folge gewonnen hatten, bei einem schmeichelhaften 0:0. Dagegen gab es für die Wormatia eine Woche später beim 1. FC Saarbrücken rein gar nichts zu holen. Bei der 1:4-Schlappe in Völklingen zeigte die Wormatia die bis dato schwächste Saisonleistung. Von daher war es ein wichtiger Befreiungsschlag, dass gegen den Sechzehnten, Eintracht Stadtallendorf, ein auch in der Höhe verdienter 4:0-Heimsieg folgte, der sich auch positiv auf das ramponierte Torverhältnis der Wormatia auswirkte (13:18 Tore). Von Beginn an setzte die auf drei Positionen veränderte Wormser Elf Stadtallendorf unter Druck und ging bereits nach 6 Minuten durch Burgio in Führung. Dobros (21.) mit einem wuchtigen Freistoß, sowie Dorow (87.) und Volz (88.) erhöhten auf ein deutliches 4:0, das einmal mehr die aktuelle Heimstärke der Wormatia unterstrich. In der Heimtabelle liegt Wormatia Worms derzeit auf dem zweiten Platz. Dagegen lief es zuletzt auswärts nicht mehr ganz so gut. Seit dem 2:1-Auswärtscoup am 2. Spieltag bei der SV Elversberg gab es nur noch Niederlagen auf fremden Plätzen, weshalb die Wormser in der Auswärtstabelle auf dem vorletzten Platz stehen.

Jones kann aus dem Vollen schöpfen

In den bisherigen Heimspielen hat das von der Wormatia praktizierte 4-2-3-1-System zumeist gut funktioniert. In den Auswärtsspielen hat man die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive noch nicht gefunden. Immerhin hat sich in den letzten Spielen so etwas wie eine Stammformation aus dem mittlerweile 28 Spieler umfassenden Kader der Wormatia herauskristallisiert. Vor Torhüter Chris Keilmann sind Tevin Ihrig und Cedric Mimbala als Innenverteidiger gesetzt, ebenso wie Malte Moos auf der rechten und Linus Radau auf der linken defensiven Außenbahn. Als Doppelsechs haben sich zuletzt Sascha Korb und Dino Bajric empfohlen. Der zweitligaerfahrene Andreas Glockner kam dagegen in den letzten Partien nicht mehr zum Zug. Davor spielt eine offensive Dreier-Reihe mit den gesetzten Leon Volz, der dank seiner Dynamik für Gefahr über rechts sorgt, und Guiseppe Burgio (zentral). Dazu gesellte sich zumeist Jan-Lucas Dorow, zuletzt gegen Stadtallendorf kam aber Neuzugang Niko Dobros als Linksaußen zum Zug und zeigte eine starke Partie. Dobros erzielte hierbei ein Tor, ebenso wie der in Schlussphase eingewechselte Dorow. In der Off ensive kann Trainer Jones also derzeit aus dem Vollen schöpfen, denn mit Aret Demir oder Luca Graciotti stehen weitere Alternativen für die off ensive Mittelfeldreihe parat. Als vorderste Spitze kam in den meisten Partien der kantige Dimitrios Ferfelis zum Einsatz, der hierbei zwei Mal getroffen hat. Je nach Gegner wird auch mal der eher quirlige Burgio als Mittelstürmer aufgeboten, der mit drei Treffern, zusammen mit Dorow, die interne Torschützenliste anführt und bis dato eine sehr starke Saison gespielt hat. Im Großen und Ganzen kann man feststellen, dass der Kader der Wormatia qualitativ besser als im Vorjahr besetzt ist.

Hartes Programm im Oktober

Da aber noch nicht alle Mechanismen des neuen Teams greifen, belegt man aktuell einen trügerischen achten Tabellenplatz. Trügerisch deswegen, weil es zwar bereits sechs Punkte Rückstand zum Zweiten sind, aber nur drei Punkte Vorsprung zu Platz 15. Mit 1-2 Niederlagen hintereinander landet man schnell auf einem potentiellen Abstiegsplatz, zumal harte Brocken im Oktober auf die Wormatia warten. Zunächst geht es zum ambitionierten TSV Steinbach-Haiger (6.10.), am 13.10. kommt der souveräne Tabellenführer Waldhof Mannheim nach Worms. In Anbetracht der Auswärtsschwäche des VFR ist etwas Zählbares beim gut gestarteten Aufsteiger TSG Balingen (20.10.) längst keine Selbstverständlichkeit. Am Monatsende kommt dann mit dem FK Pirmasens ein Konkurrent im Abstiegskampf zur Wormatia (27.10.), gegen den man auch erst mal gewinnen muss. Anfang November (03.11.) geht es dann zu Kickers Offenbach, wo man in der Vergangenheit selten punkten konnte. Die nächsten Wochen werden nicht einfach, aber wenn die Mannschaft ihr durchaus vorhandenes Potential abruft , sollte man auch in vier Wochen noch im Mittelfeld der Tabelle stehen.

Die Spiele von Wormatia Worms im Oktober 2018:

06.10.18: TSV Steinbach-Haiger (A)
13.10.18: SV Waldhof Mannheim (H)
20.10.18: TSG Balingen (A)
27.10.18: FK Pirmasens (H)