Eine Pressemitteilung der SPD Worms:

„Es ist dramatisch“, so begrüßte Christina Heimlich, Vorsitzende der AG 60plus der Wormser SPD die zahlreichen Gäste einer Gesprächsrunde zur Lage der Hausärzte in Worms. Als Gesprächsgast begrüßte sie Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. Er berichtete zunächst von der aktuellen Lage in Sachen Infektionskrankheiten (Grippe, Corona und andere) und führte dann in die Thematik der ärztlichen Versorgung ein.

Denis Alt erläuterte, dass bei der Frage der Über- oder Unterversorgung mit Hausärzten die Stadt Worms und die Verbandsgemeinden Monsheim, Wonnegau und Eich zusammen betrachtet werden. Dabei liege dieser Versorgungsbereich zwar noch im „grünen Bereich“, aber doch unter 100 Prozent, so dass weitere Niederlassungen möglich seien. Bei der Versorgung mit Fachärzten sei die Versorgungsquote dagegen erfüllt. Sollte es hier dennoch zu Schwierigkeiten bei der Terminvergabe für die Patienten kommen, so empfahl er die Terminvermittlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV).

Für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung sei in erster Linie die KV in der Pflicht, Land und KV hätten aber Möglichkeiten, normale Praxen oder Gemeinschaftspraxen in Gebieten mit besonderem Bedarf finanziell zu fördern und eine Niederlassung so zu vereinfachen.

Außerdem könne die KV bei einer Unterversorgung zusätzliche Anreize setzen, um Ärzte für eine Niederlassung zu gewinnen. Gute und wichtige Arbeit leiste in Worms ebenso die WoGe, das Wormser Gesundheitsnetzwerk.

Klar zu erkennen sei der Wunsch junger Ärztinnen und Ärzte nach Teilzeitarbeit und Praxisgemeinschaften, um einen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen zu ermöglichen und sich stärker auf die ärztliche Tätigkeit konzentrieren zu können. Daher sind medizinische Versorgungszentren nach Ansicht von Denis Alt ein Praxismodell der Zukunft. Dies zeichnete sich auch klar aus den Wortbeiträgen der Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer ab. Land und KV stehen hier mit einer Beratungsstelle potentiellen Interessenten zur Verfügung.

Um insgesamt mehr Ärztinnen und Ärzte in den Beruf zu bringen, hat das Land die Anzahl der Medizinstudienplätze um 15 Prozent erhöht. 450 Medizin-Studienplätze stehen so pro Jahr an der Universitätsmedizin in Mainz zur Verfügung. Damit seien die Mainzer die drittgrößte Einrichtung für die Medizinerausbildung in ganz Deutschland.

Erfolgsversprechend und in der Zukunft notwendig seien auch neue Berufsbilder wie der „Physician Assistant“, damit beschäftigt sich auch Rheinland-Pfalz derzeit. Ziel ist es, die knappe Arzt-Ressource möglichst effizient einzusetzen, indem Ärztinnen und Ärzte von bestimmten Tätigkeiten entlastet werden.

Die Anregungen und Ergebnisse aus der Diskussion und Information sollen auch Eingang in die Arbeit der SPD-Stadtratsfraktion finden. Deren Vorsitzender Dirk Beyer sicherte zum Abschluss zu, dass die Fraktion sich ebenfalls nochmal der Thematik annehmen und an der Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Worms arbeiten wolle.

Bild: v.l.: Landtagsabgeordneter Jens Guth, die stellv. Vorsitzende der AG 60+ Monika Fischer, Staatssekretär Dr. Denis Alt, 60+-Vorsitzende Christina Heimlich und der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion suchten gemeinsam mit den Gästen nach Lösungen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Worms.