Wormatia entfacht Euphorie nach dem 7:0-Erfolg gegen die TSG Pfeddersheim

Aufgrund einer starken Punkteausbeute in den fünf Spielen im September – mit 4 Siegen und einem Unentschieden bei 15:1 Toren – hat sich Wormatia Worms auf Platz 2 der Südgruppe der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar geschoben. Nach einem holprigen Start in die Saison, als spielerisch noch einiges im Argen lag, zeigte die Mannschaft von Trainer Kristjan Glibo zuletzt auch richtig starke Leistungen.

Exakt sieben Spieltage hat der VfR Wormatia Worms benötigt, um endgültig in der neuen Saison anzukommen und bei den Fans wieder die Euphorie zu entfachen, die in den ersten sechs Spielen noch etwas auf Sparflamme gekocht hatte. Natürlich hatte die mehr als vermeidbare 0:1-Heimniederlage zum Auftakt gegen Hertha Wiesbach nicht unbedingt euphorisierend gewirkt. Zwar fand die Mannschaft danach mit einem 4:0-Erfolg beim FC Speyer und einem 3:1-Heimsieg gegen den SV Elversberg II wieder in die Spur. Dass aber spielerisch noch einiges hakt, zeigte sich spätestens bei den glanzlosen Erfolgen in Völklingen (3:0) und zuhause gegen den Tabellenletzten FV Eppelborn (2:0), wo man Chancen gleich dutzendweise ausließ. Dass sich das auch irgendwann rächen kann, bestätigte sich beim 1:1-Unentschieden bei der TuS Mechtersheim. Nach dem frühen Führungstreffer der Mechtersheimer (2.), konnte ASAMOAH zwar 12 Minuten später ausgleichen, aber das sollte die einzige Ausbeute des VfR an diesem Tag bleiben. Dabei hatte es nun wahrlich nicht an Chancen gemangelt, denn in der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber kaum noch über die eigene Mittellinie, aber da die Wormser aus ihrem Feldvorteil keinen Nutzen schlagen konnten, hätte der TuS bei einem der wenigen Konter in der Schlussminute beinahe noch den Siegtreffer erzielt. Und während sich die Wormatia zu besagtem Unentschieden in Mechtersheim quälte, sorgte der zweite Wormser Oberligaklub, die TSG Pfeddersheim, mit einem fulminanten 7:2-Heimsieg gegen Tabellenführer Hertha Wiesbach für einen echten Paukenschlag und schob sich damit vor auf Platz zwei, während die Wormatia (mit einem Spiel weniger) auf Platz vier blieb. Beste Voraussetzungen also für ein echtes Spitzenspiel an einem Mittwochabend unter Flutlicht.

Ein denkwürdiges Derby

Zu dem Stadtderby am 22.09. hatte sich zudem eine stattliche Kulisse in der EWR Arena eingefunden. Vor 1.606 Besuchern entwickelte sich von Beginn an eine ziemlich einseitige Partie. Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Dass am Ende des Abends ein 7:0 Kantersieg für die Wormatia stand, war dem Umstand geschuldet, dass die TSG einen rabenschwarzen Abend erwischte und den Gegner durch individuelle Fehler gleich mehrfach zum Toreschießen einlud. Zum anderen hatte Wormatia Trainer KRISTJAN GLIBO sein Team offensichtlich ziemlich heiß gemacht und nahezu perfekt auf den Gegner eingestellt, der zu keiner Phase der Begegnung ins Spiel fand. Mit schnellem, aggressivem Pressing setzte man die TSG von der ersten Minute an unter Druck und kam schon nach 8 Minuten zum Führungstreffer durch JANNIK MARX. In dem von Glibo aufgebotenen 4-4-2 System nutzten seine Spieler immer wieder die zahlenmäßige Überlegenheit im Mittelfeld, um nach Balleroberungen schnelle Gegenangriffe einzuleiten. Auch wenn man den Pfeddersheimern zugutehalten muss, dass sie sich nicht – wie die vorherigen Gegner – hinten verschanzt haben, sondern mitspielen wollten, so wurden sie an diesem Abend bitter dafür bestraft. Bereits zur Halbzeit hatten JOACHIMS (26.), M’VOTO (34.) und GRIMMER (44.) für eine beruhigende 4:0-Führung gesorgt. Nach der Pause verflachte das Spiel in Anbetracht des Spielstandes, bis Wormatia Coach Glibo nach knapp einer Stunde mit zwei neuen Stürmern für frischen Wind sorgte. Erst traf der eingewechselte LIESHOUT durch einen an ihn selbst verursachten Foulelfmeter (66.), dann legte der ebenfalls eingewechselte EICHINGER mit zwei weiteren Treffern nach (70./81.). Und so stand am Ende ein unfassbarer 7:0-Sieg im Stadtderby, der sogar noch höher hätte ausfallen können und den die Wormatia Fans entsprechend frenetisch feierten.

Spitzenspiel in Dudenhofen

Bereits drei Tage später stand das nächste Spitzenspiel beim Zweiten FV Dudenhofen auf dem Plan. Mit dem Elan aus dem Pfeddersheim-Spiel angetreten, schnürte der VfR auch die Dudenhofener in der eigenen Hälfte ein und erzielte durch KIEFER (32.) die hochverdiente Pausenführung. Kurz nach dem Wechsel kamen die Gastgeber, mit 28 Toren die stärkste Offensive der Liga, zu ihrer größten Chance. Aber schon wenige Minuten später sorgte Abwehrrecke M’VOTO – wie schon gegen Pfeddersheim – mit einem Kopfballtreffer nach einer Ecke für die Vorentscheidung (53.). Zwar schalteten die Wormser danach einen Gang zurück, waren aber bei ihren zahlreichen Konterchancen einem dritten Tor als die Gastgeber dem Anschlusstreffer. Der Lohn für eine erneut starke Leistung war der Sprung auf Platz 2 in der Tabelle (19 Pkt./ 22:3 Tore) – bei einem Spiel weniger gegenüber Überraschungstabellenführer Hertha Wiesbach (20 Pkt.).

Eine Analyse der bisherigen Spiele

Nicht erst seit der starken letzten Saison, die vorzeitig abgebrochen wurde, gilt Wormatia Worms als Topfavorit in der Südgruppe der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar. Die Folge: 80% der Gegner des VfR igeln sich bei Spielen gegen die Wormatia in der eigenen Hälfte ein und machen das Spielfeld eng, so dass es nicht einfach ist, gegen eine derart kompakte Defensive mit spielerischen Mitteln beizukommen. Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Verletzung von Regisseur SANDRO LOECHELT ein wenig die ordnende Hand im Mittelfeld fehlt. Da dort auch LUCA GRACIOTTI, GEOVANE HENRIQUE OLIVEIRA DAMACENO und der Langzeitverletzte ERIK LICKERT, der nach seiner Kreuzbandverletzung ein Kurz-Comeback gegen Pfeddersheim feierte, bis dato fehlten, stotterte der Mittelfeldmotor noch ein wenig. Zudem kam der Königstransfer dieser Saison, Rückkehrer MARTIN RÖSER, bisher nur kurz zum Einsatz. Im Sturm fehlt natürlich der zu Preußen Münster abgewanderte Torjäger JAN DAHLKE, der in den letzten beiden Jahren nahezu in jedem Spiel getroffen und gerne auch mal aus einer halben Chance ein Tor gemacht hat. Von den Neuzugängen ist der als Flügelstürmer verpflichtete LUIS KIEFER (3 Tore) bisher der bessere Neuner als der etwas glücklose Holländer JOEY LIESHOUT (1 Tor), bei dem aber immerhin im Spiel gegen Pfeddersheim der Knoten geplatzt ist. Die beiden Außenstürmer NOEL EICHINGER (3 Tore) und SIMON JOACHIMS (2 Tore) haben bereits gezeigt, dass auch sie wissen, wo das gegnerische Tor steht. Zusammen mit EICHINGER und KIEFER führt überraschend LENNART GRIMMER die interne Torschützenliste an. Der Allrounder, der sich auf der linken oder rechten Außenverteidigerposition genauso wohl fühlt wie im Mittelfeld, hat ebenfalls bereits drei Mal zugeschlagen und spielt bis dato eine ganz starke Saison. Je zwei Mal trafen der in dieser Saison öfters im Mittelfeld aufgebotene Rechtsverteidiger ADRIAN KIRESKI, Mittelfeldmotor AARON ASAMOAH und Abwehrchef JEAN-YVES M’VOTO. Insgesamt verteilen sich die bisher erzielten 22 Treffer in 8 Spielen auf 12 verschiedene Torschützen. Zwar fehlte bis dato der alles überragende Torjäger wie DAHLKE, es zeigt aber auch, dass die Mannschaft schwerer auszurechnen ist, weil jeder der eingesetzten Spieler für ein Tor gut ist. Die wichtigste Erkenntnis aus dem Pfeddersheim-Spiel lautet aber, dass nach wie vor die Mentalität ausschlaggebend ist. Wenn der VfR mit der nötigen Einstellung ins Spiel geht, bleibt es für jede Mannschaft in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar eine schwierige Aufgabe, die Mannschaft von Trainer KRISTJAN GLIBO zu schlagen. Die einzige Mannschaft, der das bisher gelungen ist, war Hertha Wiesbach. Bereits am 16.10. kommt es zu einem erneuten Aufeinandertreffen, bei dem der VfR den Ausrutscher vom 1. Spieltag wieder wettmachen kann.

Infos zu den Terminen der Vorbereitungsspiele finden Sie auf: www.wormatia.de