„DAS IST MEHR ALS NUR EIN KUNSTWERK“

Fastentuch der Künstlerin Lisa Huber im Dom St. Peter

Es ist 16,40 Meter hoch und ganze 6,60 Meter breit, das Fastentuch „Davids Harfe“, das derzeit im Wormser Dom den Blick auf den Hochaltar einschränkt. Doch damit endet die Werkschau mit der österreichischen Künstlerin Lisa Huber nicht.

Für Dompropst Tobias Schäfer war gleich zu Beginn seiner Laudatio am Aschermittwoch im Wormser Dom klar: „Das ist mehr als nur ein Kunstwerk“. Stolz hängt das überdimensionale Tuch vor dem pracht- vollen barocken Altar und verhüllt den Blick auf das Heiligste, wie Schäfer anmerkte. Zugleich erklärte er aber auch, dass der Dom keine Galerie sei, aber das mit „Davids Harfe“ betitelte Fastentuch aufgrund seiner thematischen Bedeutung in eine Kirche gehöre. Ganz der Idee des Fastens verhaftet, wird das Tuch bis zum Karfreitag den Altar im Dom optisch dominieren und lädt dazu ein, innezuhalten und zur Ruhe zu kommen. Die fein eingearbeiteten Motive beziehen sich dabei auf den Psalm 90. Ergänzend zu dem Fastentuch präsentiert die Künstlerin im Kunstverein eine weitere Werkschau mit religiösen Motiven. Unter dem Namen „Ein Kreuzweg“ zeigt sie 12 Kreuzwegstationen aus der Leidensgeschichte Jesu. Flankiert werden die Arbeiten von zwei großflächigen Werken des verstorbenen Künstlers Hermann Nitsch, die ebenfalls mit „Das letzte Abendmahl“ und „Grablegung“ bibli- sche Motive zum Inhalt haben (lesen Sie hierzu auch Seite 28).

Fazit: Faszinierende Doppelausstellung mit religiösen Inhalten, wobei insbesondere das eindrucksvolle Fastentuch, das tatsächlich den Raum der Kathedrale verändert, wie es Tobias Schäfer zum Ausdruck brachte, nachhaltig beeindruckt.

 

Das Fastentuch ist noch bis zum 5. April im Dom St. Peter zu betrachten. Die Ausstellung „Ein Kreuzweg“ läuft bis zum 8. April

Weitere Infos finden Sie hier: https://kunstverein-worms.de/wordpress/

Text: Dennis Dirigo, Fotos: Andreas Stumpf