Eine Pressemitteilung der Nibelungen Festspiele:
Am 23.07. betritt das Ensemble der diesjährigen Nibelungen-Festspiele das letzte Mal die lila Sandwüste vor dem Wormser Dom. „BRYNHILD“, geschrieben von Maria Milisavljevic und inszeniert von Pinar Karabulut, verfolgte eine konsequent gegenwartsbezogene Lesart der alten Sage mit einem jungen und diversen Ensemble.
In ihrer modernen Interpretation bezog Maria Milisavljevic auch die ältere Liederedda mit ein und füllte die Eddalücke mit Leben. Pinar Karabulut brachte das Stück mit sehr aktuellen Bezügen zu Themen wie Identität, Liebe und der Frage, wie schwer es ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, auf eine Bühne aus poppig lila Sand, mit einem Ensemble in knallig futuristischen Kostümen.
Die konsequent aufsehenerregende Inszenierung führte dazu, dass „BRYNHILD“ vom Publikum intensiv diskutiert wurde. Mit insgesamt mehr als 21.000 Besucherinnen und Besucher und einer Auslastung von 90% sind auch die Festspiele 2023 wieder ein hervorragender Erfolg.
Nico Hofmann, Intendant der Nibelungen-Festspiele und Thomas Laue, Künstlerischer Leiter:
„Pinar Karabuluts Inszenierung des Stückes ‚BRYNHILD‘ von Maria Milisavljevic hat in diesem Jahr für viele Diskussionen und starke Reaktionen gesorgt. Von kompletter Ablehnung bis euphorischer Begeisterung war alles dabei. Für uns ist es wichtig, dass die Festspiele sich ständig weiterentwickeln und dabei auch die Sichtweisen unterschiedlicher Generationen abbilden. Wir sind daher sehr stolz auf diese sehr lustvolle und energiegeladene Arbeit und das extrem spielfreudige Ensemble. Auch eine konsequent moderne Lesart des alten Stoffes gehört für uns unbedingt in den Reigen der Nibelungenbearbeitungen unserer gemeinsamen künstlerischen Arbeit. Und nicht zuletzt freuen wir uns über die Neugier und die Offenheit des Wormser Publikums, das wie jedes Jahr mit dazu beigetragen hat, diese Festspiele zu einem ganz besonderen Ereignis zu machen.“
Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nibelungen-Festspiele: „Eine erfolgreiche Festspielsaison geht heute zu Ende, die auch gezeigt hat, wie sehr die Wirtschaft und das Land mit geballter Kraft hinter den Nibelungen-Festspielen stehen. Es ist uns gelungen, dass sich das Land Rheinland-Pfalz mit einem weiteren Ministerium bei uns einbringt. Nachdem die Festspiele seit vielen Jahren mit finanziellen Mitteln aus dem Kulturministerium gefördert werden, engagiert sich neu in diesem Jahr nun auch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Ein weiterer Erfolg: Ich freue mich sehr, dass wir nicht nur unsere langjährigen Partner vertrauensvoll an unserer Seite wissen, sondern seit dieser Saison auch zwei neue Master-Sponsoren in unseren Reihen begrüßen dürfen. Vor allem macht es mich stolz, dass wir nicht nur finanziell unterstützt werden. Mit all unseren Partnern arbeiten wir mit viel Engagement und Ideen an gemeinsamen Projekten. Das zeigt einmal mehr, was für ein Gewinn diese Festspiele für den Kultur- und Wirtschaftsstandort Worms sind und sie als Markenbotschafter nach außen für das gesamte Land stehen.“
Geschäftsführer Sascha Kaiser: „Mit den Nibelungen-Festspielen hat sich Worms auch in diesem Jahr wieder als Kulturstadt profilieren können: Hier finden hochkarätige Veranstaltungen statt, die man weit über die Landesgrenzen hinaus kennt. Die konzeptorientierte Kulturpolitik der Stadt Worms trägt Früchte und wird gerne sowohl beim Land Rheinland-Pfalz auch vom Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar als Best-Practice-Beispiel zitiert. Und es macht deutlich: Wir sind in der Region und darüber hinaus bestens vernetzt. Die Festspiele zählen zu den so genannten Top-Festivals im Netzwerk Festivalregion Rhein-Neckar. Außerdem sind wir gerade mit den Festspielen in den neu gegründeten Lenkungskreis Kultur der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH berufen worden. Das ist eine besondere Auszeichnung. Sehr gerne werden wir an der strategischen Weiterentwicklung des Kulturtourismus auf Landesebene mitarbeiten.“
Technisch und organisatorisch lief es reibungslos.
Auch aus technischer und organisatorischer Sicht ziehen die Verantwortlichen ein positives Fazit. Petra Simon, die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin: „Wir haben mittlerweile eine verlässliche Struktur mit einem großartigen Team, welches auch produktionsbedingte Herausforderungen meistert und jedes Jahr aufs Neue ein spektakuläres Bühnenbild zaubert. Dank ihnen hatten wir einen wunderbaren Festspielsommer.“
Neben den Inszenierungen gehörte natürlich auch in diesem Jahr wieder der Heylshofpark mit seiner stimmungsvollen Illumination, den gastronomischen Angeboten, der wechselnden Live-Musik sowie der Weinlounge zu den Highlights des Festivalsommers. Allabendlich rundeten dort Festspielbesucher ihren Abend ab oder genossen Flaniergäste das besondere Ambiente.
Kulturprogramm der Festspiele mit tollen Highlights
Daneben boten die Nibelungen-Festspiele auch dieses Jahr wieder viele Highlights im begleitenden Kulturprogramm: So wurde die ausverkaufte Veranstaltung von Katharina, Anna & Nellie Thalbach „Witwendramen” im Rahmenprogramm mit Standing Ovations gefeiert. Das Programm, durchsetzt von Sprachwitz und Ironie, zeigte einen großen künstlerischen Abend, an dem auch viel gelacht wurde.
Mit Genija Rykova, Alexandra Kamp und Miguel Abrantes Ostrowski waren zahlreiche prominente Namen im Rahmenprogramm vertreten, die zu den Festspielensembles der vergangenen Jahre gehörten. So gab es mit der Premiere „Offene Zweierbeziehung“ ein Wiedersehen mit Alexandra Kamp und Miguel Abrantes Ostrowski und für das Publikum eine einzigartige und nur für die Festspiele produzierte Veranstaltungen. In dem Programm „A Woman’s World“ zeigte die renommierte Theater- und Filmschauspielerin Genija Rykova, dass sie auch eine begnadete Sängerin ist. Im LincolnTheater präsentierte sie Liedern von starken Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.
Die Theaterbegegnungen, das Kultur-, Gesprächs-, und Debattierforum der Festspiele, beschäftigten sich in diesem Jahr mit der Frage „Wer bestimmt darüber, wer wir sind?“. Zu Gast waren die Dramatikerin Maria Milisavljevi?, die Regisseurin P?nar Karabulut sowie die Darstellerinnen Laina Schwarz und ?afak ?engül.
Der Kinder- und Familientag fand im wunderschönen Heylshofpark am Wormser Dom in diesem Jahr erstmals wieder ohne coronabedingte Einschränkungen statt. Und wurde so gut besucht, wie seit langer Zeit nicht mehr. Den ganzen Tag gab es im Heylshofpark beim Kindertag viel zu entdecken: zwei Kinder-Theateraufführungen eine Kunstwerkstatt, Spielstationen, ein Glitzer Tattoos Studio, der Zuckerwattestand des Freundes- und Förderkreises und vieles mehr.
Und auch nach den Festspielen geht es mit einem Angebot für Kinder und Jugendliche weiter: Die Nibelungenhorde bietet Theater-Workshops für Jugendliche ab 24. Juli zum Thema „Meine Stimme“ an.
Petra Simon, die Künstlerische und Technische Betriebsdirektorin, die auch das Kulturprogramm kuratiert: „Die Nibelungen-Festspiele Worms bieten neben der Hauptinszenierung vor dem Wormser Dom auch vielfältige Programmpunkte, zu denen wir immer wieder ehemalige Ensemblemitglieder der vergangenen Jahre einladen. In diesem Jahr waren es Genija Rykova mit Band, Alexandra Kamp und Miguel Abrantes Ostrowski. Es ist spürbar, dass während der Proben- und Spielzeit enge Bezüge zwischen den Schauspieler:innen und den Menschen in Worms entstanden sind und alle freuen sich, einander an den Veranstaltungsabenden wiederzusehen. Ausgezeichnet waren auch die Thalbachs im Wormser Theater, der Kindertag sowie die Theaterbegegnungen, auf denen die Regisseurin und die Autorin über das Stück BRYNHILD sprachen. Es war insgesamt ein spannendes und buntes Programm, welche stark nachgefragt wurde. Auch die Veranstaltungen unserer Kooperationspartner, der Nibelungenliedgesellschaft und des Kunstvereins“, waren ein Erfolg.
Nibelungen-Festspiele Worms 2024 „DER DIPLOMAT“
Das Stück für die Nibelungen-Festspiele 2024 schreibt das Autorenduo Feridun Zaimoglu und Günter Senkel. Die beiden konnten bereits vor einigen Jahren mit „Siegfrieds Erben“ einen großen Erfolg in Worms feiern. 2024 richten sie den Fokus auf eine ganz besondere Figur aus dem Nibelungenkosmos: Auf Dietrich von Bern. In „DER DIPLOMAT“ wird es dabei nicht nur um die Ränkespiele rund um Siegfried, Hagen, die Burgunder und den Hunnenkönig Etzel gehen, sondern auch um die Frage, wie sich ein Krieg verhindern lässt, den eigentlich keiner will und der trotzdem unvermeidbar erscheint.
Regie führt erneut der Schweizer Regisseur Roger Vontobel, dessen spektakuläre Wormser Inszenierung von Ferdinand Schmalz‘ „hildensaga“ 2022 die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hinriss. Die Nibelungen-Festspiele finden im kommenden Jahr vom 12. bis 28. Juli 2024 statt. Der Ticketvorverkauf startet voraussichtlich im Herbst. Interessierte können sich auf der Homepage der Festspiele in eine Mailingliste eintragen und werden dann entsprechend informiert.
Danke an die Partner der Nibelungen-Festspiele
Die Nibelungen-Festspiele wären auch 2023 nicht ohne Unterstützung realisierbar. Besonderer Dank gebührt den Master-Partnern EWR Aktiengesellschaft, Christ&Company Consulting GmbH, sat. Schadensmanagement GmbH, der Fördergemeinschaft der Rheinhessen Sparkasse, der SV Sparkassen Versicherung, des Sparkassenverbands Rheinland-Pfalz und der LBS Landesbausparkasse Südwest, Kultursommer Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und dem ZDF.
Weiterer Dank gebührt den Premium-Partnern Volksbank Alzey-Worms eG, Lotto Rheinland-Pfalz GmbH, TST GmbH, dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz mit der Dachmarke „Rheinland-Pfalz Gold“ und Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH.
Ebenfalls Dank gebührt den Haupt-Partnern KILOUTOU Deutschland GmbH, der Wormser Zeitung, Röhm GmbH, Löhr Automobile Worms und der Erzeugergemeinschaft Winzersekt GmbH und vielen weiteren Partnern.