Längst nicht mehr aus dem Wormser Terminkalender wegzudenken ist die Winter Revue, die seit Ende November den Mozartsaal im Wormser Kulturzentrum für knapp fünf Wochen in Beschlag nimmt. Auch in diesem Jahr haben es Christian Ruppel und sein Team geschafft, eine Show auf die Beine zu stellen, die internationalen Vergleichen mühelos standhält. Noch bis zum 7. Januar 2024 gastiert die Winter Revue in Worms.
Bereits beim Betreten des Mozartsaals, der sonst eher den spröden Charme einer Veranstaltungshalle versprüht, wähnte man sich in einer anderen Welt. Man merkt sofort, hier waren echte Profis am Werk, um das diesjährige Motto der Winter Revue Show „Under the Stars“ optisch perfekt umzusetzen. In den nächsten vier Stunden konnte sich das Publikum unter dem kunstvoll arrangierten Sternenhimmel an internationalen Varieté-Stars erfreuen und zwischendurch die hervorragende Küche von Daniel Hinz (Bockenheimer Weinstube) und seinem Küchenchef Christian Saul genießen. Conférencier Thomas Fröschle führte charmant durch den Abend, verblüffte hierbei als Weltmeister der Manipulation und hielt das Publikum mit Fingerfertigkeitsübungen in Bewegung. Derweil sorgte das speziell für die Winter Revue zusammengestellte internationale Show-Ballett zwischen den Show-Acts für Glanz und Glamour. Gleich der erste Act, Lena Smaha, brachte die Besucher zum Staunen, als sie ihre roten Bälle – wie Planeten auf ihren Bahnen – zum Schweben brachte und mit ihrer weltweit einzigartigen Jonglage begeisterte. In der Folge taten es ihr die Togni Brothers mit ihren „Ikarus“ Spielen, die drei Sportakrobatinnen aus Kiew vom Trio Bellissimo oder Olga und Sergey Rokashkov mit ihrer anmutigen Liebes-Akrobatik am Reck gleich und rissen das Publikum mit.
Spektakulär geriet die Show von Ryan Hayashi, der DangerAct-Mentalismus mit Kampfkunst kombiniert und einem Freiwilligen aus dem Publikum, dem auch in Worms nicht unbekannten Alzeyer Tanzlehrer Frank Wienholt, demonstrierte, wie man mit verbundenen Au- gen mit einem Samurai-Schwert eine Gurke in dessen Hand zerschneidet. Als äußerst unterhaltsam erwies sich der Comedy-Jongleur Patrick Lemoine, der nicht nur fröhlich mit Bällen jonglierte, sondern die Besucher z dem immer wieder zu Lachsalven hinriss.
Fazit: Wieder einmal vergingen vier Stunden wie im Flug. Den selbst auferlegten Anspruch, den Besuchern der Winter Revue einen besonderen Abend zu bieten, haben die Veranstalter erneut mit Bravour gemeistert.
Text: Frank Fischer, Fotos: Andreas Stumpf