Fünf Großprojekte in Worms warten auf ihre Umsetzung
Als wir in unserer WO! Februar-Ausgabe über die Pläne für den Alten Schachthof in Worms berichtet haben (Link am Ende des Textes), war die Resonanz auf diesen Artikel sehr groß. Sehr viele Leser/innen freuten sich, dass unten am Rhein endlich wieder Bewegung in die Sache kommt. Andere wiederum kramten das übliche Wormser Mantra hervor: „Warten wir mal ab, bis es soweit ist.“
Ein Stück weit kann man das Misstrauen der Wormser Bevölkerung in neue Bauprojekte verstehen. Ohne zu sehr in der Vergangenheit zu kramen, so gab es doch die eine oder andere Baustelle, die länger anhielt, als dies den Verantwortlichen der Stadt lieb und recht war. Die große Hoffnung bei den nachfolgend genannten fünf Großprojekten besteht allerdings darin, dass es sich hierbei ausnahmslos um gewerbliche Investoren handelt, die (hoffentlich) daran interessiert sind, dass alles planmäßig über die Bühne geht. So wie der Darmstädter Marc Baumüller, der im Alten Schlachthof den Erlebnispark „Matadero“ schaffen will. Wie in unserer letzten Ausgabe ausführlich berichtet, sollen dort Manufakturen, gastronomische Angebote, Einzelhändler und Kulturevents Besucher aus nah und fern anlocken. Anvisierter Eröffnungstermin: 2024. Die Umgestaltung des Domumfeldes liegt derweil in den Händen von Tim Brauers Timbra Group. Mit den Elefantenhöfen am Weckerlingplatz ist bereits ein gastronomisches Kleinod entstanden. Derzeit werden weitere Areale auf dem Gelände für die Öffentlichkeit erschlossen.
Gleich drei Großprojekte in der Stadt betreut das Starnberger Unternehmen „Ehret + Klein“. Als Inhaber der Kaufhof Immobilie bereits bestens bekannt, hat man im Februar 2021 große Pläne für die zukünftige Nutzung des leerstehenden Gebäudes vorgestellt. Auf den ehe- maligen Verkaufsflächen des Kaufhofgebäudes können etwa 8.600 m² neu genutzte Fläche entstehen. Verteilt über sechs Geschosse schlägt das Unter- nehmen eine Mischnutzung aus Handel, Gewerbe, Kultur, Wohnen und Gastronomie vor. Konkret eignet sich das Untergeschoss weiterhin für eine Einzelhandelsnutzung. Das Erdgeschoss wäre ideal für Gastronomie und PopUp Stores, die einen einzigartigen Markthallenflair schaffen könnten. Darüber wären drei Geschosse mit Büros, Co-Working-Areas, Einrichtungen für Kultur und Bildung sowie einem Café mit Blick auf den Wormser Dom denkbar. Zwei Geschosse für Wohnflächen sollen diesen vielseitigen Nutzungsmix abrunden. Wann dort die ersten Mieter einziehen, steht aufgrund der Corona Pandemie allerdings noch in den Sternen. Ebenfalls ins Stocken gerieten Mitte letzten Jahres die Bauarbeiten in der Schönauer Straße. Nach dem Komplettabriss des ehemaligen Nibelungen Centers passierte dort lange Zeit nichts. Der Grund war ein erneuter Eigentümerwechsel hinter den Kulissen. Neue Eigentümer sind auch hier „Ehret + Klein“ und wollen zumindest an den bisherigen Plänen festhalten. Auf rund 35.000 m² sollen im Wohnquartier Gerberviertel mehrere Wohnanlagen, ein Seniorencampus mit 50 betreuten Wohnungen, eine Tiefgarage mit 270 Stellplätzen, ein Verwaltungsgebäude, Gewerbeflächen, sowie ein Hotel der B & B Kette mit 96 Zimmern entstehen. Aufgrund des Eigentümerwechsels und des zwischenzeitlichen Stillstands auf der Baustelle dürfte jedoch das anvisierte Bauende 2024 in weitere Ferne rücken.
Unter dem Titel Licht Luftbad Quartier entsteht auf dem 32.000 m² großen Areal des ehemaligen Möbelkaufhauses Rheinmöve ein Wohnquar- tier mit 425 Wohneinheiten, das ebenfalls durch „Ehret + Klein“ geplant und umgesetzt wird. Darüber hinaus möchte man Räume für Beratungseinrich- tungen, Service- und Vereinszentren, Arztpraxen und Kanzleien anbieten. Das Konzept sieht zudem eine Kita mit 50 Plätzen sowie einen öffentlichen Spielplatz vor. In den erdgeschossigen Teilen möchte man Gewerbe wie Gas- tronomie oder Handel ansiedeln. Vorstellbar seien auch ein Drogeriemarkt sowie ein Supermarkt für die Nahversorgung. In diesem Frühjahr soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, die ersten Wohnungen sollen im Herbst 2024 bezugsfertig sein. Selbstverständlich werden wir die genannten Bauprojekte weiterhin redaktionell begleiten und immer mal wieder nachfragen, wie der aktuelle Stand ist. Wenn alles planmäßig läuft, dann wird unsere Stadt in 2 – 3 Jahren in völlig neuem Glanz erstrahlen.
Text: Frank Fischer Foto:
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