Die Stadt Worms zählt zu den ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz, die den geförderten Breitbandausbau für schnelles Internet vorangetrieben hat. Seit 2009 wurden rund neun Millionen Euro seitens der Telekommunikationsanbieter, der Stadt Worms und über Fördermittel des Bundes und des Landes in die digitale Infrastruktur im Stadtgebiet investiert. „Wir konnten damit die Basis für eine sehr gute Versorgung schaffen. Aktuell können 97 Prozent der Wormser Haushalte auf Bandbreiten von bis zu 500 Mbit/S zugreifen“, informiert der städtische Internetbeauftragte Daniel Körbel. Die Zukunft sieht aber noch schneller aus: Künftig sollen Glasfaserleitungen bis in die Gebäude gelegt werden, wodurch Bandbreiten im Gigabit-Bereich möglich werden. Derzeit fragen die meisten Haushalte durchschnittlich Anschlussgeschwindigkeiten von max. 50 Mbit/S nach, informiert die Stadtverwaltung hierzu.
In Gewerbebetrieben und hier insbesondere in der Industrie und der Logistik werden teils aber noch höhere Bandbreiten benötigt. Das haben auch die Versorger erkannt, weshalb aktuell gleich zwei Anbieter, die Deutsche Telekom und die EWR AG, den Bedarf an Bandbreiten im Industriegebiet Nord ermitteln. Die ansässigen Betriebe werden zurzeit aktiv angesprochen und benötigte Internetgeschwindigkeiten abgefragt. Sofern ein Bedarf an höheren Bandbreiten bei wenigstens 30 Prozent der dort ansässigen Firmen besteht, soll die Versorgungsinfrastruktur im gesamten Gebiet ausgebaut und sogar Glasfaserverbindungen bis in die Gebäude verlegt werden.
„Wenn wir auch das Ziel der Bundesregierung von 50 Mbit/S für jeden Internetanschluss bereits deutlich übererfüllen, bietet sich nun die einmalige Chance, gleich in einem ganzen Industriegebiet Glasfaserleitungen zu verlegen. Das wäre ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung „Smart City“ und einer technologischen Versorgung auf die nächsten Jahrzehnte“, ermutigt Oberbürgermeister Adolf Kessel die Wormser Unternehmen, ihre Bedarfe an die Telekommunikationsunternehmen zu übermitteln.
Aus Sicht der städtischen Wirtschaftsförderung stellt diese Entwicklungsmöglichkeit eine einmalige Gelegenheit für die ansässigen Betriebe dar, sich dahingehend zukunftsfähig aufzustellen und gleichzeitig wird damit die Attraktivität des gesamten Wirtschaftsstandortes zusätzlich erhöht. „In Gesprächen mit den ansässigen Unternehmen wird mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung immer wieder der Bedarf an schnelleren Bandbreiten an uns herangetragen. Wir gehen daher davon aus, dass viele Unternehmen das Angebot wahrnehmen werden. Sollten sich nicht genügend Betriebe anmelden, müssen die Versorger sicherlich davon ausgehen, dass vorerst kein Bedarf an schnelleren Datenverbindungen besteht und perspektivisch somit ein neuer Versuch für den Ausbau digitaler Infrastruktur in den Gewerbegebieten in weite Ferne rückt“, macht Oliver Stojiljkovic, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, deutlich.
Interessierte Unternehmen können ihren Bedarf per E-Mail an vollglas@telekom.de und glasfaser@ewr.de mitteilen.