Jahresrückblick 2025 Politik: Ein Trio für Worms
Wormser Koalition steht ein Jahr nach der Kommunalwahl

vlnr: Tobias Dämgen, Stephanie Lohr, Timo Horst, Maria Unterschütz, Matthias Englert, Klaus Karlin, Dirk Beyer
Eigentlich ist es eine Nachricht, die auch untrennbar mit dem Jahresrückblick 2024 verbunden ist und den-noch ihren Weg in das Jahr 2025 gefunden hat, denn erstmals in der Wormser Stadtratsgeschichte waren SPD und CDU nach der Kommunalwahl 2024 auf einen dritten Partner angewiesen.
„Der erste Wormser Dreier“ titelten wir in unserer Juni Ausgabe und bezogen uns damit auf die beschlossene Zusammenarbeit zwischen den oben genannten Fraktionen. Gefeiert wurde dies im Mai mit einem Glas Sekt und der Vorstellung des dazugehörigen Koalitionsvertrags, der mit dem bescheidenen Namen „Verantwortung“ betitelt ist. Diese wollen zukünftig die beiden Par-teien und der Verein „Worms will weiter“ übernehmen. Der Weg dorthin war allerdings kein leichter und führte über Umwege. Gewählt wurde bereits am 9. Juni 2024. Danach war klar: Die Zeiten der „Groko“ sind vorerst vorbei. Zu zweit konnten die Fraktionen keine Mehrheit im Stadtrat mehr stellen und waren so auf einen Partner angewiesen. Schnell stellten die beiden Parteien fest, dass es die meisten Übereinstimmungen mit WWW gab.
Mit einem ordentlichen Ergebnis und acht Sitzen im Stadtrat im Rücken, zeigte sich der politische Verein in den Verhandlungen selbstbewusst und forderte eine Stelle im Stadtvorstand, nämlich die des ehrenamtlichen Beigeordneten. Diese Stelle war nach dem Ausscheiden von Petra Graen aus Kostengründen abgeschafft worden. Während die SPD dennoch Interesse signalisierte, stand für die CDU ein „Nein“ fest. So führte man Gespräche mit den Grünen, die alsbald auch die Besetzung der Stelle forderten und so ging es wieder zurück zu WWW. Die Forderung war weiterhin dieselbe und man lenkte schließlich ein. Der Vertrag wurde unterschrieben und seit 1. September 2025 bewohnt Stadtrat, Künstler und WO! Kolumnist Peter Englert für die nächsten acht Jahre ein Büro als ehrenamtlicher Beigeordneter der Stadt Worms. Zuständig ist er für die Bereiche KVG, Friedhofsbetriebe sowie den Jobcenter.
Der Koalitionsvertrag selbst wurde in der Folge von den oppositionellen Parteien als mutlos kritisiert, insbesondere im Hinblick auf eine progressive Umweltpolitik. Im Wesentlichen finden sich tatsächlich in dem 22-seitigen Papier überwiegend altbekannte Themen. Videoüberwachung, Stärkung der Stadtteile, Mobilitätswende, bezahlbarer Wohnraum und Rheinufergestaltung sind altbekannte Themen, die sich seit Jahrzehnten durch den Stadtrat schleppen. Immerhin rief man auch das kleine Teilziel aus, die Abibälle wieder zurück nach Worms zu holen. Wie von uns berichtet, scheint zumindest dieses Ziel in greifbarer Nähe (siehe WO! 10/25). Das größte Problem der kommenden Jahre dürfte allerdings weiterhin der defizitäre Haushalt der Stadt Worms sein – und da sind auch einem Trio klare Grenzen gesetzt










