Vom 15. bis 17. August kann man bei „Worms: Jazz & Joy“ auf fünf Open-Air-Bühnen rund um den Wormser Dom 40 Konzerte von nationalen und internationalen Künstlern verschiedener Genres erleben. Parallel zu Tim Bendzko Sonderkonzert auf dem Marktplatz eröffnet Funklegende Maceo Parker das Festival auf dem Weckerlingplatz. Jazzliebhaber dürfen sich auf die Großen der Szene freuen: Louis Sclavis, Till Brönner & Dieter Ilg, Mathias Eick und DePhazz haben ihr Kommen zugesagt. Zu den Highlights im „Joy“-Programm gehören die Konzerte von MIA ., Maxim, Gregor Meyle und LAING .
„Mit Maceo Parker eröffnet in diesem Jahr einer der einflussreichsten amerikanischen Funkmusiker das Festival auf dem Weckerlingplatz“ freut sich Sascha Kaiser, Geschäftsführer der Kultur und Veranstaltungs GmbH: „Bereits 1994 konnte er das Publikum begeistern und wird das sicher auch in diesem Jahr wieder tun“. Angefangen in der Bläserabteilung von James Brown, bildete MACEO PARKER bald mit Größen wie Fred Wesley unter dem Namen „JB Horns“ die Bläser- Sektion für Projekte von George Clinton oder Bootsy Collins. Bei zahlreichen Auftritten stand Parker bereits mit Stars verschiedener Genres wie Ray Charles, Keith Richards, den Red Hot Chili Peppers, der Dave Mathew Band oder Prince auf der Bühne. Mit seinen rund 200 Konzerten im Jahr zählt der 71-jährige Saxophonist zu den meist beschäftigten Musikern der Welt.
Am Festivalsamstag stehen dann DEPHAZZ (22 Uhr) auf der Weckerlingplatz-Bühne. Seine ganz eigene Mischung aus elektronischen Sounds in Verbindung mit Dub, Funk und Jazz hat das Bandprojekt in ganz Europa bekannt gemacht. Neu ist in diesem Jahr, dass Jazzfreunde vor allem auch auf dem Platz der Partnerschaft voll auf ihre Kosten kommen. Was früher das Andreasstift, ist ab diesem Jahr nämlich der Platz an der Westseite des Doms: das Mekka der Jazzfreunde. Da die Jazzbühne wegen Sanierungsarbeiten am Andreasstift dort nicht platziert werden konnte, musste ein Alternativstandort gefunden werden. Die dort beheimatete Pop-Bühne wandert auf den Marktplatz. Am Samstag darf man sich auf dem Platz der Partnerschaft auf das Konzert des französischen Altmeisters LOUIS SCLAVIS und seinem Atlas Trio (20.30 Uhr) freuen. Dann stehen Klarinetten-Soli, verzerrte Gitarrenklänge und kühne Improvisationen auf dem Programm. Danach tritt mit MATHIAS EICK (22.30 Uhr) einer der aufstrebenden Stars der norwegischen Jazzszene auf, der gemeinsam mit vier weiteren Musikern nach Worms kommt. Vor zwei Jahren erhielt dieses Quintett den BMW-Jazz-Award. Ein weiteres Jazz-Highlight ist der Auftritt von TILL BRÖNNER & DIETER ILG am Sonntag (21 Uhr). Der fünffache Echo-Gewinner Till Brönner wird das Publikum mit seinen markanten Trompeten-Soli und Kontrabassist Dieter Ilg, zweifacher Echo-Preisträger, wird es mit seiner virtuosen Technik begeistern.
Exotische Rhythmen auf dem Schlossplatz
Wer es musikalisch eher exotisch mag ist am Samstag auf dem Schlossplatz genau richtig, wenn drei international bekannte Weltmusik-Künstler auftreten: DAS TRIO ANEWAL (16.30 Uhr) bringt mit Gitarren und Percussions den afrikanischen Sound aus dem Niger in die Nibelungenstadt. Tanzbare und mitreißende kubanische Rhythmen und Balkanmusik gibt es im Anschluss (19 Uhr) von JARO MILKO & THE CUBALKANICS zu hören. Zum Abschluss (21.30 Uhr) wird es dann mit JUPITER & OKWESS international nochmal besonders rhythmisch: Der Afrikaner vereint mit seiner Band die Melodien seiner Heimat Kinshasa mit Elementen des Rock und der Folklore. Zwei internationale Größen des Blues kann man am Sonntag auf dem Schlossplatz erleben: Dort tritt um 17.30 Uhr Mundharmonika-Spieler und Ausnahmekünstler WILL WILDE mit seiner Band auf. Um 20 Uhr darf man sich auf das Konzert von EDIE MARTIN freuen, den man auch als den „Botschafter des Britischen Blues“ bezeichnet.
Musikalischer Austausch mit der Partnerstadt Parma
In diesem Jahr gibt es zum ersten Mal im Rahmen von „Worms: Jazz & Joy“ eine musikalische Kooperation zwischen Worms und der Partnerstadt Parma. Im Vorfeld des Festivals vom 13. bis 15. August werden drei Musikstudenten des Conservatoriums Parma und drei Musiker der Jugendmusikschule Worms unter Anleitung des italienischen Kontrabassisten ROBERTO BONATI und des bekannten Wormser Jazzmusikers GARY FUHRMANN gemeinsam musizieren. Im Rahmen der Festival-Eröffnung werden die jungen Musiker einem Publikum geladener Gäste die Früchte ihrer Arbeit präsentieren. Roberto Bonati tritt außerdem mit seinem Trio am Samstag (15.30 Uhr) auf dem Platz der Partnerschaft auf. Ebenfalls aus Italien stammen MARTINICCA BOISON, die eine Stunde später ab 16.30 Uhr auf dem Weckerlingplatz spielen. „Ich freue mich sehr über diesen musikalischen Austausch im 30. Jahr des Bestehens der Städtefreundschaft mit Parma“, so Oberbürgermeister Michael Kissel: „Diese Art der Zusammenarbeit soll auch mit unseren anderen Partnerstädten fortgesetzt werden. Im nächsten Jahr bietet das 50-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel einen passenden Anlass, um Musiker aus Tiberias zu „Worms: Jazz & Joy“ einzuladen.“
Vielseitiges Rahmenprogramm
Wer „Worms: Jazz & Joy“ kennt, weiß, dass das Festival seinen Besuchern nicht „nur“ hochkarätige Musik bietet: Vor dem Dom können sich die kleinsten Besucher wieder auf dem Kinderfest austoben und in den Wormser Kirchen finden die längst zur Tradition gewordenen Jazz-Gottesdienste statt. Fans liebevoll restaurierter Automobile dürfen sich wieder auf eine Oldtimerschau freuen. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgen auch in diesem Jahr wieder die Küchenchefs und Winzer aus der Region. Jazzfans und Kunstinteressierte kommen zudem in der Magnuskirche auf ihre Kosten: Der Konzertfotograf PETER MEURER zeigt unter dem Titel „…direkt in die Seele“ großformatige schwarz-weiß Fotografien von bekannten Jazz- und Bluesmusikern. JOHANNES SCHEMBS präsentiert so genannte „Lichtzeichnungen“, hinter denen sich Fotografien verbergen, die auf eine lichtdurchlässige Folie gedruckt und auf einem Leuchtkasten präsentiert werden. Diese zeigen verschiedene Musiker bei ihren Auftritten. Die kostenfreie Ausstellung kann während des Festivals zu den gewohnten Öffnungszeiten der Magnuskirche besucht werden.