Eine Pressemitteilung der Agentur für Arbeit:
Arbeitslosigkeit
Der Bestand an Arbeitslosen hat im Juni um 94 oder 2,1 Prozent abgenommen und lag bei 3.793 Personen. Gegenüber dem Vorjahr sind das 7 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote sank von 8,3 auf 8,1 Prozent. Der Rückgang betraf hauptsächlich die kurzfristig Arbeitslosen, die von der Arbeitsagentur betreut werden. Aber auch beim Jobcenter Worms, wo rund 70 Prozent aller Arbeitslosen betreut werden, kam es zu einem leichten Rückgang der Zahlen.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, in der u.a. auch Maßnahmeteilnehmer mitgezählt werden, umfasste 4.791Personen und ging im Vergleich zum Vorjahr mit 5,1 Prozent in geringerem Maß zurück als die Arbeitslosigkeit. Der Grund hierfür ist, dass wieder mehr Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, insbesondere an der Maßnahmeart „Aktivierung und berufliche Eingliederung“.
Jugendarbeitslosigkeit
Die Personengruppe der unter 25-jährigen konnte besonders von der Erholung am Arbeitsmarkt profitieren. Die Arbeitslosigkeit lag hier um 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Quote sank von 7 auf 6,7 Prozent. Bei den 15 bis unter 25-jährigen war bis zum Jahr 2019 im Juni durchschnittlich eine Zunahme festzustellen. Der aktuelle Rückgang zeigt, dass die Betriebe ihre ausgebildeten Kräfte halten und neue Nachwuchskräfte einstellen.
Ältere Arbeitslose
Auch bei den älteren Arbeitskräften über 50 Jahre kam es im Juni zu einem leichten Rückgang von 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in dieser Personengruppe jedoch um 4,5 Prozent angestiegen. Ältere haben generell ein geringeres Risiko arbeitslos zu werden, finden aber nach einem Jobverlust in der Regel schlechter wieder in den Arbeitsmarkt zurück als Jüngere.
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Juni 1.627. Das waren 7 weniger als im Mai, aber über 600 mehr als vor einem Jahr. Nachdem man bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen, auch mit Hilfe des Teilhabechancengesetzes, vor der Pandemie auf einem guten Weg war, sind sie jetzt die klaren Verlierer in der Krise. Ihre Zahl liegt aktuell um 73 Prozent höher als vor der Krise. Der Anteil an allen Arbeitslosen beträgt rund 43 Prozent.
Schwerbehinderte
Die Zahl der schwerbehinderten Menschen auf Jobsuche hat sich gegenüber dem Vormonat kaum verändert, lag aber um 18,6 Prozent höher als vor der Krise. Auch diese Personengruppe konnte von der Erholung am Arbeitsmarkt bisher nicht profitieren. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen beträgt 4,1 Prozent.
Ausländer
Nachdem ausländische Arbeitskräfte in besonderem Maße von Entlassungen im Zuge der Pandemie betroffen waren, konnten sie nun überproportional von dem aktuellen Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren. Die Arbeitslosigkeit in dieser Personengruppe sank im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent. Dennoch blieb die Arbeitslosigkeit unter den ausländischen Arbeitnehmern mit 15 Prozent vergleichsweise hoch. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen beträgt rund 38 Prozent.
Kurzarbeit
Im Mai meldeten 6 Betriebe für 12 Mitarbeitende bei der Mainzer Arbeitsagentur Kurzarbeit an. Damit ist die Kurzarbeit weiter auf dem Rückzug. Im Juni 2020 waren es noch 25 Betriebe, die für 276 Beschäftigte Kurzarbeit anmelden mussten.
Ausbildung
Von Oktober 2020 bis Mai 2021 meldeten sich 2.287 Ausbildungssuchende bei der Agentur für Arbeit Mainz. Das waren 333 oder 12,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Demgegenüber standen 3.267 gemeldete Ausbildungsstellen, 215 oder 6,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auf einen Ausbildungssuchenden kommen derzeit statistisch gesehen 1,43 Ausbildungsstellen. Im Vorjahr waren es 1,33.
Nicht alle Personengruppen können von der guten Entwicklung profitieren
Der Erholungskurs auf dem Wormser Arbeitsmarkt hat sich auch im Juni fortgesetzt. Sinkende Arbeitslosmeldungen auf der einen Seite und zunehmende Abgänge aus Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit auf der anderen Seite ließen die Zahl der Arbeitslosen deutlich unter die Vorjahreswerte sinken. „Natürlich standen die Werte im vergangenen Jahr noch ganz im Zeichen der Pandemie“, erklärt Susanne Decker, Leiterin der Wormser Arbeitsagentur. „Aber auch der Vergleich mit den Jahren vor Beginn der Corona-Krise fällt ausgesprochen positiv aus.“ So sei der Juni üblicherweise ein Monat, in dem sich viele Jüngere unter 25 Jahren arbeitslos melden müssten, weil sie nach der Ausbildung von ihrem Betrieb nicht übernommen werden. „Jetzt sehen wir dagegen in dieser Altersgruppe einen deutlichen Rückgang.“ Dass der Arbeitsmarkt aktuell sehr aufnahmefähig ist, zeigen auch die Stellenmeldungen, die mit knapp 250 neu gemeldeten Stellen um 33,5 Prozent über dem Vorjahreswert liegen.
Auch für diejenigen, die am Anfang ihres Berufslebens stehen, hat die Agenturleiterin gute Nachrichten: Es warten noch rund 1.400 offene Ausbildungsstellen auf eine passende Besetzung. Wer bis jetzt noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche hat, kann also noch hoffen. “Aktuell wird in fast allen Branchen noch nach Nachwuchskräften für 2021 gesucht“ weiß Decker. Allerdings sollte man keine Zeit mehr verlieren und sich schnellstmöglich beraten lassen. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit bietet immer donnerstags um 17:00 Uhr digitale Informationsveranstaltungen rund um Ausbildung, Studium und Beruf an. Näheres dazu gibt es unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/mainz/digitalerdonnerstag. Termine für eine individuelle Berufsberatung erhält man unter Tel.: 06131/248-799.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Dass Worms vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen ist, zeigt sich bei den Zahlen zur Beschäftigung. Zum Stichtag 31.12.2020 ist diese Im Vorjahresvergleich um 1,1 Prozent angestiegen – ein Wert deutlich über dem Landesdurchschnitt, auch wenn der Zuwachs verglichen mit den Jahren vor der Pandemie noch eher niedrig ausfällt.