Eine Pressemitteilung der Agentur für Arbeit:

Auf dem Wormser Arbeitsmarkt hat sich im März eine leichte Erholung abgezeichnet. Die Zahl der Arbeitslosen ging um gut 100 Personen zurück. Damit fiel der Rückgang etwas höher aus als in den vergangenen beiden Jahren. Dennoch lag die Arbeitslosigkeit um gut ein Viertel höher als noch vor einem Jahr. „Vor allem im Bereich Verkehr und Lagerei sehen wir eine spürbare Erholung“, so Susanne Decker, Leiterin der Wormser Arbeitsagentur.

„Allerdings merken wir in diesem Monat auch erste Verschiebungen von der Arbeitslosenversicherung in die Grundsicherung“, so Decker weiter. „Wer zu Beginn der Pandemie seinen Job verloren hat, bei dem endet jetzt die Versicherungsleistung. Einige müssen deshalb Leistungen beim Jobcenter beantragen.“ Viele, die nicht bedürftig sind, melden sich laut Decker aber auch einfach aus der Arbeitslosigkeit ab und fallen damit aus der Statistik. Dies betreffe vielfach Frauen. Die Agenturleiterin rät in diesem Zusammenhang dazu, sich weiterhin arbeitsuchend zu melden, denn nur dann kommen diese Zeiten den Betroffenen später bei der Rente zugute. Und sie macht den Frauen, die ohnehin stark von der Krise betroffen sind, Mut. „Tauchen Sie nicht in die stille Reserve ab. Der Fachkräftemangel ist nicht vorbei, und der Markt braucht Sie nach wie vor.“

Durch den verlängerten Lockdown befinden sich weiterhin viele Erwerbstätige in Kurzarbeit. Hier ermuntert Decker dazu, diese Zeit für Weiterbildungen zu nutzen. „Vor dem Hintergrund des digitalen Wandels, aber auch im Hinblick auf die veränderte Rechtslage ab Juli 2021 im Bereich der Kurzarbeit sollte man sich jetzt zu den Qualifizierungsmöglichkeiten beraten lassen.“

Mit Blick auf die Zahlen zum Ausbildungsmarkt, die die Agentur für Arbeit in diesem Monat erstmals für den Ausbildungsbeginn im Herbst 2021 veröffentlicht, machen Decker vor allem die sinkenden Bewerberzahlen Sorgen. „Im Vergleich zu den Vorjahren, klafft hier eine erhebliche Lücke. Bei den Jugendlichen herrscht ein hohes Maß an Orientierungslosigkeit. Es fehlen vor allem Möglichkeiten für Praktika und auch Möglichkeiten der Begegnung mit Branchenvertretern, wie dies vor Corona bei den Berufsinformationsmessen möglich war.“ Für die Berufsberaterinnen und –berater sei es eine große Herausforderung, die Jugendlichen auf alternativen Kommunikationswegen zu erreichen. An die Jugendlichen appelliert Decker, die Berufswahl nicht auf die lange Bank zu schieben, es gebe trotz Corona eine Vielzahl attraktiver Ausbildungsangebote. Zwar sei auch die Zahl der Ausbildungsstellen gegenüber den Vorjahren rückläufig, die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe sei dennoch insgesamt erfreulich hoch. Wünschenswert sei es, dass die Betriebe, wo immer möglich, weiterhin Praktika für die Jugendlichen anböten.

 Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

Im März waren in Worms insgesamt 5.070 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 68 weniger als im Vormonat, aber 526 mehr als im Vorjahr. 4.149 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 113 weniger als im Februar, aber 888 oder 27,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 9,2 auf 8,9 Prozent. Im Vorjahr hatte sie 7,1 Prozent betragen.

Von den 4.149 Arbeitslosen im März wurden 1.470 von der Arbeitsagentur und 2.679 vom Jobcenter Worms betreut. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel ausschließlich auf den Bereich der Arbeitslosenversicherung. Beim Jobcenter Worms kam es zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Die Arbeitgeber meldeten 241 neue Stellen. Das waren 64 mehr als im Februar, aber 204 weniger als im Vorjahr. Offene Stellen meldeten vor allem der Handel, das Gesundheits- und Sozialwesen, Der Bereich Verkehr und Lagerei und das Baugewerbe. Im März meldeten weitere 12 Betriebe für 87 Beschäftigte Kurzarbeit an; seit April 2020 waren es insgesamt 1.269 Betriebe, die für 11.593 Personen Kurzarbeit anmeldeten.

Auf dem Ausbildungsmarkt registrierte die Agentur für Arbeit Mainz insgesamt 1.827 Bewerberinnen und Bewerber für den Ausbildungsbeginn im Herbst 2021;  20,1% weniger als im vorangegangenen Beratungsjahr. Die Arbeitgeber meldeten 2.863 Ausbildungsstellen; 12,6% weniger als im Vorjahr.

Im März kam es auch auf allen regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur zu einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Im Gesamtbezirk fiel die Quote bei 5,8 auf 5,7 Prozent, in der Stadt Mainz sank sie von 6,3 auf 6,2 Prozent, in der Stadt Worms von 9,2 auf 8,9 Prozent, im Landkreis Alzey-Worms von 5,0 auf 4,8 Prozent und im Landkreis Mainz-Bingen von 4,5 auf 4,3 Prozent.