MdL Stephanie Lohr besucht beim Tag des Ehrenamts das DRK in Worms, Pfeddersheim und Gimbsheim / „Wichtig auch für Katastrophenschutz“ / Wegen Corona-Beschränkungen fallen beim DRK Einnahmen weg

Die Landtagsabgeordnete Stephanie Lohr hat am „Tag des Ehrenamts“ mehrere DRK-Ortsvereine besucht. Die Wormser Politikerin informierte sich bei ehrenamtlich Aktiven in Worms und Pfeddersheim sowie bei den First-Respondern in Gimbsheim, weil diese auch in den Wormser Stadtteile Rheindürkheim und Ibersheim zu Einsätzen kommen. „Ich möchte Danke sagen und meine Anerkennung zeigen für das, was dort alles geleistet wird“, sagte Lohr und betont dabei auch die Bedeutung des DRK für den Katastrophenschutz. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass in Corona-Zeiten die Lage für das DRK finanziell schwieriger geworden ist.

Zum DRK-Ortsverein Südlicher Wonnegau in Pfeddersheim war Lohr vom Bereitschaftsleiter Christoph Kling eingeladen worden. Dieser hatte schon von mehreren Aktionen gehört, in denen sich Lohr für die Blaulichtfamilie stark gemacht hat, wie er berichtete. Jüngst erst hat die Wormser Unionspolitikerin Vorschläge in ein Positionspapier ihrer Landtagsfraktion mit eingebracht, um die Blaulichtfamilie für ehrenamtlich Aktive attraktiver zu machen. So will Lohr das Ehrenamt als ,Ehrendienst’ einstufen, schlägt Zuschüsse zum Führerschein vor und will ehrenamtliche Dienstzeit als Wartesemester anrechnen lassen. Zudem macht sich die Landtagsabgeordnete, gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler, dafür stark, dass geprüft wird, ob ehrenamtliches Engagement bei der Rente berücksichtigt werden kann.

Auch der Vorsitzenden Karl-Heinz Menne und Schatzmeisterin Nadine Windecker informierten Lohr über die DRK-Arbeit vor Ort. Dazu gehören etwa Blutspende, Kleidersammlung und Sanitätsdienst. Wie Lohr erfuhr, ist die Spendenbereitschaft bei Blut in der Bevölkerung weiter erfreulich hoch. Für die direkte Mitarbeit im DRK hingegen sei es nicht leicht, junge Menschen zu finden, die sich langfristig engagieren wollen. „Vor allem durch den Wegfall des Zivildienstes ist es schwerer geworden“, sagte der Vorsitzende, machte aber deutlich, dass man trotzdem alle Aufgaben bewältigen könne. „Wir sind hier in Pfeddersheim noch gut aufgestellt!“
Lohr informiete sich auch darüber, wie das DRK im Katastrophenschutz eingebunden ist. Deutlich wurde, dass nicht einfach nur jede Organisation ihre Aufgaben beherrschen muss. „Entscheidend ist auch das Zusammenspiel“, berichteten die Aktiven. Die Arbeit von Feuerwehr, Sanitätsdiensten, THW, Polizei und Stadt müsse aufeinander abgestimmt sein.
Auch das Thema Geld kam zur Sprache, denn das DRK ist rein spendenfinanziert. „Wir erbringen alles in Eigenleistung“, sagte Menne. Zuschüsse für den Katastrophenschutz gebe es zwar. „Aber das reicht nicht aus, um die Unterhaltung von Fahrzeugen und Hallen sicherzustellen.“ Mehrere teure Fahrzeuge stehen unter freiem Himmel. Auch die Corona-Beschränkungen machen dem DRK zu schaffen, wie die Aktiven berichteten. „Uns fehlen die Einnahmen aus den Sanitätsdiensten bei Festen“. Zudem seien die Erlöse für Altkleider gesunken. „Wir wünschen uns daher mehr Unterstützung von der Politik, insbesondere finanzielle, um die Räumlichkeiten auch weiterhin unterhalten zu können.“ Lohr nimmt diesen Hinweis ernst und weist darauf hin, dass Katastrophenschutz eine gemeinsame Aufgabe von Land und Kommune ist. „Wir müssen vorbereitet sein, wenn die zuständigen Helfer-Organisationen selbst finanzielle Hilfe brauchen, um einsatzfähig zu sein.“
Beim DRK-Ortsverein in der Hagenstraße in Worms konnte Lohr zugegen sein bei der Ernennung von Zugführern durch die Kreisbereitschaftsleiterin Nicole Gotschy sowie einer Staffelübergabe bei der Leitung der Psychosozialen Notfallversorgung. Die dort engagierten Ehrenamtlichen wirken im Wormser Kriseninterventionsteam mit, wo sie unverletzte Beteiligte und Angehörige bei akut psychisch traumatisierenden Unfällen, Notfällen und Katastrophen betreuen. Das Team hatte in diesem Sommer auch Einsätze nach den tötlichen Badeunfällen im Rhein.

„Die Anerkennung und Wertschätzung der Ausbildung, die die Ehrenamtlichen zusätzlich in Abendstunden und an Wochenenden leisten ist uns wichtig“, sagte Gotschy bei der Übergabe der Urkunden. Die Wormser Politikerin besuchte außerdem die Sanitäter des DRK-Ortsverein Altrhein in Gimbsheim. Die Notfallhelfer dort ergänzen als „First Responder“ die Rettungskette für den Landkreis Alzey-Worms. Sie wirken aber auch im Katastrophenschutz der Stadt Worms mit und übernehmen die Ersthilfe in den weiter abgelegenen Wormser Stadtteilen Ibersheim und Rheindürkheim, um die Wartezeit, bis der Rettungsdienst da ist zu überbrücken.

BILDIINFO

MdL Stephanie Lohr (links) mit Helfern der DRK Ortsvereine Worms, Pfeddersheim (Südlicher Wonnegau) und Altrhein. Foto: Björn Krämer