Foto: Kati Nowicki

Alle haben es mitbekommen, es war der Wechsel im letzten Jahr, als Sascha Kaiser von der Kultur- und Veranstaltungs GmbH zur sat GRUPPE wechselte. Es gibt aber Dinge, die wussten Sie garantiert noch nicht…

Liebe Leser, kennen Sie James Bond, den Geheimagenten, der nur geschüttelten Martini trinkt? Oder ha- ben Sie schon von der Folge „Schwiegertochter gesucht“ gehört, in der mehrere Kandidaten von Jan Böhmermann eingeschleust wurden? Das WO! wäre nicht das WO!, wenn uns nicht auch ein solcher Coup gelungen wäre. Vor über 20 Jahren haben wir an der hiesigen Hoch- schule einen Doppelagenten engagiert, mit der Maßgabe, mal richtig Dampf im Kissel… äh… Kessel in der Kulturrichtung zu machen. Heute ist der Tag gekommen, an dem wir ihn ent- tarnen können. Mission Impossible gelungen, SASCHA KAISER. Sascha, jetzt als freier Mann, was wolltest Du uns schon immer über diese Stadt sagen?

GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN! …UND WIE ES DAZU KAM

Nach einem zunächst sehr nüchternen ersten Date zwischen der Stadt Worms und mir, einem Allgäuer Bua, habe ich mich entschieden, nicht nach der „Liebe auf den ersten Blick“ zu suchen, sondern Worms zunächst kennenzulernen. Mit Sicherheit gab es weitere unliebsame Annähe- rungsversuche, aber zeichnet es nicht einen gu- ten Agenten aus, sich der Situation anzupassen und Herausforderungen zu meistern? So galt es, den Kopf zu heben und mich auf die Mission zu fokussieren, es galt das zu tun, warum ich geru- fen wurde: Mich einzuschleusen! Wie lernt man schnell viele Menschen kennen, in Vereinen – also bin ich neben dem studentischen Netzwerk an der Hochschule, etlichen Sport- und Brauch- tumsvereinen beigetreten – nicht zuletzt dem Verein zum Erhalt der Taberna. Missionsgetreu habe ich kontinuierlich an Ideen gearbeitet – mein entscheidender Türöffner war aber letzt- endlich eine initiierte Evaluierung, die die Weiterführung der Nibelungen-Festspiele er- möglichen sollte.

Und ZACK! Ich wurde gerufen, ein Marketingcontrolling für die Kulturprojekte zu implementieren – meine Chance, wie Spiderman, meine Fäden zu spinnen und das „Netz“-Werk zu erweitern.

Und ZACK! Nächste Chance – ich wurde als Geschäftsführer berufen: KVG gegründet, Festspiele stabilisiert und etabliert, Das Wormser kurz eröffnet. Zwischendurch wurde der Dom zum Kaiserdom und der „Horten“ zur Kaiserpassage benannt. Habe ich schon die Kaiser-Terrasse im Wormser erwähnt?! Man kann sagen, es lief ganz gut!

Aber alles hat sein Ende und die Mission musste abgeschlossen werden: Zeit, eine Bilanz zu ziehen! Was ist aus der Mission geworden? Hat sich die Kultur in Worms entwickelt? Habe ich die Mission aus den Augen verloren oder wurde ich letztendlich selbst zur Mission? Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber eines ist klar: Dank zahlreicher engagierter Menschen hat sich Worms beeindruckend entwickelt und ist nicht umsonst die Kulturhauptstadt von Rheinland- Pfalz geworden. Das soll auch so bleiben!

Liebe Leser, liebe Wormser, liebe Verantwortlichen der Stadt Worms, mein Lebensplan war nicht Worms. Aber zum Glück kam das WO! Magazin mit der Mission „Kultur“ um die Ecke und alles hat sich geän- dert. Ich weiß, dass Worms keine Metropole ist, dass es immer wieder „Baustellen“ gibt, dass Kultur und Sport Geld kosten und die Finanz- mittel im Wormser Headquarter überschaubar sind. Aber: Es gibt ganz viele wunderbare Worm- ser, die diese Stadt – die älteste Stadt Deutsch- lands – für mich großartig machen. Diese Wormser, die mich als Bayern-Import in ihrer Mitte aufgenommen haben, machen diese Stadt zu der, die sie ist: Lebenswert!

Ich durfte in den 16 Jahren viel im Land unterwegs sein. Nahezu alle, die ich auf der Reise getroffen habe, haben mit viel Respekt auf die Entwicklung dieser Stadt geschaut. Kurzum: Es ist nicht alles perfekt, aber es ist auch nicht alles so schlecht, was passiert und entschieden worden ist. Also: Nicht immer nur meckern, sondern auch mal selbst machen und Verantwortung übernehmen. Ich meine, selbst das WO! Magazin hat es geschafft, zu einem redaktionellen Hochkaräter zu werden, dann werden wir das auch gemeinsam für unser Worms schaffen…

Nun gilt es, gemeinsam mit Jim Walker Jr., weiterhin kritisch die Entwicklungen und Ent- scheidungen des Wormser Headquarters und darüber hinaus, zu beäugen – aber nur von au- ßen, und das ist auch gut so. Sollte der Kaiser gebraucht werden, ist er immer irgendwo im Sinne der Stadt unterwegs …außer natürlich, wenn er im Urlaub ist: Mission KULTUR WORMS completed.

P.S. Der Kaiser und das Weiße Haus: Aufgrund der katastrophalen Entwicklungen im Weißen Haus hat das WO! Magazin mich gebeten, mich unmittelbar dorthin aufzumachen, mich unauffällig einzuschleusen und als Kaiser das Zepter zu übernehmen. Let‘s Go!

Danke Peter, LG Sascha