Stadtrat bringt weiteren Corona Hilfsfonds auf den Weg
Seit rund einem Jahr dominiert das Corona Virus auch das Leben in Worms. Die politischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus haben dabei weitreichende Folgen für zahlreiche Menschen. Um ein wenig auf kommunaler Ebene helfen zu können, schnürte man im vergangenen Jahr einen Corona Hilfsfonds. Dieser erfährt nur eine Fortsetzung.
Um der Stadt Worms etwas finanziellen Handlungsspielraum inmitten der Pandemie zu gewähren, überwies die Landesregierung der Stadt Worms im vergangenen Jahr 2.089.275 Euro. 50 Prozent dieses Etats reservierte die Stadt für den Katastrophenschutz, sprich, um u.a. Teststellen und Impfzentrum damit zu finanzieren. Im Abschlussbericht wird darauf hingewiesen, dass dieser bereits zum 23.12. um rund 93.000 Euro überschritten wurde. Die andere Hälfte wurde dafür bereitgestellt, um besonders krisengebeutelte Gruppen zu unterstützen. So konnte die Stadt dank dieser Gelder darauf verzichten, Schaustellern Standgebühren oder Stromkosten zu berechnen. Ebenso verzichtete man auf die Erhebung von Kita Gebühren in Höhe von 150.000 Euro und räumte Kulturkoordinator Dr. David Maier einen Kulturfonds ein, mit dem er Maßnahmen wie den Pfeddersheimer Kultursommer, WOpen Air, Karantena TV, aber auch Vereine und Akteure aus der Kulturwirtschaft unterstützen konnte. Da nicht alle Gelder abgerufen bzw. verausgabt wurden, ist es möglich, auch für 2021 einen Hilfsfonds zu erstellen. Insgesamt wurden von den rund 1 Million Euro knapp 600.000 Euro an Unterstützung bereitgestellt, sodass man 434.204 Euro übertragen konnte.
CDU und SPD stellten dementsprechend einen Antrag zur Fortführung des Hilfsfonds, der in den meisten Punkten nahtlos an den Vorgänger anknüpft und einstimmig im Stadtrat verabschiedet wurde. Im Fokus sind auch dieses Mal die Kulturbranche und Vereine. Konkret heißt das, dass man begleitend zur Kulturförderung des Landes, Vereine, Initiativen, aber auch Kulturtreibende, die durch die Corona bedingten Einnahmeausfälle in ihrer Existenz bedroht sind, unterstützen möchte. Im Gespräch mit WO! erklärt Kulturkoordinator Maier, dass er im vergangenen Jahr erstaunt war, dass ihn verhältnismäßig wenig Hilfegesuche aus der Kulturbranche erreichten. Dementsprechend verweist Maier darauf, dass sich jeder an ihn wenden kann, egal, ob es um die Unterstützung bei der Planung von Corona konformen Veranstaltungen oder finanzielle Notsituationen geht.
Maier, der selbst als Musiker jahrelang seine Brötchen verdiente, weiß um die Not von Künstlern und Veranstaltern. Ebenso möchte man Vereinen helfen, da diesen bisher jede Möglichkeit genommen wurde, durch Veranstaltungen Geld einzunehmen. Dazu gehören z.B. auch Trägervereine von betreuenden Grundschulen, die einen Zuschuss erhalten sollen, um ihre Existenz zu erhalten, damit sie nach der Krise wieder schnell ihre wichtigen Betreuungsaufgaben wahrnehmen können. Zusätzlich wurde in dem von SPD Stadtratsmitglied Ralf Lottermann weiterentwickelten Hilfsfonds auch die Unterstützung von Obdachlosen aufgenommen. Einer besonders gefährdeten Gruppe von Menschen, denen vor dem Hintergrund der Corona-Krise bisher wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. Vorgesehen ist in dem Fond auch eine flexible Ratenzahlung und Stundung von Pfändungen sowie die zinslose Stundung von Gewerbesteuern für Unternehmer.
OB Kessel signalisierte, dass man, sollte das Geld nicht reichen, nach Lösungen suchen werde. Allerdings ist nicht alles mit Geld auszugleichen. Joachim Decker und Manfred Pfeiffer, (Vorsitzende des Stadtsportverbands) verwiesen in der Stadtratssitzung darauf, dass durch das Sportverbot besonders Kinder und Jugendliche in ihrem Leben eingeschränkt würden, was unabsehbare Folgen haben könnte.