Eine Pressemitteilung der Freizeitbetriebe Worms:
In wenigen Wochen beginnen im Pfeddersheimer Paternusbad die Bauarbeiten für den 1. Bauabschnitt und bringen den Umbau und die Sanierung des Paternusbades in ein energetisch optimiertes, barrierefreies und generationenübergreifendes Freibad ein großes Stück näher. Nach dem Pfeddersheimer Markt im August sollen dort die Bagger anrollen und das neue Hauptgebäude mit Kasse und Sanitärbereich errichten. Eine Freibadsaison 2024 scheint somit erstmals greifbar.
„Ich freue mich sehr, dass wir so konstruktiv und gremienübergreifend an der Zukunft des Paternusbades arbeiten. Das Paternusbad war seit jeher ein attraktives Ziel und wird dies auch wieder sein“, wünscht sich Beigeordneter Timo Horst. Die verantwortlichen Mitarbeiter der Freizeitbetriebe Worms GmbH können die entsprechenden Leistungsphasen finalisieren, nachdem mit dem Eingang des endgültigen Förderbescheides bei der Stadt Worms zu Beginn des Jahres überhaupt erst die Voraussetzungen dafür geschaffen wurden.
Die Planungen für den Neubau des Hauptgebäudes, einschließlich der Kasse und des Sanitärbereichs, wurden in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Gremien abgestimmt. Vorausgesetzt, dass der Bau gemäß Zeitplan fortgesetzt wird, deutet alles darauf hin, dass eine Freibadsaison im Jahr 2024 zumindest in Reichweite kommen könnte. „Es müssen jedoch weitere Voraussetzungen geprüft und erfüllt werden, um dies zu gewährleisten“, so Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst sehr vorsichtig. Neben der Frage, ob alle Schäden behoben werden können, müsste der Gesellschafterausschuss insbesondere weitere finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Auch auf die Hilfe des Fördervereins Paternusbad e.V. und vielen Helfern aus dem Ehrenamt sei man angewiesen.
Gemeinsamer Konsens angestrebt
Der zweite Bauabschnitt konzentriert sich auf die technische Erneuerung des Freibades und ist für den Erhalt des Bades unumgänglich, zugleich ist er erforderlich für die konzeptionelle Neuausrichtung des Schwimmbetriebs. Er umfasst dabei folgende Bausteine: Badeplattform, Schwimmbadtechnik und ein nachhaltiges Energiekonzept. Während eine erneute Bewerbung um die Förderung für diesen Bauabschnitt bis September eingereicht werden kann, laufen im Hintergrund seit Monaten konstruktive Gespräche, um doch noch eine weitere, mehrheitlich getragene Planungsvariante miteinzubeziehen. Kritikpunkt war zuletzt die ursprünglich eingeplante Beckentiefe von 1,34 Meter, die bei einigen auf Unverständnis stieß. Daraufhin haben die Freizeitbetriebe weitere Varianten erarbeitet, um eine andere Wassertiefe zu ermöglichen. Zuvor hatte man den Schwerpunkt auf ein Lehrangebot gerichtet, um keine Konkurrenz zum Heinrich-Völker-Bad, einem kombinierten Hallen- und Freibad zu schaffen.
In einer speziell einberufenen öffentlichen Sondersitzung des Sondervermögens Freizeit, zu der Beigeordneter Timo Horst und Ortsvorsteher Jens Thill gemeinsam mit dem Ortsbeirat Pfeddersheim eingeladen hatten, wurden von Matthias Marhöfer, Inhaber des Architekturbüros BZM, ausführlich drei verschiedene Varianten präsentiert und erläutert. Während bei der ersten Version der Schwerpunkt bei einem erhöhten Kursangebot, insbesondere der Wassergewöhnung und Schwimmkurse für Kinder lag, was eine Wassertiefe von bis zu 1,34 Meter voraussetzte, beinhalteten die Nachfolgevarianten wieder einen Schwimmerbereich.
Nach einer lebhaften Fragerunde und Diskussion mit zahlreichen interessierten Zuhörern wurde gestern Abend die zweite Variante deutlich mehrheitlich befürwortet. Diese Variante ermöglicht einen vollständigen Badebetrieb mit allen geplanten Nutzungseinheiten für Schwimmer, Nichtschwimmer. Die Wassertiefe für diese Bereiche variiert zwischen 0,60 Meter und 1,80 Meter. Die Wasserfläche als solche beträgt etwa 649 m², was eine Reduzierung der bisherigen Fläche erfordert. Zusätzlich ist eine Breitwasserrutsche in diesem Bereich vorgesehen, um den Besuchern eine zusätzliche Attraktion zu bieten. Planschbecken und einen Wasserspielplatz mit Schiffchenkanal runden das Angebot ab.
Interessensbekundung Bundesförderprogramm 2023
Mit dem Bundesprogramm unterstützt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) die Kommunen, Projekte von besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung im Sinne einer nachhaltigen, sozialen Stadtentwicklung anzugehen. Bei Freibädern stehen insbesondere Maßnahmen zum Erreichen einer möglichst klimaneutralen Wärmeversorgung bzw. der Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien als auch zur Reduzierung des Einsatzes von Ressourcen im Vordergrund.
Die Planung und Umsetzung dieses unverzichtbaren 2. Bauabschnitts erfordern jedoch erhebliche finanzielle Anstrengungen, die weder von den Freizeitbetrieben Worms, noch von der Stadt Worms allein getragen werden können. Da die Bewerbung um Fördergelder im Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ mitunter Jahre dauern kann und die Aussicht auf Erfolg nicht planbar ist, prüft die Stadt derzeit erneut die Möglichkeiten einer technischen Instandsetzung als Interimsmaßnahme und unternimmt alle Anstrengungen, das Paternusbad als Interimsbetrieb zu ertüchtigen.
Der Projektaufruf für das das Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ wurde am 19. Juni 2023 durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) veröffentlicht. Insgesamt stehen bis 2028 400 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsplan des Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung. Die erneute Interessensbekundung der Stadt Worms und die Bewerbung an dem Bundesprogramm wird bis September 2023 mit dem neuen Freibadkonzept erfolgen.
Foto: BZM ARCHITEKTEN Wiesbaden: So könnte das Paternusbad künftig aussehen.
Titelfoto: Freizeitbetriebe Worms, Nina Hochstrasser: Paternusbad im Sommer 2023.