Eine Pressemitteilung des WoGe eG:

In Worms ist ein innovatives, bundesweit einmaliges Projekt zur Diabetes-Früherkennung an den Start gegangen. Die DAK-Gesundheit kooperiert mit mehr als 50 Hausarztpraxen des Wormser Gesundheitsnetztes (WoGe eG). Vorbelastete Patientinnen und Patienten bekommen in ihrer Hausarztpraxis ein Diabetes-Screening angeboten. Dadurch sollen Prädiabetes und auch Diabetes-Typ II – Erkrankungen frühzeitiger erkannt werden. Die Kooperationspartner reagieren auf einen alarmierenden Anstieg von Diabetes-Neuerkrankungen. In Deutschland sind rund sieben Millionen Erwachsene an Diabetes erkrankt, jeder fünfte Erwachsene in Deutschland hat auffällige Blutzuckerwerte, ohne davon zu wissen. Dies belegen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). Der schleichende Verlauf ist typisch für die Stoffwechselkrankheit, die so oft über Jahre hinweg unentdeckt bleibt. Wenn erste Symptome auftreten, ist die Erkrankung deshalb nicht selten bereits fortgeschritten. DAK-Versicherte mit Übergewicht oder familiärer Vorbelastung werden in den teilnehmenden Arztpraxen angesprochen und können ihren Langzeitblutzucker-Wert, den sogenannten Hba1c- Wert, bestimmen lassen.

Unabhängig vom Anlass des Arztbesuches sprechen Medizinische Fachangestellte in den teilnehmenden Praxen diese vorbelasteten Patienten auf ihr Diabetes-Risiko an: „Ganz unabhängig, ob jemand wegen einer Erkältung oder Bauchschmerzen zum Arzt kommt, wollen wir das Augenmerk auf mögliche Diabeteserkrankungen richten. Seit langem ist bekannt, dass Check-Up-Untersuchungen nicht ausreichend in Anspruch genommen werden. Mit dieser niedrigschwelligen Vorgehensweise ist es möglich, alle Risikopersonen einer Praxis anzusprechen und zu einem Test zu motivieren“, sagt Rainer Lange, Landeschef der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz.

Bei einem positiven Befund werden Betroffene anschließend in das strukturierte Behandlungsprogramm Disease-Management-Programm (DMP) eingeschrieben. Sie erhalten dann Leistungen wie etwa regelmäßige Untersuchungen, Beratungsgespräche und Schulungen, die dem neuesten Stand des medizinischen Wissens entsprechen.

Das Wormser Projekt von DAK-Gesundheit und WoGe eG soll durch zielgerichtete, frühzeitige Intervention das hohe Risiko von Folgeerkrankungen und Komplikationen vermeiden helfen. Denn werden Blutzuckerwerte nicht ausreichend gesenkt, kann es langfristig zu Herz-Kreislauf-Leiden, Erblindung oder Amputationen durch Durchblutungsstörungen an den Füßen kommen. Patienten mit einem Prädiabetes, deren Werte noch knapp unter der maßgebenden Grenze liegen, werden für weitere ärztliche Folgetermine vorgemerkt.

Zeitgleich wird seitens des Pharmaunternehmens Boehringer-Ingelheim in den Arztpraxen per Plakat und App ein Selbsttest im Wartezimmer angeregt, der Patienten sensibilisieren soll. Wer als Ergebnis einen Verdacht auf Diabetes angezeigt bekommt, soll sich ebenfalls unabhängig des eigentlichen Anlasses des Arztbesuchs an die Praxis wenden, damit eine Testung erfolgen kann.

Mit dem Wormser Gesundheitsnetz (WoGe eG) ist ein starker Partner für diese regionale Kooperation gefunden: „Wir freuen uns, mit unserer leistungsstarken Gemeinschaft an Haus- und Facharztpraxen diese neue Herangehensweise umzusetzen. Als die DAK-Gesundheit uns mit der Modellidee ansprach, war schnell klar, dass wir daran mitwirken wollen. Die WoGe ist seit Jahren im Bereich Diabetes und möglichst dessen Vermeidung aktiv, sei es als Schulungsverein, als Partner im Adipositaszentrum oder bei der Mitgestaltung der jährlichen Veranstaltung zum Weltdiabetestag am 14. November“, sagt Birgit Sattler, Geschäftsführerin der WoGe.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon rund 334.000 in Rheinland-Pfalz, eine der größten Krankenkassen in Deutschland. Sie informiert online zum Thema Diabetes unter: www.dak.de/dak/gesundheit/diabetes

 

Infos zur WoGe und zur Kooperation auch unter www.woge-worms.de/medien