Greta Thunberg und ihr Kampf ums Klima beherrscht seit Monaten die Medien. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, wie stehen Sie denn zum Klimawandel?“

Vorweg: Irgendeine Drecksfotze, und es war nicht Renate Künast, hat das Wasser des Brunnens am Ludwigsplatz violett gefärbt, andere Brunnen der Stadt waren mit grüner und orangener Farbe besudelt.

Sie erkennen schon an meinem Eingangssatz, dass ich mich heute auf das Niveau des Berliner Landgerichtes begebe. Denn ich bin richtig wütend. Zwar nicht ganz so wütend wie das kleine Mädchen bei ihrer Rede vor den Vereinten Nationen, aber trotzdem können wir eine Umweltsau, die unser städtisches Brunnenwasser verschandelt, vor dem Hintergrund der Fridays for Future Demos nun wirklich nicht gebrauchen. Angezettelt hat diese Klimastreiks Greta Thunberg. Für die einen ist Greta in Wirklichkeit Jesus Christus 2.0, modernerweise diesmal als Frau. Für die anderen ist sie nur eine ferngesteuerte Roboterpuppe, die auf Knopfdruck Emotionen zeigt und beim UN-Klimagipfel eine hollywoodreife Inszenierung abgeliefert hat. Auf jeden Fall polarisiert die Göre. Oder wie es die Satiresendung „Extra3“ so schön formulierte:

„71% fürchten sich vor dem Klimawandel, die restlichen 29% vor einem 16-jährigen Mädchen.“

Was wollte man dem Mädchen im Zuge ihrer klimafreundlichen Segeltour nach Amerika nicht alles unterstellen. Am Ende blieb von den Vorwürfen lediglich übrig, dass sie während der Überfahrt in einen Eimer gekackt hat und ihre Exkremente über Bord geworfen wurden. Verglichen mit den Massen an Müll, die wir tagtäglich in unseren Meeren entsorgen, ist so ein mutmaßlich ziemlich kleiner Kackhaufen von Greta Thunberg nun wirklich nichts dagegen. Trotzdem gibt es immer noch Leute, die ernsthaft leugnen wollen, dass wir Menschen mitunter wie die letzten Dreckschweine mit unserer Natur umgehen. Das erinnert mich an einen alten Badesalz-Sketch:

„Ach, des Ozonloch – ich hab noch kaans geseh bis jetz.“

Gesagt hat diesen Satz übrigens einer von „sieben Hessen am Abgrund zur Dummheit“. Darüber sollten die Klimaleugner mal nachdenken….

Kritik an den „Fridays for Future“ Demos

Jetzt interessieren sich wenigstens die Kids wieder für Politik, wenn schon die faulen Studenten lieber Partys feiern anstatt zu demonstrieren – und dann ist es auch wieder nicht recht. Bei jeder FfF-Demo kommen aufs Neue von überall her die Knodderdibbe aus ihren Löchern gekrochen.

„Die sollen lieber in die Schule gehen und was lernen!“

Interessanterweise liest man das hauptsächlich von Personen, deren Stärke in der Jugend ganz bestimmt nicht das Lernen war. Oder anders gesagt: Dummschulschwänzer regen sich auf über Unterrichtsausfall. Verrückt. Außerdem haben offensichtlich ganz viele Leute panische Angst davor, dass ihnen Greta Thunberg höchstpersönlich ihren SUV oder ihren Stinke-Diesel abnimmt. Dabei frage ich mich: Sind diejenigen, die mit „Fuck U Greta“ Aufklebern durchs Land fahren oder zur Gewalt an einem kleinen Mädchen aufrufen, die gleichen, die an anderer Stelle die Todesstrafe für Kinderschänder/-mörder fordern?

Das Wort zum Sonntag

Ich bin kein links versiffter Moralist, der Flüchtlinge am Bahnhof mit Teddybären bewirft und ernsthaft glaubt, dass er alleine das Klima retten kann. Ich bin aber auch keiner, der es gut findet, wenn man Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt oder wenn mit unserem Planeten umgegangen wird, als hätte man noch einen zweiten in Reserve. Wenn man so will, bin ich weder links noch rechts. Also in der Mitte sozusagen. Ein Bert Bims ist in seinem Leben stets geradeaus gewesen, zu weit links und zu weit rechts kommt man nur vom Pfad ab. Auch darüber lohnt es sich mal nachzudenken.

In diesem Sinne,
Ihr Bert Bims