Eine Pressemitteilung des Frauenzentrum Worms:

Bald ist Valentinstag – viele Paare feiern ihn, um ihre Verbundenheit auszudrücken. In den Medien und auf der Straße wird auf den Tag der Verliebten aufmerksam gemacht. Der Valentinstag vermittelt stets ein Bild einer gleichberechtigten (Liebes-) Beziehung auf Augenhöhe und gegenseitiger Wertschätzung. Doch nicht alle Paarbeziehungen sind harmonisch und beruhen auf Respekt. Für einige Frauen ist der Valentinstag kein Grund zum Feiern. Sie erleben in ihrer Beziehung Gewalt und Demütigung.

„Viele Frauen, die im Frauennotruf Unterstützung suchen, sind von sexualisierter Gewalt durch den eigenen (Ex-)Partner betroffen. Sexualisierte Gewalt ist in der Öffentlichkeit noch heute mit vielen Mythen und Fehleinschätzungen behaftet, mit denen betroffene Frauen konfrontiert werden“, wissen Ronja Scheu und Christina Rosner vom Frauennotruf. „Insbesondere bei Partnern als Tätern wird oft angenommen, dass der Sexualakt einvernehmlich stattgefunden haben muss. Frauen, die sexualisierte Gewalt in ihrer Beziehung erfahren und sich nicht trennen, treffen meist auf Unverständnis.“

Im Fall von sexualisierter Gewalt wenden Täter gezielte Strategien an, um der Frau Schuld- und Schamgefühle aufzuerlegen, sie einzuschüchtern und ihr das Gefühl von Abhängigkeit zu vermitteln. Die Gewalterfahrung löst bei den Betroffenen ein Gefühl von Ohnmacht aus, welches auch nach der Tat anhalten kann. Insbesondere in Paarbeziehungen entstehen bei den Frauen ambivalente Gefühle. „Es ist nicht leicht zu begreifen und zu akzeptieren, dass die Person, die man liebt, sexualisierte Gewalt verübt. Das macht eine Trennung oft schwierig, besonders, wenn eine finanzielle Abhängigkeit besteht oder/und es gemeinsame Kinder gibt“, so Ronja Scheu. Einige Frauen verharmlosen deshalb selbst den Vorfall als Schutz vor der Realität. Sie möchten so weiterleben, als wäre nichts geschehen.

„Wenn (Ex-)Partner Täter sind, fällt es Betroffenen besonders schwer über das Geschehene zu sprechen. Deshalb ist es wichtig, dass es spezialisierte Anlaufstellen wie den Frauennotruf gibt, um das Schweigen brechen zu können“, erklärt Christina Rosner. Als Fachstelle zum Thema sexualisierte Gewalt ist der Frauennotruf Anlaufstelle für betroffene Frauen und begleitet sie individuell auf ihrem Weg. Durch Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit hat er sich zum Ziel gesetzt, mit Mythen und Fehleinschätzungen in der Gesellschaft aufzuräumen.

„Ein informiertes Umfeld kann Frauen ermutigen, sich jemandem anzuvertrauen und sich Unterstützung zu suchen. Wir wünschen uns sehr, dass in Zukunft alle Paare einen Grund haben, Valentinstag zu feiern“, sind sich die Frauennotrufmitarbeiterinnen einig.

Zu den Fachstellen gegen sexualisierte Gewalt kann Kontakt aufgenommen werden über:

 

 

Notruf- und Beratungsstelle Worms

Lutherring 21, 67547 Worms

Telefon: 06241 – 6094

Mail: notruf@frauenzentrumworms.de

 

Frauennotruf Alzey

Ernst-Ludwig-Straße 43, 55232 Alzey

Telefon: 06731/48 41 241

E-Mai: alzey@frauenzentrumworms.de