Eine Pressemitteilung des Frauennotruf:

 
Frauennotruf wirbt für Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung

Kein Grund sich zu schämen, sondern sich helfen zu lassen“ – mit diesem Motiv wird bis Ende des Jahres in der Kaiserpassage in Worms auf die Möglichkeit einer vertraulichen medizinischen Versorgung nach einer Vergewaltigung im Krankenhaus aufmerksam gemacht. Seit August strahlt die Firma Adversign Media GmbH Düsseldorf pro Bono ein Motiv der Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung in der Kaiserpassage Worms aus.

Für Menschen die sexualisierte Gewalt erlebt haben, steht häufig nicht die strafrechtliche Verfolgung der Tat im Vordergrund. Jedoch haben viele Betroffene offene Fragen bezüglich möglicher körperlicher und medizinischer Folgen. Der Wunsch medizinisch gut und vertrauensvoll versorgt zu werden, sowie der Ausschluss einer Schwangerschaft oder einer Infektionserkrankung, ist groß. Diese Fragen und Wünsche können im Klinikum Worms abgeklärt und beantwortet werden.

Eine angemessene und zeitnahe, medizinische Versorgung hat oberste Priorität“, betont Helena Duve von der Notruf- und Beratungsstelle – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt in Worms. Betroffene haben im Klinikum Worms eine Möglichkeit sich entsprechend versorgen zu lassen. „Entscheidungen sollten niemals über den Kopf der Betroffenen getroffen werden. Es nimmt viel Druck aus der Situation, wenn Betroffene die Kontrolle über sich und ihren Körper wiedergewinnen und selbst entscheiden können, was sie brauchen“, so Helena Duve.

Beim Angebot der Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung werden Betroffene von Vergewaltigung, kostenlos und vertraulich medizinisch notversorgt. Auf Wunsch können die Ärzt*innen außerdem Spuren sichern – für den Fall, dass sich Betroffene später dazu entscheiden, Anzeige zu erstatten. Wenn sich eine Frau dafür entscheiden sollte, werden die gerichtsfesten Spuren für ein Jahr in einem rechtsmedizinischen Institut aufbewahrt und können zu einem späteren Zeitpunkt für ein Gerichtsverfahren genutzt werden.

Helena Duve freut sich über die wirkungsvolle Werbung des Projektes und hofft, dass viele Menschen in Worms auf das Modell aufmerksam werden. „Die Botschaft „Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall. Im Krankenhaus erhalten sie Hilfe.“ muss immer wieder in der Öffentlichkeit beworben werden, da dies noch lange keine Selbstverständlichkeit ist. Mit der medizinische Akutversorgung im Klinikum Worms in Verbindung mit einer vertraulichen Spurensicherung bleibt den Frauen nach einer Vergewaltigung Zeit zu überlegen, ob sie die Tat zu einem späteren Zeitpunkt zur Anzeige bringen möchten oder nicht. Die Entscheidung liegt bei den Frauen.“

Weitere Auskünfte zum Projekt der Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung erteilt gerne:

Notruf- und Beratungsstelle – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt,

Lutherring 21, 67547 Worms.

Telefon: 06241 / 6094.