Die Städte Worms, Speyer und Mainz haben für die SchUM-Stätten von der Unesco den Titel Weltkulturerbe erhalten. Dies hat das Komitee Ende Juli – kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe – zur Freude der drei Städte so entschieden.

Das mittelalterliche Gemeindezentrum mit Synagoge, Frauenschul, Mikwe und dem ehemaligen Gemeindehaus sowie dem alten jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ sind in Worms das Erbe des aschkenasischen Judentums und nun auch Weltkulturerbe. Seit 2004 haben ganz viele Menschen hinter den Kulissen an dem umfangreichen Nominierungsdossier gearbeitet und wurden nun dafür belohnt. Für die Tourismusstadt Worms könnte dies einen ordentlichen Schub bedeuten, allerdings nur wenn die Verantwortlichen der Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger dieses Erbe mit Stolz nach außen tragen.

HOCHWASSER IN DEUTSCHLAND
Wenn man sich Bilder und Berichte aus den betroffenen Hochwassergebieten anschaut, erfasst man die Schäden und das Leid der Menschen vor Ort nur ansatzweise. Noch nie zuvor wurde unser Land mit einem solchen Ereignis konfrontiert. Während der Katastrophenschutz in den betroffenen Gebieten nur unzureichend funktioniert hat, schwappte anschließend eine Welle der Hilfsbereitschaft übers Land. Auch wenn politisch einiges hakt, kann man sich auf den Zusammenhalt der Bürger verlassen. Das ist ein gutes Gefühl. Gleichzeitig war dies ein Naturereignis, das kurz vor der Bundestagswahl die Debatten in Richtung Klimaschutz verschieben wird. Im Hinblick auf die Bundestagswahl am 26. September 2021 haben wir uns mit den Wormser Direktkandidaten für den Wahlkreis 206 unterhalten und ein erstes Stimmungsbild vor der Wahl eingefangen. DIE

RÜCKKEHR DER KULTUR
Der Juli war für viele Menschen in Deutschland ein besonderer Monat, da aufgrund niedriger Inzidenzwerte zunehmend die Kultur zurückkehren konnte. Die im Vorfeld kontrovers diskutierte Austragung der diesjährigen Nibelungen-Festspiele stand aufgrund einiger Wetterkapriolen bei den Proben und der kurz zuvor stattgefunden Hochwasserkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen unter keinem guten Stern. Kontrovers diskutiert wurde auch die Qualität des Stückes. Wie wir „Luther“ fanden, das erfahren Sie natürlich ebenfalls in dieser Ausgabe. Im August geht es kulturell munter weiter mit dem diesjährigen Jazz & Joy Festival, das mit einem anderen Konzept aufwartet und einen Tag länger geht, aber statt fünf nur noch zwei Bühnen bietet. Auch das Backfischfest soll Ende August endlich wieder höherschlagen. In diesem Sinne: „Ahoi“ aus der Nibelungenstadt (und neuerdings auch Unesco-Weltkulturerbe).

Sommerliche Gefühle beim Lesen der 188. Ausgabe von:

WO! – DAS Wormser Stadtmagazin

wünscht Ihnen
Frank Fischer, Chefredakteur