Seit 2018 gehört Worms in die Liste der 100 größten Städte und schon hat es die Stadt am Rhein geschafft, im Abwassergebührenranking 2020 von Haus & Grund Deutschland e.V. den ersten Platz zu erreichen. Wohlgemerkt: Das letzte Ranking wurde 2017 erstellt, als Worms noch nicht dabei war. Zwischen der erstplatzierten Kommune und dem Schlusslicht liegt ein Unterschied von sage und schreibe 700 Euro jährlich – in 20 Jahren kommen somit 14.000 Euro zusammen, die Wormser Bürger weniger bezahlen müssen als in der Stadt, die den letzten Platz einnimmt.
Und so herrschte dann auch entsprechender Trubel im Rathaus, als Kai Warnecke, Präsident Haus & Grund Deutschland e.V., Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek stellvertretend für die Stadt und die städtische Entsorgungs- und Baubetrieb Worms AöR nun den Bürgerpreis für den ersten Platz im bundesweiten Gebührenranking überreichte. Für Bürgermeister Kosubek keine allzu große Überraschung: „Die ebwo AöR hat den Preis wahrlich verdient.“ Die bürgerfreundlichen Gebühren seien das Ergebnis harter Arbeit, machte er deutlich, etwa in der Hinsicht, dass die ebwo AöR sich komplett eigenständig um die Abwasserentsorgung kümmere und auf Fremdvergaben verzichte. Dafür investiert die Anstalt des öffentlichen Rechts nicht nur in ihre Kläranlage – von der übrigens auch die angeschlossenen Umlandgemeinden profitieren – sondern eben auch in die Ausbildung des Personals. Hinzu kommt, dass die Wormser Kläranlage derzeit in einem optimalen Auslastungsgrad betrieben wird. In den nächsten Jahren stünden umfangreiche Investitionen im abwassertechnischen Bereich, insbesondere der Kläranlage, an. Dennoch sei man zuversichtlich, die Abwassergebühren auch in den nächsten Jahren auf einem soliden Niveau zu halten, berichtete der zuständige Bürgermeister.
Für das Ranking wurden nun zum zweiten Mal nach 2017 die jährlichen Abwassergebühren einer vierköpfigen Musterfamilie in den nach Einwohnern 100 größten Städten in Deutschland untersucht. „Worms bietet hier mit Abstand das beste Preis-Leitungsverhältnis“, machte Haus & Grund-Präsident Warnecke deutlich. Das Ergebnis sei gar exzellent und zeige, dass die Attraktivität der Stadt das Sichtbare wie die kulturellen Wahrzeichen noch übersteige. „Ich würde mir wünschen, dass Worms ein Vorbild für andere Kommunen wird“, so Warnecke.
Erstellt hat das Ranking das Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag des Vereins. Vergleicht man die sechs größten rheinland-pfälzischen Städte, so zahlen Bürger in Kaiserslautern im Schnitt rund 130 Euro mehr pro Jahr, in Ludwigshafen und Mainz sind es jährlich sogar rund 160 Euro mehr als im Stadtgebiet Worms. Derzeit liegen die Kosten in Worms je Kubikmeter Schmutzwasser bei 1,08 Euro und beim Niederschlagswasser pro Quadratmeter bebauter bzw. befestigter und angeschlossener Fläche bei 0,60 Euro.
Foto (von links): Manfred Leyendecker (1. Vorsitzende Haus & Grund RLP), Hans-Joachim Lock (Vorsitzender Haus & Grund Worms-Alzey), Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek, Kai Warnecke (Präsident Haus & Grund Deutschland e.V.), Olivera Hausmann (stv. kaufmännischer Vorstand ebwo AöR), Oberbürgermeister Adolf Kessel und Hans Gugumus (technischer Vorstand ebwo AöR) freuen sich über das gute Ergebnis der Stadt Worms.