24. August 2018 | Diverse Orte in Worms:
Terence Hill ist tatsächlich nach Worms gekommen. Trotz der vorangegangenen politischen Provinzposse um eine Umbenennung der Karl-Kübel-Brücke, hat es sich der Weltstar nicht nehmen lassen, „seiner“ Brücke einen Besuch abzustatten und sich in das Goldene Buch der Stadt Worms einzutragen. Am Abend feierten mehr als 4.000 Besucher den ungemein sympathischen Schauspieler auf einem Nebenplatz im Wormatia Stadion, wo anschließend sein neuer Film gezeigt wurde.
Um einen größeren Menschenauflauf zu verhindern, hatte die Stadt Worms den Termin zur Brückenbesichtigung bis zuletzt geheim gehalten. Trotzdem fanden sich knapp 200 Fans an der Brücke ein, um ein Autogramm, ein Bild oder wenigstens einen Blick von dem Weltstar zu erhaschen. Irgendwie wirkte die Szenerie fast ein wenig surreal, als Terence Hill tatsächlich irgendwann leibhaftig auf „seiner“ Brücke stand. Ein älterer Mann mit einer Ledermütze, der aber immer noch genauso aussieht wie in seinen zahlreichen Filmen, die keine Meisterwerke waren, aber von ganz vielen Leuten ins Herz geschlossen wurden. Zwei Jahre, nachdem Peter Englert die Brücke aufgrund eines gebrochenen Versprechens unseres OB’s scherzhaft in Terence-Hill-Brücke umbenannt hatte und bei der inoffiziellen „Einweihung“ lediglich eine Pappfigur an den Westernhelden erinnerte, schritt der Weltstar persönlich über das Bauwerk, das aber nur im Volksmund seinen Namen tragen wird. Selbstverständlich hatte OB Kissel auch den Initiator der Aktion, Peter Englert, eingeladen, der dem Ganzen sichtlich stolz beiwohnte. Auch die Familie Kübel war eingeladen und überreichte Terence Hill einen kleinen Eimer mit Äpfeln aus der Region. Der ließ es sich nicht nehmen, herzhaft in einen Apfel zu beißen und ein „Hmmm, schmeckt gut“ hinterher zu schieben, denn Mario Girotti spricht zwar vorsichtig und zurückhaltend, aber sehr gut deutsch.
Gegen 17.30 Uhr erfolgte der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Worms in Anwesenheit von Peter Englert und Oberbürgermeister Kissel. Danach bat Kissel die anwesenden Pressefotografen, anschließend nicht ein ähnliches Blitzlichtgewitter wie kurz zuvor an der Brücke zu veranstalten. Sprach es und schon ging das nächste Blitzlichtgewitter los. Manchmal ist unsere Zunft aufdringlicher als Wespen zur Sommerzeit. Derweil wartete ein gutes Dutzend Fans vergebens vor dem Eingang des Rathauses auf ihr Idol, das durch einen Hintereingang gekommen war. Am Abend stand dann Open Air Kino in der EWR Arena auf dem Programm. Zuvor schaute Terence Hill im VIP-Raum der Wormatia vorbei und quatschte mit dem Vorstand sowie Sponsoren des Events über Fußball und seine damalige Begeisterung für die 54-er Helden von Bern. Danach begrüßte er die 4.000 Besucher, die es sich auf einem Trainingsplatz der Wormatia mit Decken gemütlich gemacht hatten, um sich, im Anschluss an eine kleine Talkrunde mit dem Hauptdarsteller, seinen neuesten Film, „Mein Name ist Somebody!“, anzuschauen. Dass ein Großteil der Besucher den Weltstar, aufgrund des Gedränges vor der Absperrung, allenfalls mal kurz zu Gesicht bekam, war leider unvermeidbar. Aber immerhin konnte man den Ausführungen des Weltstars über Lautsprecher lauschen. Der Film an sich war, wie alle Filme von Terence Hill (und Bud Spencer), natürlich sensationell gut. Absolut bemerkenswert ist auch, wie der 79-Jährige alle Termine des Tages – mit einer Engelsgeduld und stets mit seinem typischen spitzbübischen Grinsen auf den Lippen – abgeklappert hat. So zuvorkommend, warmherzig und erzählfreudig, wie er sich zwei Tage zuvor bei „Markus Lanz“ gezeigt hatte, präsentierte sich Terence Hill auch in Worms. Am Ende eines ereignisreichen Tages waren sich alle Beteiligten einig, dass es etwas ganz Besonderes war, auf so einen Weltstar zu treffen. Einen Weltstar, komplett ohne Allüren.