Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung haben wir geschrieben, dass pro Kopf eine Menge von Kunststoffmüll in Höhe von 220 Kg pro Kopf im Landkreis Worms Alzey anfallen. Das ist nicht richtig. Die Zahl bezieht sich tatsächlich auf den Verpackungsmüll pro Kopf im Jahr 2016. Der Anteil des Endverbrauchers liegt bei 103,5 Kg, Kunststoff wiederum bei 24,9 Kg (2016).

 

In unserer Juni-Ausgabe (https://wo-magazin.de/weniger-verpackungsmuell-mit-tante-klara/) berichteten wir über das Vorhaben einer Gruppe von Freunden, in Worms den ersten „Unverpacktladen“ zu eröffnen (Tante Klara). Bereits in den Gesprächen zu dem Artikel, sprachen wir gemeinsam über eine Liaison mit dem Regionalladen „Lotte“. Aus den Gesprächen wurde zwischenzeitlich ernst und „Lotte“ und „Tante “ haben beschlossen, zu heiraten. Selbstverständlich kostet so eine Hochzeit Geld und im Gegensatz zu den großen Handelsketten, ist das hier natürlich nicht in Überfluss vorhanden, weshalb man eine Crowdfunding Aktion gestartet hat. Ziel ist es, bis zum 18. August 10.000 Euro zu sammeln. Mit dem Geld möchte man die Renovierung und den Ausbau der Verkaufsräume des bisherigen Regionalladens in der Rotkreuzgassen finanzieren. Die bestehende Ladenausstattung wird um ein Unverpacktsystem erweitert, was die Anschaffung von Kasse und Waage beinhaltet. Eröffnet werden soll das Geschäft im September.

Wie funktioniert das?

Wer sich an dem Projekt beteiligen möchte, hat auf der Seite https://www.startnext.com/lotteundklara die Möglichkeit, zwischen mehreren Summen zu wählen. Das beginnt mit 5 Euro und endet bei 100 Euro. Selbstverständlich bekommt der Unterstützer auch eine Gegenleistung, zumeist in Form eines Gutscheins. Als Bezahlmethode stehen mehrere Angebote zur Auswahl. Wichtig ist, dass das Geld nur Lotte und Klara ausgezahlt wird, wenn das Fundingziel erreicht wird, wenn nicht, geht das Geld an die Unterstützer zurück oder wird gar nicht erst gebucht.

Warum ein Unverpacktladen?

Laut dem Umweltbundesamt fielen im Jahr 2016 in Deutschland pro Kopf eine Menger von 220 Kg Verpackungsmüll an. Der Anteil des privaten Endverbrauchers lag bei 103,5Kg.Der Verbrauch von Kunststoffverpackungen der privaten Endverbraucher nahm minimal ab von 25 kg auf 24,9 kg pro Kopf. Zugleich ist uns längst bekannt, dass Plastik kein umweltverträgliches Produkt ist. Neben den entstehenden Müllbergen, von denen lediglich ein geringer Prozentsatz recycelt wird, ist bereits die Produktion des bequemen Allzweckmaterials eine enorme Belastung für die Umwelt. Kunststoffe verbrauchen bei ihrer Herstellung zwischen 10 und 13 Prozent der gesamten Kohlenstoffmenge, die die Weltbevölkerung einsparen muss, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/verpackungsverbrauch-in-deutschland-weiterhin-sehr

Warum in Worms?

Auch in Worms fallen natürlich beträchtliche Mengen an Plastikmüll an. Egal ob beim Einkauf, beim Eis essen gehen oder wenn wir unseren geliebten Coffee to go trinken. Nahezu täglich produzieren wir weiteren Müll, der unsere Umwelt nach und nach vergiftet. Natürlich werden wir Wormser nicht die Welt retten, aber wir können ein klein wenig dazu beitragen, dass sich zukünfig die riesigen Müllberge ein wenig verkleinern. Große Dinge fangen im Kleinen an. In vielen deutschen Städten gibt es längst ein Unverpacktladen, selbst im hessischen Lorsch ist dies der Fall.

Was gibt es bei Lotte und Klara zu kaufen?

Dort gibt es alles, was für den täglichen Bedarf benötigt wird: unverpackte Lebensmittel zum selbst abfüllen sowie Brot, Eier, Obst & Gemüse aus der Region. Verpackungsfreie Hygiene- und Haushaltsprodukte ergänzen unser Sortiment.

In Worms soll dies in der Rotkreuzgasse 4 entstehen. Wir drücken schon mal fest die Daumen und werden auf jeden Fall weiter berichten.

Text und Foto: Dennis Dirigo