Der gute Service vor Ort muss bleiben – nicht einschränken sondern ausbauen
Seit gut einem viertel Jahr ruht nun der Bürgerservice auf den Ortsverwaltungen in Horchheim, Neuhausen, Pfeddersheim und Rheindürkheim, aufgrund einer landesweiten Systemumstellung. Dass es zu solch einer Systemumstellung kommt, war nicht überraschend, sondern schon seit 2019 bekannt. Warum die betroffenen Ortsverwaltungen nicht rechtzeitig involviert und umgestellt wurden ist für die Ortsvorsteher Volker Jansons (Horchheim), Uwe Merz (Neuhausen) und Jens Thill (Pfeddersheim) (allesamt SPD) nicht nachvollziehbar. Auch mehrere Gespräche mit Oberbürgermeister Kessel (CDU) und den zuständigen Kollegen der Verwaltung haben bisher nicht zum gewünschten Ziel geführt. Janson, Merz und Thill wollen die Einschränkungen bezüglich des Bürgerservice in diesen Ortsverwaltungen nicht hinnehmen. Genau das Gegenteil wird von den Stadteilvertretern gefordert – längere Öffnungszeiten gerade abends. Laut schriftlicher Vorlage des Oberbürgermeisters sollen in Horchheim und Neuhausen aber Zeiten eingestrichen werden! Volker Janson, Uwe Merz und Jens Thill wollen gemeinsam dagegen ankämpfen, um zu diesen Zeiten weiterhin öffnen zu können. Laut Ihrer Ansicht kann und darf es nicht sein, dass ein Arbeitnehmer einen Tag Urlaub nehmen muss, um einen Pass zu beantragen. Das hat mit Service nichts zu tun, meinen Sie.
„Oberbürgermeister Kessel hat Wort gehalten und die neuen Systeme endlich in den vier Ortsverwaltungen installieren lassen – sie sind betriebsbereit, aber wir fühlen uns dennoch im Stich gelassen, denn seit Wochen warten wir darauf, dass von der Verwaltung eine Einladung zur Schulung der Sekretärinnen auf das neue System erfolgt“, kommentierte Uwe Merz die aktuelle Situation. Seit Ende Mai mussten die vier Ortsverwaltungen den Bürgerservice, mit dem Pass- und Meldewesen, einstellen. An der Situation geändert hat sich seither wenig. „Nach langem Ringen mit der Verwaltung, habe man zwar die entsprechende Hardware bereitgestellt, aber es hakt weiterhin an einer klaren verwaltungsinternen Regelung zwischen den Zuständigen Bereichen 1 und 3. Wie und wann wir unseren gewohnten Service wieder anbieten können, steht noch in den Sternen“, machte Volker Janson seinen Umut klar. Auch der Pfeddersheimer Ortsvorsteher Jens Thill hat das Thema allmählich satt: „Ständig werden uns neue Steine in den Weg gelegt, neue Argumente ausgegraben warum etwas nicht funktioniert oder mal wieder länger dauert. Wir kommen uns als Ortsverwaltungen unerwünscht vor und die Bürger sind zurecht verärgert“. Statt den Bürgerservice in den Ortsverwaltungen schnellstmöglich zum Laufen zu bringen, stellt nun der zuständige Verwaltungsbereich diesen Service in Frage, möchte diesen reduzieren oder am liebsten ganz streichen, so der persönliche Eindruck der betroffenen Ortsvorsteher. Auch seitens des Oberbürgermeisters Kessel haben sich die Stadtteilvertreter mehr Unterstützung erwartet, zumal er selbst jahrelang Ortsvorsteher von Rheindürkheim war und die Situation in den Vororten bestens kennen sollte. Man müsse weiterhin für der Service in den Vororten kämpfen und es wäre sehr zu begrüßen, wenn dieser sogar weiter ausgebaut statt reduziert wird. Denn die Ortsverwaltungen und die Bürger in den Vororten sind ein wichtiger Teil unserer Stadt, sind sich die Ortsvorsteher einig.
Viele Bürgerinnen und Bürger zeigen, gerade in der Ferien- und Urlaubszeit, wenig Verständnis für den eingeschränkten Service auf den Ortsverwaltungen. Zumal es nur wenige Alternativtermine im Adenauerring gibt und die Warteliste für diese sich nun schon bis in den September zieht. „Wir hoffen, dass nun die zuständigen Kollegen sowie Oberbürgermeister Kessel den Ernst der Lage allmählich erkennen und für eine schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme sorgen, man wieder gemeinsam an einer Lösung arbeitet und wir den Bürgern endlich wieder ein Stück Service bieten können“, fassen die drei Ortsvorsteher die unsägliche Situation zusammen. „Die nächste Besprechung diesbezüglich findet erst am 17. August statt. Bis dahin sind dann schon wieder 4 Wochen vergangen, ohne entsprechende Schulung der Sekretärinnen. Auch würden wir gerne die Kollegen/innen vom Adenauerring unterstützen – an uns liegt es nicht!“ bedauern die drei Ortsvorsteher abschließend.