Trotz Verletzungspech verlief der Monat Oktober mit vier Siegen aus vier Spielen, darunter drei gegen direkte Mitkonkurrenten aus der oberen Tabellenhälfte, nahezu optimal für Wormatia Worms. Mit 24 Punkten aus neun Spielen (29:8 Tore) zieht die Wormatia einsam ihre Kreise an der Tabellenspitze und hat nunmehr schon sieben Punkte Vorsprung auf den Zweiten.

Überraschend deutlich fiel der 3:0-Auswärtssieg im Derby bei der TSG Pfeddersheim aus. Von der ersten Minute an schnürte die Wormatia die Gastgeber in ihrer eigenen Hälfte ein und ließ kaum Angriffe der Pfeddersheimer zu, um dann in der zweiten Halbzeit auch mit Toren nachzulegen. Nach der Führung durch Lennart Grimmer (53.) war es in der Schlussphase Torjäger Jan Dahlke vorbehalten, in einer einseitigen Partie endgültig den Sack zuzumachen (68./80.). Ebenfalls ziemlich reibungslos verlief der 3:0-Heimsieg gegen den Zweiten Arminia Ludwigshafen. In einer ruppigen Partei sorgte Graciotti (30.) nach feiner Kopfballvorlage von Dahlke für die Führung, Abwehrchef M‘voto (45.+1) legte noch vor der Pause mit einem wuchtigen Kopfballtreffer nach. Erneut war es Dahlke (77.) vorbehalten, für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Dafür, dass der Sieg nicht noch höher ausfiel, durften sich die Anilinstädter bei ihrem Torhüter Kevin Urban, letzte Saison noch in Diensten der Wormatia, bedanken, der einige Male glänzend parierte. Allerdings war dies aufgrund der schweren Verletzung von Erik Lickert ein teuer bezahlter Sieg gegen rustikal einsteigende Gäste. Mit dem letzten Aufgebot ging es eine Woche später zum Letzten FV Eppelborn, wo ein ungefährdeter 5:0-Auswärtssieg heraussprang. Zwei Mal Dahlke (14./36.) und Joachims (39.) stellten die Weichen schon in der ersten Halbzeit auf Sieg, Eichinger (53.) und Marx (70.) legten nach der Pause gegen einen spielerisch limitierten Gegner nach. Von einem ganz anderen Kaliber war da schon der FV Dudenhofen, mittlerweile Tabellenzweiter, der eine Woche später als bisher stärkstes Team der Südgruppe seine Visitenkarte im Wormatia Stadion abgab. Bereits nach zwei Minuten klingelte es im Kasten der Wormser durch Dudenhofens Torjäger Julian Scharfenberger und auch in der Folgezeit machte der FV der Wormatia das Leben schwer. Hinzu kam, dass der VfR an diesem Tag mit Jean-Luc Behrens einen Unparteiischen erwischte, der alles andere als ein Heimschiedsrichter war und im Zweifel zumeist für die Gäste entschied. Zwar gelang Dahlke (41.) durch einen im Nachschuss verwandelte Foulelfmeter der Ausgleich, aber bereits eine Minute später zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Punkt, diesmal für die Gäste. Ihrem an diesem Tag bärenstarken Torhüter Ricco Cymer, der den zweifelhaften Strafstoß durch Hoffmann (42.) glänzend parierte, konnte der VfR danken, dass es mit einem Unentschieden in die Pause ging. Ein ebenso zweifelhafter Strafstoß brachte die Gäste nach der Pause erneut in Führung, aber es spricht für die Moral der Truppe von Kristjan Glibo, dass man das Spiel in der Schlussphase noch gedreht hat und durch Treffer von Marx (79.) und dem kurz zuvor eingewechselten Kamikawa (90.) doch noch den umjubelten 3:2-Siegtreffer markierte. Auch wenn der Sieg in Anbetracht der klaren Chancen der Gäste etwas schmeichelhaft ausfiel, zeigte der siebte Sieg in Folge, dass die Wormatia zurzeit einen Lauf hat und nur schwer zu stoppen ist. Das kann im nächsten Monat gerne so weitergehen. Hinweis: Die Partie der Wormatia bei Hertha Wiesbach am 31.10. fand nach unserem Redaktionsschluss statt.

Kader zu klein

Nicht nur, dass der Kader mit 20 Spielern (inklusive drei Torhütern) bereits vor der Saison etwas dünn besetzt war, hat in den letzten Wochen auch noch das Verletzungspech erbarmungslos zugeschlagen. Der verheißungsvoll in die Saison gestartete Mittelfeldregisseur Sandro Loechelt fehlt seit dem 6. Spieltag wegen eines Muskelbündelrisses und wird frühestens Anfang Dezember wieder auf dem Platz stehen. Für Erik Lickert dürfte nach seiner schweren Verletzung aus dem Spiel gegen Ludwigshafen (Riss des vorderen Kreuzbandes sowie des Meniskus) sogar die komplette Saison gelaufen sein. Da sich in letzten Wochen zudem mit Ihrig (Zerrung), Henrique (Muskelfaserriss) oder Grimmer (Erkältung) weitere Spieler verletzten, kamen Jakob Pollo und Paul Adler, die erst kurz zuvor von der U19 aufgerückt waren, in Eppelborn zu ihren ersten Kurzeinsätzen. Zudem lichtet sich das Lazarett der Langzeitverletzten langsam wieder. Kazuki Kamikawa, der sich vor dem 1. Spieltag verletzt hatte (Innenbandriss), feierte gegen Dudenhofen ein sensationelles Comeback, als er eine Minute nach seiner Einwechslung den 3:2-Siegtreffer markierte. Er dürfte in den nächsten Partien eine Option für die linke defensive Außenbahn sein, ebenso wie Georgi Veleanu, der sich nach seinem Kreuzbandriss wieder im Aufbautraining befindet. Obwohl der langfristige Ausfall von Leistungsträgern wie Lickert oder Loechelt schwer zu kompensieren ist, hat sich das auf dem Platz bisher wenig bemerkbar gemacht, da die Wormatia trotzdem von Sieg zu Sieg eilte. Trotzdem will der Verein bis zur Winterpause möglichst ohne weitere Langzeitverletzten durchkommen, um dann eventuell in der Pause personell nachzulegen.

Der Ausblick im November

Der derzeitige souveräne Tabellenführer Wormatia hat noch sechs Spiele bis zur Winterpause, darunter zwei wichtige Spiele gegen die SV Elversberg II (07.11.) und beim FV 07 Diefflen (12.12.). Bei beiden Teams steht zu erwarten, dass sie ebenfalls in die Meisterrunde mit den ersten sechs Teams der Gruppe Nord einziehen werden. Da nur die Punkte gegen direkte Konkurrenten mit übernommen werden, muss die Mannschaft von Kristjan Glibo vor allem in diesen beiden Spielen hellwach sein. Dazwischen geht es für die Wormatia gegen Teams wie FSV Jägersburg, FC Speyer 09, TuS Mechtersheim und SV Röchling Völklingen, bei denen allesamt zu erwarten steht, dass sie vermutlich nicht in die Endrunde einziehen werden. Von daher könnte man sich am ehesten in diesen Spielen einen Ausrutscher erlauben, weil die Punktverluste letztendlich keine gravierenden Auswirkungen hätten. Wer aber Trainer Kristjan Glibo kennt, weiß, dass er auch in den Spielen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte der Favoritenrolle seines Teams gerecht werden möchte.