Alle Akteure, die sich um die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz kümmern,  hatten sich vor der Unesco-Entscheidung zum Weltkulturerbe in großer Zurückhaltung geübt. Nach ihrem erfolgreichen Antrag konnten sie nun bei einem Empfang auf dem Wormser Marktplatz zusammen durchatmen und sich über das gemeinsam erreichte Ziel freuen. Oberbürgermeister Adolf Kessel nutzte diese Gelegenheit,  um die Arbeit am Nominierungsdossier Revue passieren zu lassen, allen Akteuren für ihren Einsatz zu danken und mit ihnen in die Zukunft zu blicken.

Zu den geladenen Gästen des Empfangs gehörten Delegationen des Landes Rheinland-Pfalz, Repräsentanten des SchUM-Städte e.V., der Jüdischen Gemeinde und der Städte Speyer, Mainz und Worms. Auch Kessels Amtskollegen aus Mainz und Speyer, OB Michael Ebling und OB Stefanie Seiler, sowie sein Vorgänger Michael Kissel folgten der Einladung.

In seiner Begrüßungsrede erinnerte Kessel an das Mitfiebern am Entscheidungstag: „Ich verrate nicht zu viel, wenn bei der Verkündung allen Anwesenden die Freude, aber auch die Erleichterung über
den Lohn jahrelanger Bemühungen anzusehen war.“ Er stimmte sodann  alle SchUM-Akteure auf die größer werdende Aufmerksamkeit für die jahrhundertealten Monumente ein: „Natürlich erhoffen wir uns alle, dass möglichst viele Menschen unsere Städte besuchen, sich mit der jüdischen Geschichte und dem jüdischen Leben auseinandersetzen; dass wir der Welt aus Rheinland-Pfalz heraus von der Wiege des aschkenasischen Judentums erzählen können; dass wir diese Stätten von außergewöhnlichem universellen Wert einer Öffentlichkeit zugänglich machen können.“ Ein Wunsch, der durch den Titel „Weltkulturerbe“, viel Aufwind erfährt.

Die nächsten Schritte nach der erfolgreichen Bewerbung

Dankeschön-Empfang der Stadt Worms zur Aufnahme als SchUM-Stadt von der Unesco als Weltkulturerbe auf dem Marktplatz vor dem Rathaus

Die Gemeinschaftsarbeit der SchUM-Akteure geht nach der erfolgreichen Bewerbung indes nahtlos weiter. Für die weitere Vorgehensweise setzen sich in den kommenden Monaten alle Beteiligten im Rahmen des SchUM e.V. zusammen und planen die Weiterentwicklung und Umsetzung des Management-Plans, der bereits im über 1000-seitigen Weltkulturerbe-Antrag enthalten war.

Die Akteure hinter dem Antrag haben bereits viel in Gang gesetzt, um für die Stätten Aufmerksamkeit und Würdigung zu erzielen. Die Städte Speyer, Worms und Mainz haben vor einem Jahr mit der Ausbildung von Gästeführern für die SchUM-Stätten begonnen – und führen diese bereits im August online weiter.

Auch die SchUM-Kulturtage oder die SchUM-App sind bereits vorhandene Wege, SchUM gemeinsam und in einem Design zu den Menschen zu bringen. Die SchUM-Ausstellung im Jüdischen Museum im Raschi-Haus mit dazugehöriger App zeugt ebenso von dem bereits vorhandenen touristischen Angebot für das Weltkulturerbe. Unter www.schumstaedte.de sind alle Aktivitäten des SchUM-Städte e.V. auf einen Blick dargestellt.

Das „Wir“ stand also nicht nur an diesem Abend auf dem Wormser Marktplatz im Vordergrund, sondern auch bei allen weiteren Bestrebungen, die  SchUM-Stätten publik zu machen. Schließlich gebührt der Titel „Weltkulturerbe“ nicht der einen oder anderen Stadt, sondern den SchUM-Stätten gemeinsam.

 

Bildunterschriften:

Bild 1: Oberbürgermeister Adolf Kessel begrüßt mit einer Rede die geladenen Gäste; Quelle: Rudolf Uhrig.

Bild 2: Die SchUM-Akteure und die Gäste des Empfangs tun sich zu einem Gruppenbild zusammen; Quelle: Rudolf Uhrig.